Sicherheitswarnweste

  • Moin Marc,

    Die derzeitige Diskussion, dies zur Pflicht zu machen, halte ich wiedermal für überzogenen Aktionismus.

    Bevor bei Bussen und LKW die seitlichen Begrenzungsleuchten vorgeschrieben waren, sprachen die Unternehmer auch von Aktionismus

    Selbstverständlich ist mir klar, dass es keinen rationalen Grund gegen die Warnweste gibt und, dass eine Diskussion schnell mit dem Totschlagargument "Man wird besser gesehen, also ist es gut" beendet werden kann.
    Allerdings gibt es auch keinen rationalen Grund, z.B. Radfahrer und/oder Fußgänger von dieser Pflicht (sollte sie kommen) zu entbinden.
    Schließlich werde ja auch sie besser gesehen.

    Da bin ich voll bei Dir! Alles was der Sicherheit im Straßenverkehr dient, beide Daumen hoch :thumbup:

    Das Ziel, die Unfallzahlen zu verringern, ist natürlich völlig in Ordnung, aber kann die Weste das in spürbarem Maße schaffen??
    Ich denke nicht.

    Ich denke, wenn auch nur ein Unfall aufgrund von getragener Warnweste verhindert wird, wäre das ein Erfolg!

    Warum wurde er übersehen?
    Er war durch ein anderes Fahrzeug verdeckt.
    Er war durch einen Baum oder sonstiges "Teil" am Fahrbahnrand verdeckt.
    Er war im "toten Winkel".

    Er fuhr mit deutlich erhöhter Geschwindikeit (in einer 70km Zone über 120km)

    All dies fällt ebenfalls unter "übersehen".
    In diesen Fällen hätte auch das Tragen einer Warnweste nichts geändert, da das komplette Motorrad inkl. Fahrer verdeckt waren.

    sodas der Einbiegend keine Chance hatte, den Moppedfahrer überhaupt wahrzunehmen.

    Auch die Art des Motorrades sollte womöglich in die Diskussion einfließen.
    Der Fahrer eines Supersportlers hat (aufgrund seiner Körperhaltung) vermutlich auch recht wenig von der Weste, da er sich hinter die Verkleidung duckt, und die Weste somit garnicht zu sehen ist.

    Vorraus schauendes Moppedfahren hilft :]

    Auch wenn der "bewestete" Motorradfahrer nicht verdeckt ist und aufrecht auf dem Motorrad sitzt denke ich, dass das eingeschaltete Tagfahrlicht des Motorrades um ein Vielfaches eher wahrgenommen wird, als die Weste.

    Was ist wenn man nachts zB auf der Autobahn unterwegs ist und ein viel schnelleres Fahrzeug von hinten kommt?

    Eine Warnweste zu tragen ist ganz sicher nicht falsch, und wer das tun möchte, der soll das gerne machen.
    Es wird den ein oder anderen Fall geben, wo sie einem vielleicht wirklich den Ar*** rettet, und dann war es eine gute Entscheidung.
    Meiner Meinung nach würde jedoch der Prozentsatz, der durch Warnwesten verhinderten Unfälle, sehr viel niedriger liegen, als es viele übereifrige Politiker gerne hätten.
    Eine Warnwestenpflicht lehne ich daher ab.

    Wenn irgendwann ein Politrickser meint man müsse die WW zur Plicht machen, kann eh keiner von uns etwas dagegen machen
    Ich appeliere an den Respekt und gegeseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer, egal ob mit oder ohne Warnwesten Fahrer.


    Unbestritten ist, dass das "Mitdenken" für andere, und vorausschauendes Fahren Unfälle verhindert.
    Bleibt aus dem "toten Winkel" und sorgt dafür (soweit möglich), dass ihr nicht verdeckt werdet.
    DAS verhindert weit mehr Unfälle, als es eine Warnweste je könnte.

    Ein guter Ansatz Marc. Und Marc, du kannst doch ohne Warnweste fahren, jeder wie er/sie will :peace

    DlHzG

    .


