In den letzten Tagen war ich mit der Tuareg 660 wiederholt abends bei völliger Dunkelheit unterwegs. Ich wurde hierbei ständig von den meisten entgegenkommenden Autos angeblitzt oder die vorausfahrenden schalteten ständig die Nebelschlussleuchte an. Ich erkannte selbst, dass die Scheinwerfer wohl viel zu hoch eingestellt waren. Ich hab sie gerne etwas höher, damit ich auch gesehen werde, aber die Werkseinstellungen waren offensichtlich viel zu hoch.
Vom Fernlicht ist gar nicht zu reden, das strahlte irgendwo nach oben ins Nirvana. Also war heute Scheinwerfer einstellen vor meinem Garagenor angesagt. 5 m Abstand, Scheinwerfermitte 95 cm. Der Rest ist ja bekannt.
Ich habe das große Werkstatthandbuch, wo die Bilder zum Scheinwerfer einstellen so undeutlich sind, dass man es sich in die Haare schmieren kann, Jedenfalls konnte ich die linke Hälfte des Scheinwerfers mit der Linken Stellschraube gut einstellen. Bei der rechten Stellschraube tat sich gar nichs, obwohl ich weit rein und weit rausgedreht habe. Des letzte Mal zu weit, denn die Stellschraube geriet innen wohl aus der Mutter. Es ist mir in eigebauten Zustand nicht gelungen, die Stellschraube wieder "einzufädeln", die Mutter war weg.
Da wie gesagt die Bilder und ich finde auch die Beschreibung, im Handbuch sehr dünn sind, habe ich hier mal ein Foto vom Scheinwerfer gemacht. So hat jeder mal eine Vorstellung, wie das von hinten aussieht.
Die Schraube für das Fernlicht habe ich trotz intensiver Suche im eingebauten Zustand nicht gefunden. Weder von oben noch von unten.
Ich muss mal schauen, ob man sie tatsächlich nicht sieht, wenn der Scheinwerfer wieder eingebaut ist. Jetzt weiß ich ja, wo genau sie sitzt.
Also musste jetzt der Scheinwerfer abgebaut werden, was zunächst ganz easy begann, bis ich die vordere Armaturenabdeckung abschrauben wollte. Die Innensechskanstschrauben drehten offensichtlich durch bzw. die Gegenmutter. Trotz einer halben Stunde Fummelei gab es keinen Fortschritt, also habe ich es mit Spannung versucht. Dan ging die Abdeckung auch ab, aber es steckten von 4 Gegenmuttern 3 an den Innensechskantschrauben fest. Diese hatte es aus ihrem Lager herausgedrückt. Die Plastik-Mutternlager sind nicht mehr zu gebrauchen. Hier muss ich mir beim Zusammenbau überlegen, mit was ich die Muttern einklebe. Wahrscheinlich wieder mit 2K Epoxidkleber. Damit habe ich an der Transalp nach Stürzen schon einiges wieder miteinander verbunden.
Leider konnte ich dann in ausgebautem Zustand die Gegenmutter der Stellschraube auch nicht finden. Nun machte ich mich dran, das "Plastikscheinwerferglas" zu entfernen. Man sieht zwar, dass es mit Dichtungsmasse ringsherum gesichert ist, allerdings lassen 6 Laschen (oben und unten je 3 Stück) vermuten, dass das Glas auch abgebaut werden kann.
Bereits bei geringem Anheben der Lasche ist diese abgebrochen. Eine zweite Lasche brach ebenfalls ab.
Bei diesem Stand habe ich die Reparaturversuche abgebrochen.
Hat hier jemand einen Tipp, wie es weitergehen könnte?
Ich für meinen Teil vermute, dass ich einen kompletten Scheinwerfer brauche.
Was mich bei der ganzen Bastelei total negativ überrascht hat, ist der Zustand des Plastikmaterials. Man muss hier mit Samthandschuhen dran und dann brechen Sachen trotzdem einfach so ab. Ausserdem darf bei eine Stellschraube niemals so weit rausgedreht werden dürfen, dass die Mutter abfällt, zumindest dann nicht, wenn man das Bauteil (vermeintlich) nicht öffnen kann.
Wenn das Material jetzt schon so porös ist, möchte ich nicht wissen, wie das nach einigen heissen Sommern aussieht.
Abschließend kann ich mir einen Zusatzkommentar doch nicht verkneifen.
Meine BMW K1100 und die Honda Transalp sind jeweil schon über 30 Jahre alt und beide wurden schon unzählige Male zerlegt und wieder zusammengebaut. Hier hatte ich solche Problemstellungen bisher nicht.