Fahrwerkseinstellungen Gabel und Federbein

Ich würde es so halten wie bei anderen Moppeds auch: standardmäßig sollte der SAG mit "Beladung" ca. 30% des Gesamtfederwegs betragen...

Mir war die Abstimmung beim Kauf nicht passend:
in Allgemein zu weich, zu viel negativ Federweg und zu "kopflastig" für weiche Boden;
Jetzt: Details über wieso, weshalb und warum kann mann später diskutieren,

soll ja ein Beitrag werden, und kein Roman!

Also meine Endergebnisse.
Angenommen eine Verteilung der Gewichten beim 50/50 % vorn und hinten

für'n solo Fahrer bin an der Schlussfolgerung gekommen dass

1 Umdrehung, gleicht 1 mm, Federvorspannung an der Gabel ist 20 kg Ladung "wert",

am Federbein einen Klick Vorspannug ist dessen 10 "wert".

Damit mit meine 85-90 kg fahrbereit erreiche ich mit 7.5 mm vorn und 15 Klicks hinten einen dynamischen Sag von 34-36%.

Viel mehr ist nicht zu holen mMn:

die Progression der Federelemente ist groß, so dass für die erste Hälfte des Federweges fühlen sie sich recht weich

um dann relativ schnell sich zu versteifen.
die Versuche weniger Sag einzustellen resultieren in eine Härte die ich nicht so richtig mögen kann:
zu hart und unsensibel für die meisten der Bodenart die ich treffe und befahre.

Die Druck/Zug -Stufe habe ich dann angepasst

(und dabei handelt sie sich um extrem persönliche Empfinden ... so wie die Unterhosenauswahl! )

mit 4 Klicks und 1 Umdrehung respektiv v/h Druck-

und

6 Klicks und 1.25 Umdrehung, immer v/h, Zug- Stufe.

Ist der bester Kompromiss könnte ich finden ohne Hand and die Federn zu legen.

Wie Immer:
Vorladung von ganz offen zugedreht,

Zug/Druck -Stufe von ganz geschlossen aufgedreht.

Fahrergewicht 91kg plus Klamotten

Vorne Vorspannung ganz zu, dann ist der Negativfederweg ca. 80mm

Immer on ganz auf gerechnet:

Druckstufe 3 Klicks

Zugstufe 5 Klicks

Hinten Druckstufe 1/2 Umdrehung

Zugstufe 1 Umdrehung

Die Klicks der Vorspannung sind nicht mehr vergleichbar, weil ich einen Zwischenring von 11mm eingebaut habe.

Sonst hängt sie bei 2 Mannbetrieb und/oder Gepäck hinten zu tief in der Feder.

Mit diesen 11mm habe ich bei zusätzlichen 5 Klicks auch hinten ca. 80mm SAC...

Das gilt für Strassenbetrieb...

Für Gelände muss mindestens vorne mehr Druckstufe rein...

Ohne zu nahe kommen, oder gar auf dem Schlips treten, zu wollen ich glaube du missverstehst die "Philosophie" der Tuareg Federung.

Aprilia wollte mMn ein Fahrwerk schaffen der das Fahren im Gelände "einfach" macht:
für einen nicht zwingend langsam, aber entspannten, unaufgeregten Fahrstil.

Und wollte eine niedrige Sitzhöhe trotz lange Federwege um immer sicher Bodenkontakt mit den Füßen zu erlangen.

Daswegen sind an der Front nicht nur progressive Federn eingebaut, sonder auch ziemlich weich am Anfang:
lese auf Advrider von Werte von 4.8 N/mm* für den weichen Teil, über 1/3 der 457 mm Länge, die später auf 6.7 N/mm wachsen.
Zum Vergleich:

die Gabelfedern der Tenere 700 sind linear und a 6 N/mm ... erheblich steifer größtenteils des Federweges,

was sie auch sein müssen wegen den kürzeren Federweg, aber zum Schluß gar weicher.

Bei uns reproduzieren die Hebeln am Hinterrad diese Progression, zusammen mit eine Feder a 83 N/mm.