    4 Wheels move your Body, but 2 Wheels move your Soul

  • Bis zu dieser Warnwestendiskussion habe ich mir über ein solches Teil keine Gedanken gemacht. Bei der Auswahl von Bekleidung - schwarzes Leder - und Helm - mattschwarz - bin ich immer nur von Funktion und Optik ausgegangen. :S

    Nun bin ich sensibilisiert. Da demnächst ein neuer Helm fällig ist, werde ich mir einen in "Quietschfarbe" zulegen. Das sieht womöglich nicht chic aus. Aber dieser Farbtupfer "on top of the body" bringt bestimmt noch mehr, als ausschliesslich die Warnweste zu tragen. :peace

  • Ich denke es wird irgendwann die Westenpflicht kommen, da sie sinnvoll ist und mehr Unfälle verhindert als Du denkst, Marc. Irgendwann macht einer ne Statistik. Das Kosten/Nutzenverhältnis wird um Welten besser sein als bei Airbags (deren Nutzen ist gerechnet an den Kosten eine volkswirtschaftliche Katastrophe) UND: der Staat verdient anders als bei den Noxen Benzin, Tabak und Alkohol nicht daran. Ergo wird irgendwann eine Partei diese Sau durchs Dorf bis in den Stall treiben. Ich bin da eigentlich gegen Zwang, da Motorradfahren und persönliche Freiheit zusammengehören. Aber wie an volkswirtschaftlich sinnvolle Gurte und Helme, unwirtschaftliche Gurtstraffer, und Aibags werden sich alle schnell dran gewöhnen.
    Zum Supersportler: Neulich einen Supersportler mit Sozia, beide mit warnorange Helm, gesehen. Kommt rundrum von der optischen Wirkung an eine Weste ran.

    Cheers, PtX

    PS: Ein durch Airbag gerettetes Leben kostet etwa 3 Mio. US Dollar. Wenn man dieses Geld für Dialyse von britischen Patienten ausgeben würde, die aus Kosten/Nutzen/Altersgründen keinen Dialyseplatz bekommen, könnte man 300-400 Leben retten.

    Einmal editiert, zuletzt von phatox (7. März 2016 um 19:57)

  • Jahaa, aber wenn der Panzerfahrer nun eine Warnweste angehabt hätte, dann.... :denk

    nice greetinx
    hellsguenni

    Dorsoduro 750 (2012-2014, 18 tkm)
    Dorsoduro 1200 (2014-2016, 39 tkm)
    Superduke 1290 R (2016-jetzt)

  • Schön das hier das alle mit Humor sehen... =)
    Ich bin, um die Diskussion mal wieder anzuheizen, dafür das es eine Pflicht gibt, Motorräder mit Seitenverkleidungen von min einem halben Quadratmeter in Warnfarbe pro Seite (ja, auch vorne und hinten... ich sach nur Kuchenblech!!) auszurüsten. Das schützt davor, die verpflichtend zu tragende Warnweste zu vergessen oder in verbrechecherischer, äh halsbrecherischer Manier bewußt nicht zu tragen... ;o)

    Aber nun mal ehrlich... Übersehen werden die Motorradfahrer tatsächlich eher selten von den wirklich aufmerksamen Verkehrsteilnehmern und man sollte den Käfigfahrern einfach nur mal abfordern, das sie sich an die grundlegensten Regeln halten.
    Also: Der Fahrer fährt... nichts sonst. Er trinkt keinen Kaffee, spielt nicht am Radio oder telefoniert und spielt auch nicht Scrabble mit den Kindern auf der Rückbank. Er hält sich dabei an alle Regeln, auch an die immer nur mit angemessener Geschwindigkeit unterwegs zu sein. Dazu gehört innerhalb des einsehbaren Bereichs immer sicher zum stehen zu kommen.
    Es gilt immer noch §1 der STVO und die ist vom Gesetzgeber mal für Kraftfahrzeuge gedacht gewesen...

    uuuund: Das ganze gilt auch für Motorradfahrer.

