Gestern habe ich eine Moto Guzzi V7 III zur Probe gefahren.
Dies war meine erste Erfahrung (im besten Wortsinne ) mit einer Guzzi und ich war recht beeindruckt.
Da mir dieser Beitrag zu alt war um ihn wieder aufzunehmen, hab ich mal einen neuen angelegt.
Ich suche nach einem "kleineren" Motorrad für die Runde zwischendurch und die "alltäglichen" Fahrten im Sommer, welche über kurz oder lang meine alte ZR7 als Zweitmopped ablösen soll. Hierbei hab ich Richtung Einzylinder geschaut, aber auch ein wenig Richtung "Retro", weil mir die neuen Maschinen mit den vielen Kanten nicht mehr so wirklich gefallen.
Guzzi hat mich sowieso interessiert, somit hab ich die Gelegenheit genutzt und eine Probefahrt mit der neuen V7 III vereinbahrt.
Vorneweg: Das ist ein genialer Entschleuniger!
Für mich als Neuling auf einen Motorrad dieser Marke war das archaische schon beim Starten beeindruckend. Auch die Nickbewegung zur Seite bei Gasstössen und wie der Lenker bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle mitgeht ist ein Erlebnis.
Ansonsten hat sie sauber und ohne Drehmomentloch beschleunigt. Ihr angenehmster Drehzahlbereich war zwischen 2000 und etwa 3500/min. Dabei war die echte Geschwindigkeit gerne höher als die Gefühlte. Vibrationen des Motors merkt man immer, aber diese sind entsprechend niedrig in der Frequenz, was ich nicht als unangenehm empfand.
Ich hatte für die Probefahrt eine Special mit Drehzahlmesser und Speichenrädern, ein Vorderrad in 18" und hinten zwei einstellbare Federbeine. Homologiert nach Euro 4 hat sie inzwischen serienmässig ABS.
Beim ersten Draufsetzen hat für mich alles gepasst und selbst die weit vorn liegenden Fußrasten, welche einen sehr entspannten Kniewinkel zulassen, wurden von meinen Füssen sofort gefunden. Nach der Probefahrt hatte ich in Gegensatz dazu erstmal leichte Schwierigkeiten mit den Fußrasten meiner Shiver. Einzig beim Abstellen der Füssen neben der Maschine drückte die Fußraste etwas in die Wade.
Aus diesem Blickwinkel (also drauf sitzend) hat mir gut gefallen was ich so gesehen hab. Ansprechend gestaltete Uhren und gut nutzbare Spiegel runden die nette Verarbeitung der weiteren Bauteile im Sichtfeld ab.
Das Fahrwerk kam mit der Leistung spielend zurecht. Für intensive Tests mit ausgiebigem Kurvenräubern reichte die Zeit der Probefahrt natürlich nicht aus. Der erste Eindruck war jedoch vielversprechend. Da hat nichts gegauscht oder gerappelt (im Gegensatz zur alten ZR7).
Sie verleitet zu entspannter Fahrweise und verlangt nie nach übermäßigem Einsatz der Gashand. Ein perfekter Entschleuniger eben.
Natürlich nicht mit einer Shiver vergleichbar, schon wegen der geringeren Leistung aber als Zweitmotorrad...