Der Resultat ist, wie von alle Test und meine persönliche Erfahrung wiedergegeben, ein Fahrwerk der

bei moderate bis flotte Geschwindigkeiten praktisch Alles unaufgeregt wegsteckt.

Der auch auf Buckelpisten sich nicht "hochschaukelt"

und macht das Endurowandern einfacher, leichter und entspannter.

Klar:
die Kehrseite ist eine weichere Natur auf der Strasse und ein frühere Erreichen der Grenzen beim sportliche-aggressive Fahrweise im Gelände.

Die eierlegende Wollmilchsau existiert eben nicht.

Nicht desto trotz es funktionier mMn famos!
Einmal die Vorladung richtig eingestellt (aus dem Händler kommt so eingestellt dass der Fahrergewicht gar nicht berücksichtig wird!) und "reingewachsen" lässt sich recht flott auf Asphalt durch die Kurven jagen,

und im Gelände sicher und solide treiben.

Mit wenige Klicks lässt sich den Gleichgewicht mittig oder nach vorn bewegen, je nach Angelegenheit und Verlangen,

in die gegebene Grenzen die Hydraulik reagiert sensibel und effektiv auf jede Einstellung.

Ja:
ein 890er R KTM fühlt sich ganz anders an und kann seine Karten sehr gut spielen wenn das Tempo sich gen Wettbewerb verschiebt, ist aber auch erheblich anstrengender im "normalen" Leben:
viel mehr Schläge finden ihren Weg hin bis zum Lenker, der hinteren Teil scheint zeitweise aus Eichenholz gefertigt zu sein ... und der Preisunterschied kommt auch nicht nur von der Farbe oder der Aufklebern!

Ohne zu rechnen das sie nicht nur schwerer, sonder auch über 25% mehr Leistung anbietet.

Ähnlich geht es der Gabel der Tenere 700, wie auch von mehrere Tester moniert und selbst erfahren konnte,

die, aber, paart sich an einen Federbein das einfach stockt mehr als dämpfen/federn.

Persönlich komme auf Ende der 240 mm des Federweges nur nach Sprünge um die 1 m oder höher,

und auch da eher beim Landen auf härterem Boden wie Asphalt oder Kopfsteinpflaster,

auf Block ist mir noch nie gegangen ...

Mit deine Einstellungen aber, und ich beziehe mich an der Federvorspannung, verlierst du eben diese Gelassenheit
und fährst Solo so eingestellt wie das Haus für den Betrieb bei Vollladung vorgesehen hat ... hinten sogar über die vorgesehene Härte-Grenzen. Gesund für die Feder ist mMn überhaupt nicht.

Nicht zum Ungut.

Vielleicht wärest du zufriedener, und könntest dein Setting besser und auf bessere Weise erreichen,

würdest du andere Federn einbauen:
AF1 hat eine hintere Feder ausgemacht die 100% kompatibel ist, eine höhere Härte aber anbieten kann:

von 90 bis 106 N/mm ... witzigerweise ist aus Deutschland, von Eibach!
Und Öhlins bietet lineare Gabelfedern (Teilennummer: 08438-XX ) für seinen Cartridge: FKA 115 die von 5.0 bis 6.5 N/mm kaum Wünschen offen lassen, was Personalisierung angeht.

Was die Dämpfer selbst angeht, sowohl Andreani wie auch die o.g. Öhlins (sie haben auch eine Austauschfederbein in Programm: AP661) bieten professionelle, sportlichere Lösungen für die Tuareg 660,

die nicht umsonst ihren Weg in die Wettbewerbmaschine von Aprilia selbst gefunden haben,
und auch dir wahrscheinlich eine feinere, mehr zufriedenstellende Einstellung ermöglichen würden.

Die externe Links diene der Vollständigkeit und Information, ich hoffe sei kein Problem für die Moderation.

