Die ersten 1500 km mit der Tuareg

  • Hallo zusammen,

    So, nachdem nun die erste Inspektion erledigt wurde, würde ich gerne berichten was mir - außer dem klasse Fahrverhalten - so aufgefallen ist an der Tuareg.

    Zunächst einmal stellte ich bereits früh fest dass die Kettenspannung nicht stimmen konnte und zu stramm war. Es waren die (werksmäßigen?) Original-Farbmarkierungen an den Schrauben angebracht, so dass ich zunächst an meiner Wahrnehmung zweifelte und die Fachleute hier vor Ort befragte. Jedenfalls ist es mir dann gelungen die Kette richtig einzustellen, wozu übrigens ein 26er Schlüssel benötigt wird, den ich mir auch erst besorgen musste.

    Die Benzinanzeige ist etwas ungewöhnlich, der erste Balken verschwindet schon nach ca. 2,5 l Verbrauch, der zweite nach 5 l, der dritte nach 9 l, so dass bei immerhin halb vollem Tank nur noch 1/4 angezegt wird. Ist das bei Euch auch so ?

    Der Verbrauch selbst war gut, so 4,1 l, manchmal auch 3,9 l.

    Die Kühlwasseranzeige verbleibt immer bei zwei Balken in der Mitte, da weiß man eigentlich nicht so recht welche Temperatur damit gerade erreicht ist.

    Ich meine, wenn schon soviel Elektronik, dann sollte die Anzeige auch exakt sein.

    Die aktuelle Transalp z.B. zeigt diesen Wert in Gradzahlen an.

    Wegen der Öltemperatur habe ich nun neu ein RR-Ölthermometer eingebaut. Hier habe ich noch keine Erfahrungen damit.

    Der Motor selbst (ich meine jetzt nicht den Kat) strahlt teilweise recht spürbar Wärme an die Innenseite der Beine ab, speziell rechts. Auch bei ca. 20 Grad Umgebungstemperatur. Ist das bei Euch auch so oder gibt es da sozusagen Serienstreuungen? Vielleicht kann man den Luftstrom irgendwie ein bisschen anders lenken?

    Laut Tachoanzeige dreht meine so etwa 4500 U/min bei 100 km/h, im letzten Gang .

    In der Fachpresse war mehrfach vermeldet worden, dass die Drehzahl bei 5500 U/min liegen würde, was ich schon damals kaum glauben konnte.

    Die Tachoabweichung liegt allerdings laut Garmin bei etwa 7 km/h, also wenn Garmin 100 km/h anzeigt zeigt der Tacho 107 km/h.

    Das würde dann eine Drehzahl von etwa 4800 U/min. bei realen 100 km/h bedeuten.

    Da der Motor guten Durchzug bietet, könnte man ggf. die Übersetzung etwas "verlängern". Vorne ein größeres Ritzel dürfte des Guten zuviel sein, aber hinten ggf. 1 oder 2 Zähne weniger könnten passen. Hat das schon jemand probiert?

    Kann man ggf, dern Tacho mit der "Kalibrierung " genauer einstellen?

    Falls nicht würde ich ggf, den RNS Tripmaster von meiner noch vorhandenen CRF 1000 übernehmen, der zeigt richtig genau an.

    Bezüglich Tankrucksack hatte ich Probleme befürchtet, wider Erwarten lassen sich sowohl mein Enduristan Sandstorm als auch der Polo Pharao mit leichten Anpassungen bei Bändern und Schnallen gut anbringen.

    Als Gepäckträger habe ich diesen hier im Blick: https://www.guareschimoto.it/prodotto/porta…nio-tuareg-660/ , da er besonders gut zum Stil der Tuareg passt.

    Schöne Grüße und gute Fahrt an Euch Alle

    Joachim D.

  • Willkommen im Club!
    - Tankanzeige:
    ich empfinde sie gut genug um nicht stehen zu bleiben, wird aber gerade auch woanders in Forum ausdiskutiert;

    - dein Verbrauch ist beneidenswert was mich betrifft! Ich liege einen gute Liter drauf ...

    - Temp-Anzeige der Kühlung: ehrlich gesagt wüsste keinen Mehrwert in eine Anzeige in °C erkennen;
    ein Balken = kalt. drehe nicht über die Hälfte

    zwei Balken = Alles i.O., Feuerfrei!

    drei Balken = passt ein Bisschen auf, aber wer Leistung will ...

    vier Balken = siehe zu dass du Pause machst

    - Tacho:
    eine Abweichung real/angezeigt ist gesetzlich vorgesehen, seit den früheren '90er in EU, nur der Ausmaß fällt mir nicht mehr ein,
    den Werkstatthandbuch meines Pegaso Strada meint seien 6%,

    sodass eine Kalibrierung wurde dort nicht helfen:
    sie ist eher hauptsächlich um die ABS an neuen Reifen und/oder final Übersetzung anzupassen vorgesehen;
    und a propos von Übersetzung:
    - auf den AF1 Forum ist eine Änderung diskutiert und kommentiert worden,

    ich persönlich empfinde die des Hauses ziemlich perfekt für den gedachten Gebrauch;
    muss mann auch nicht vergessen es handelt sich nach wie vor um "nur" 660 cc und die Leistung kommt eher oben ;)
    beim Volladung in der Alpen könnte dann eine zu lange Endübersetzung recht hinderlich werden ...

    - die Hitze:
    ja, ist ein Euro 5 Motor und wird ziemlich warm, meine Beobachtungen nach besonders am Zylinderkopf

    so dass die zwei Seitenpanele und sogar die Rahmenstreben auf der gleiche Höhe erhitzt werden.