    So, wenn Exekutive und Judikative das jetzt mal durchsetzen, muß die Legislative nicht nach jedem Unfall immer gleich 'ne neue Sau durchs Dorf treiben.

    Ansonsten, soll Warnfarbe dran machen wer will und wie er will aber verpflichtend nur für Motorradfahrer wäre mal wieder reiner Populismus.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

  • Ich würde schon einen Unterschied sehen zwischen populistischen Maßnahmen, und solchen, die auf gesicherten Grundlagen basieren.

    Anschnallgurt, Handyverbot beim Fahren, Abblendlicht tagsüber etc. basieren sicher auf soliden Statistiken.

    Dass Fahrer über 70 immer noch keine Fahreignungsprüfung machen müssen, ist politisch nicht durchsetzbar und kann als populistisch angesehen werden.
    Vielleicht auch, dass Mopis im Stau immer noch nicht überholen dürfen (Lobbymangel).

    Die Warnwestenpflicht resultiert aus zahlreichen Analysen und Auswertungen von Unfällen an verkehrsreichen Straßen. Diese führen z.B. die gesetzlichen Unfallversicherungsträger durch.
    Von einer Warnwestenpflicht während des Fahrens ist mir nichts bekannt.
    Dürfte trotzdem die passive Sicherheit erhöhen.

    Gruß aus dem Siegerland :bier

  • Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. Warnwestenträger weniger für Kasko zahlen müssten. Einige Versicherer geben ja auch Rabatt auf rote Autos, da deren Unfallhäufigkeit geringer ist.
    Ein weiterer Zwang zur Weste wäre eine grundsätzliche Frage. Ehrlich gesagt ist der Helm da eine wesentlich stärker subjektiv einschränkende Sache, die das Fahrgefühl ganz anders beeinflusst als eine Weste. Aber auch die wird irgendwann kommen, genauso wie die ABS-Pflicht. Einzige Aussnahme sind wie oben gesagt Dinge an denen der Staat oder jemand mit starker Lobby verdient....

  • Die Diskussion ist müssig, alle die ne Weste auf dem Motorrad tragen möchten, sollen dies tun.
    Wenn natürlich die Angst vor dem Motorradfahren dahintersteckt, wage ich zu fragen, warum überhaupt auf ein Zweirad setzen. Meistens trauen die gelb bewesteten nicht sich in die Kurve zu legen etc. Das ist auffällig. Ich bin auf jeden Fall über vorsichtig wenn ich nen "Gelben" überhole, die sind oft unberechenbarer als die viel größere Anzahl der Autofahrer. Also beschwert Euch nicht am Treff, dass ich Euch nicht gegrüßt habe. Es kann sein, dass ich mich in Eurer Gegenwrt nicht getraut habe die Linke vom Lenker zu nehmen. :]

    Gruß
    Dinoz

    Sammelt fleißig grüne Smileys innerorts!:zylinderboy

  • Ich denke da sollte man zwischen der Angst Motorrad zu fahren und der Angst sinnlos umgekachelt zu werden unterscheiden. Ich persönlich fahre so gerne, dass meine größte Sorge wäre, wegen eines Unfalles nicht mehr fahren zu können. Ich habe jetzt erst 4 Monate den A-Schein. Davor nur Puch Maxi N. Dafür, dass sich auf der Shiver mit 6 Zoll Felge der 180er Reifen gerne platt fährt siehts bei mir als Fahranfänger noch ganz gut aus.
    Ich glaube, wenn Du Deine Welt in Warnweste=Stehender Pfosten und Westenlos=Knieschleifer einteilst, dann liegst Du relativ oft daneben, sofern hinter der Weste nicht noch ein Fahrschulwagen fährt.

