Nachdem ich das Ritzel verbaut und getestet habe, nun ein kurzer Erfahrungsbericht.
Der Einbau des Ritzels ist eher unkompliziert, lediglich beim Nehmerzylinder der Kupplung sollte man den Kolben nach der Demontage mit einen Klebeband etc. sichern, damit dieser nicht heraus rutscht. Damit spart man sich viel Sauerei und das Entlüften der Kupplung.
Nach der Montage fix die Lederkombi an und ab in die Eifel, das Wetter gestern war bestens geeignet. Schon beim Warmfahren fällt auf, dass die Schaltanschlüsse besser passen. Nachdem der Motor Betriebstemperatur hatte, durfte das Spiel beginnen.
Teil 1 oder die Fahrt zur Eifel:
Bis zur Eifel sind es ca. 30 KM währenddessen ich meist schaltfaul dahergleite. Hier gefiel mit die Lange Übersetzung gar nicht, da speziell im 6.Gang, die DD viel zu träge war. Mal eben kurz überholen machte wenig Spaß. Anders mit dem 15 Ritzel, hier kann der 6. Gang auch in der 70er Zone im Getriebe bleiben und man beschleunigt locker wieder rauf. Dabei reicht die Kraft auch für Überholvorgänge aus. Möchte man innerorts wenig Aufsehen eregen, rollt man einfach im 3. Gang durch die Häuser. Nach dem Ortsschild gehts dann wesentlich flotter voran. Im zweiten Gang ist es etwas lauter, dafür aber noch "dynamischer"
Teil 2 oder Kurvenhatz in der Eifel
Schon von Beginn der Fahrt an war ich auf die Kurven neugierig. Grundsätzlich tendiert man Fahrstil dahin, ein Moped nach dem Anbremsen in der Kurve mit dem Gas zu lenken. Um einen guten Vergleich zu haben, fuhr ich meine bevorzugten Kurven an. Also kurze dem Dunlop Qualifier etwas wärme verpasst und dann man schauen. Eines Vorweg, es hat richtig Spaß gemacht. Wie erhofft kann man auch in engen Ecken auf den ersten Gang verzichten und bleibt im zweiten. Das Drehmoment der DD reicht aus, um dennoch schnell aus der Ecke zu kommen. In weiten Kurven kann es ruhig einmal der dritte Gang sein, hier liegt die DD dann wesentlich ruhiger und man kann sich voll auf die Kurve konzentrieren. Beim Anbremsen hilft die Motorbremse besser als vorher, da die Drehzahl ebenfalls höher ist. Die DD kommt mir nun agiler vor. Sie reagiert meines Erachtens feinfühliger auf den Dreh am Gasgriff. Leider kommen die Rasten in den Kurven sehr leicht auf den Boden, speziell in welligen Passagen "scheppert" es da häufiger. Nach wie vor tue ich mich mit dem Serienfahrwerk schwer. Mein Spaß wurde nur gebremst, als ich das ziemlich kaputte Moped eines anderen Fahrers an der Leitplanke lehnen sah...hoffe dem Kerl gehts gut...
Das Fazit oder lohnt der Umstieg
Ja. Einfach nur Ja. Natürlich sind diese Eindrücke rein Subjektiv, ich habe jedoch keinen echten Nachteil gefunden. Im sechsten Gang bei ca. 6000 U/min hat man etwa 115 Km/h auf dem Tacho, kann also entspannt dahingleiten. Man kann nicht ganz so schaltfaul fahren, dennoch kommt diese Abstimmung eher einer Supermoto zu Gute. Die Endgeschwindigkeit spielt für mich keine Rolle, dennoch sollten 180 Km/h locker drin sein.
So nun hoffe ich, dass dem einen oder anderen die Entscheidung nun leichter fällt!
Eines zum Schluss, gestern ist es mir zum zweiten Mal passiert, das nach dem Tanken Kraftstoff aus dem Überlaufschlauch lief. Was zu Geier hat sich Aprilia da gedacht, der Tank war nicht einmal voll.