*
er schreibt "8.4 N/mm für den enger gewindeten Teil" was aber nicht möglich ist da dass dieser eher weicher als härter als den offenen Teil der progressive Feder ist.
Und da dass 6.7 N/mm mir absolut glaubwürdig für diesen Letzterem erscheint,
gehe ich von einem Zahlendreher aus, solange ich nicht selbst die Feder ausbaue und messe.
Die resultierende kombinierte circa 4 N/mm scheinen mir ebenso glaubwürdig im Angesicht der praktische Erfahrungen.

Hallo zusammen,

habe gerade auf der Suche nach einer stärkeren Feder diesen threat gefunden.

Gibt es für die Eibach-Feder eine Bezugsquelle in Deutschland?

Falls jemand die technischen Daten oder, am besten, die Bezeichnung der Feder kennt würde mir das auch sehr weiterhelfen.

Viele Dank und viele Grüße aus OWL

Andreas

Nein, gibt es nicht.

Hatte mit Eibach diesbezüglich Kontakt, die verweisen auf

Bezug über Engeland

Zitat:

leider vertreiben wir die Eibach-USA-Produkte nicht, da es keine TÜV-Gutachten, Festigkeitsnachweise, Techn.- Datenblätter,…dazu gibt.

Der Vertrieb dieser Produkte geht nur über Eibach-England (sales@eibach.co.uk).

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ok, ich könnte sie praktisch mit dem Fahrrad im Werk abholen. Hab heute noch passende Federn von Öhlins gefunden. 57/230/90, bzw. 57/230/100, die vermutlich eher zu meiner Figur passen wird. Gibt's problemlos im Land für knapp 100 €.....

Die Öhlins sind ja Schnapper. Welche NM reichen denn für welches Gewicht?

Das habe ich noch nicht rausgefunden. Scheint aber so dass die 100 NM-Feder die stärkste ist aktuell angeboten wird.

Welche Nm für welches Fahrergewicht benötigt werden muss ich noch rausfinden. Im besten Fall ist die Bezeichnung der Öhlinsfeder analog zu der Eibach aus dem o.a. link.

Habe übrigens auch von Eibach die Antwort bekommen dass die Feder nur über England und Amerika zu bestellen ist.

die Empfehlungen Fahrer Gewicht-Feder "härte" sind eigentlich sowohl von AF1 wie auch von Öhlins schon ausgesprochen:
AF1-Eibach:

Screenshot 2024-01-05 alle 10.20.29.png

Öhlins:
Screenshot 2024-01-05 alle 10.17.54.png

...

Zitat von fedro69

die Empfehlungen Fahrer Gewicht-Feder "härte" sind eigentlich sowohl von AF1 wie auch von Öhlins schon ausgesprochen:
AF1-Eibach:

Ja, für die amerikanischen Angaben

Spring 8.3 9.0 usw

aber was bedeutet das für:

Produktdetails

Öhlins Feder 57/230/90 in gelb; Innendurchmesser 57 mm, Länge 230 mm, 90

N/mm, 113 mm Hub

Vermutlich sind die Angaben aus der „general guideline“ in lbs, der Angabe die gerne in England genutzt wird.

Dies entspricht nicht dem deutschen Pfund, also 0,5kg, es sind nur ca. 0,45kg.

Ich habe versuchsweise die Einstellungen aus dem "Motorrad" Test übernommen.

Ich fahre nur mit etwas mehr Vorspannung am Federbein, da ansonsten für meinen Geschmack die Rasten etwas zu früh schleifen bei flotter Kurvenfahrt.

Nicht ganz unwichtig, ich habe rund 80Kg Netto.

Du Leichtgewicht, du brauchst ja auch keine andere Feder. Geh mal zu Maggus Rühl in die Schule, kannst etwas Masse aufbauen

Gruß

Ingo

MegaLagu

Ich kann dir ein paar Gewichte vom Brandungsangeln geben, dann kannst du dein Moped besser austarieren, damit du nicht so schnell abhebst.

Banker hast Du eigentlich Dein Kurventraining gemacht, damit Du nicht mehr so ein Leichtgewicht bist?

Scotty57 Beim nächsten Taunustreff fährt Banker uns um die Ohren und lässt uns alt aussehen.