    P.S. Apropis Klischees: ich ärgere mich immer über das viele Geld, was ein "Zahnwalt" verdient. Grüße aber BMW Fahrer trotzdem :peace Ein Motorradfahrer ist für mich erstmal ein Gleichgesinnter, und wenn Frau Merkel mir mit BMW, Klapphelm und Warnweste entgegenkäme wird sie trotzdem gegrüßt....
    Ein erfahrenen alter Hase wie Du, Dinoz sollte es doch schaffen kurz die Hand von der Kupplung zu nehmen. Du schaltest doch bestimmt eh ohne zu kuppeln....

  • Mensch Dinoz, du outest dich hier als Raser, welcome :bier

    Ansonsten sehe ich das genau wie du. Viele kommen mit 100
    PS nicht klar, da muss dann der K3 her, der klebt besser =)
    Da das fahrerische Können dadurch nicht besser wird muss
    ne R1000XYZ her. Damit ist man ZWISCHEN den Kurven zwar
    schneller, fahren kann dadurch trotzdem nicht / besser !!

    Ich kann nur jedem Anfänger / Unsicherem raten, sich das
    Hinterrad eines "alten Hasens" zu sichern. Da lernt man
    Linie und Straße lesen.

    Zur Shiver: Eines der besten Motorräder die ich je gefahren
    bin. Wenn Aprilia es schaffen WOLLTE daraus eine 900er
    mit echten 105/110 PS zu machen würde ich wieder eine
    kaufen. Aber leider ?( werde ich bei der MV bleiben.

    Gruß :crash

  • Ich outemich weder als Raser, noch schalte ich in der Regel ohne Kupplung.
    Meine Erfahrung ist, daß es oft die "Gelben" sind, die aus einer 90 Grad Kurve, drei Ecken machen und der Angststreigen auf beiden Seiten, bei ner Shiver z.B., 2,5 cm beträgt. Oft ist das dann die Angst vor Kurven...
    Ferner erlebe ich oft, daß eben diese Fahrer hektisch werden und sagen wir mal unorthodox reagieren, wenn ich in deren Spiegel auftauche. Anstatt geradeaus zu gucken, schauen die dann nur in den Rückspiegel, warum auch immer, versauen sich damit die Linie noch mehr oder kommen in meinen Weg. Das ist Erfahrung aus 12.000km/a, deswegen bin ich übervorsichtig und wenn ich Dich grüßen soll hast Du schon mal das richtige Motorrad gewählt. Ja, und keine Regel ohne Ausnahmen.
    Fahrt doch mit Weste, da sage ich nix gegen, ihr müsst dann halt auch mit den Nachteilen leben....

    Gruß
    Dinoz

    Sammelt fleißig grüne Smileys innerorts!:zylinderboy

    2 Mal editiert, zuletzt von Dinoz (12. März 2016 um 15:01)

  • jetzt will ich auch mal...
    ich wurde in meinen guten 23 Jahren als Biker (vom blutigen Anfänger über Wildsau auf Rädern zum überlegten Fahrer mit suiziden Tendezen) natürlich auch schon öfters übersehen ... aber bei allen "Hopla-Situationen hätte eine Warnweste mir nichts gebracht.
    Entweder haben die Verkehrsteilnehmer ...
    -ein Problem mit den eigenen Blinkern
    -überschätzen ihre Möglichkeiten den Kopf mal zu drehen um mehr zu sehen
    -können eine Auto nicht an einer Autobahnabfahrt sichern und rollen einfach hinten drauf weil das Smartfon wieder einen Furz quer sitzen hat
    -blinken LINKS und fahren RECHTS
    -kramen im Handschuhfach bei Kurvenfahren und räumen ganze Straßen ab...
    -bremsen wegen Nichts
    da hätte keine gelbe , orangene oder Neon-Weste was gebracht nicht mal ein Müllwagen ...

    ...und Moin...
    Kai der Ammerländer

    ich hab hier voll den Endstress und du kommst mir mit so‘ner Scheiße... :ditsch

    WARNUNG: Beiträge dieses Benutzers können Spuren von Ironie, Sarkasmus, Uran, purer Boshaftigkeit, Fachwissen und Erdnüssen enthalten ... :aetsch