    Der Kat hingegen steuert recht wenig dabei.
    Ich werde im Herbst/Winter gucken ob eine interne Abschirmung was bringt,

    bis dahin werde einfach etwas mehr nach hinten sitzen und immer mal wieder die Knie aufmachen wenn möglich.

    Im Stehen Fahren merkt mann wirklich nichts von der Hitze. übrigens, und auch auf der AB wird mann davon nicht gestört,

    wie ich gerade dieses WE wieder erfahren konnte.

    P.S.
    wenn du den Motorrad-Artikel von April im Hinterkopf hast, er ist schon recht ungenau über mehrere Punkte,

    nicht nur über den Drehzahl bei 100 km/h ...

    • Offizieller Beitrag

    Zur Tachoabweichung hatte ich vor drei Jahren schon etwas geschrieben:

    Tachoabweichung

    Paragraf 57 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO)


    Der Tacho darf in der EU laut Gesetzgeber nicht nachgehen und um max. 10 Prozent + 4 km/h vorgehen. (Wikipedia)


    >So genau muss der Tacho sein (Tachoabweichung) (Autozeitung.de)

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 120.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit 45 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler

    Vogelsberg
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

  • Danke für Eure Antworten!

    Nun melde ich mich wieder nach einer weiteren 1100 km Tour im französischen Jura letzte Woche, vorwiegend auf Nebenstraßen..

    Es war sehr warm, oft etwa 35 Grad laut Anzeige obwohl wir viel auf Hochebenen mit über 1000 m waren.

    Die Tuareg ließ sich trotz ordentlicher Gepäckbeladung mit großem Packsack hinten mit komplettem Campingszeugs für 2 Personen und einer mittleren Ortlieb Tasche auf dem Soziusplatz sowie Enduristan Sandstorm Tankrucksack unbeeindruckt bewegen und war fast genauso handlich wie unbeladen. Die Gangschaltung funktioniert übrigens butterweich, nur selten brauchte ein Gang etwas Nachdruck. Der Benzinverbrauch war bei 4,0 l, real etwa 3,8 l.

    Sehr schön.

    Für mich spannend war die Beobachtung des Temperaturverhaltens, eben weil die rechte Seite im Bereich des Zylinderkopfes schon im Normalbetrieb bei niedrigeren Temperaturen teilweise auffällig und unverhältnismäßig warm wird und Hitze an das Bein abstahlt, zumindest für mein Empfinden, wie bereits früher beschrieben.

    Es hat sich gezeigt, dass diese Hitzeabstrahlung bei hohen Temperaturen dort nicht noch kräftig weiter ansteigt, sondern einigermaßen so bleibt wie beschrieben. Sicher ein Verdienst des großen Kühlers, der immerhin breiter ist als bei meiner CRF 1000 L.

    Ich hatte ja den RR Öltemperaturmesser besorgt, dieser zeigte eigentlich immer Werte zwischen 90 und 100 Grad an, also eher unauffällig, der Motor selbst wird also eigentlich nicht zu heiß.

    Der Kühlwasseranzeiger war immer sehr schnell beim 2. Balken und verblieb dort, dieser Balken müsste demnach ein Spektrum von etwa 50 Grad bis 90 Grad haben.


    Wenn man mit der Hand auf die schwarze Abdeckung rechts fühlt und das Rahmenrohr darüber, spürt man schon ganz genau dass dort ein Hitzestau/Hitzenest ist. Zu warm dort auf alle Fälle und ich möchte das auf Dauer dringend geändert haben.

    Kann auch vermutlich für die langfristige Haltbarkeit von Motor/Zylinderkopf nicht so gut sein.

    Andere aktuelle Modelle mit ähnlicher Motorenbauweise wie die Tenere oder Transalp haben an der seitlichen Zylinderkopfstelle keine großflächigen Plastikabdeckungen.

    Meiner Meinung nach sollte man über den Händler bei Aprilia um eine Modifikation bei diesem schwarzen Plastikteil, das für den Stau verantortlich ist, bitten. Wenn mehrere Leute der gleichen Meinung sind könnte sich vielleicht was tun, oder? Garantie?

    Alternative wäre das Teil auszubauen und per Laubsägearbeit mit einer großen Öffnung zu versehen oder so ähnlich, was natürlich auch designtechnisch ein Experiment wäre. Würde ich ungern selbst machen.

    Oder gibt es bessere Ideen wir man den Luftstrom dort passender ablenken könnte?

    Weiterhin fuhren wir einige tolle lange ungeteerte Waldsträßchen mit zum Teil allerdings sehr grobsteinigen Baustellenpassagen, wo ich mir anschließend die an der Seite breit und ungeschützt herausstehenden Felgenkanten sicherheitshalber anschaute. Zum Glück alles unbeschadet. Ich komme hier zu dem Eindruck dass normale Schlauchfelgen/Reifen für den angestrebten Einsatzzweck vermutlich besser geeignet wären.

    Eine Frage noch zum Öl, laut Handbuch 2,3 L, bei der 1000 km Inspektion hieß es 3,0 l. Was ist richtig?

    Viele Grüße an Alle, JD

    • Offizieller Beitrag

    Hast du das Schauglas angesehen und wo steht das Öl?

    Bei meiner Shiver hatte die Werkstatt auch schoneinmal zu viel, weil im kalten Zustand bis MAX, eingefüllt.

    Laut Handbuch jedoch "Kontrolle bei warmen Motor ..."

    Da standen dann auch mehr auf der Rechnung.

    Schau in das Handbuch, dort sollte auch sowas stehen wie bei der Shiver:

    3,0 Liter ohne Ölfilter

    3,2 Liter mit Filterwechsel

    • Offizieller Beitrag

    Uhps :peinlich

    ... um so mehr liebe ich die Shiver750 :beee

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 120.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit 45 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler

    Vogelsberg
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)