So hier einmal wie Angekündigt mein Bericht.
Problem/Fehlerbild:
Bei sportlicher Fahrweise und schaltem mit dem Quickshifter oberhalb der 9000U/min vom 4->5Gang/ 5->6Gang
gab sporadisch 1sec wo der Motor weiter hochdrehte aber keine Beschleunigung eintrat. Also die Kupplung durchrutschte.
Sonnst trat dieses nicht auf. Durch das Durchrutschen erhöhr sich der verschleiß aber sehr, also war absehbar das es schlimmer wird.
Vorbereitungen/Demontage:
Am Vortag habe ich die Reibscheiben (mit dem Organischen Material) ins Ölbad gelegt zum vollsaugen!
Alle Nötigen Drehmomente aus dem WHB gesucht und Notizen zur Montage aufgeschrieben.
Material war schon angekommen.
Material :
je nachdem ob ihr alles tauschen wollt benötigt ihr ggf andere Teile!
Meine Angaben beziehen sich auf die 750er Dorsoduro 08-16 (lt. Wendel Katalog)
8x Stahlscheibe Artikelnr.: 3090568 (Adler)
9x Reibscheibe Artikelnr.:3090569 (Adler)
1x Getriebene kupplungssch. 1x Artikelnr.: 3090570 (Adler)
6x Kupplungsfeder Artikelnr.: 6114879 (Adler)
1x Kupplungsdeckeldichtung Artikelnr.:6147653
Da ich den Transparenten Kupplungsdeckel montiert habe habe ich nicht die Original schrauben und U-Scheiben!
Diese habe ich auch direkt getauscht wenn schon alles offen ist
Demontage:
Dann am nächsten Tag die DD auf dem Seitenständer abstellen, Kupplungsdeckel Demontieren.
Wenn sich der Deckel nicht bewegen lässt wegen verklebter Dichtung etwas mit dem Gummihammer ermutigen, aber sachte!
Dichtflächen an Deckel und Gehäuse von Dichtungsresten befreien. Funktioniert sehr gut mit Bremsenreinger und ner Rasierklinge. Aber aufpassen und nicht die flächen beschädigen, da das Alu recht weich ist!
Anschließend die Schrauben die die Kupplungsfedern auf Vorspannung halten über Kreuz immer 1-2 Umdrehungen lösen,
damit sich die Druckplatte nicht verzieht weil einseitige Last wirkt.
Schrauben, U-Scheiben und Federn entnehmen und säubern.
Federn müssen im Entlasteten zustand eine Länge von 46,6mm haben. Würde ich aber empfehlen zu wechseln, gerade bei frühen Baujahren, da es da oft Probleme gab.
Danach kann man die Druckplatte einfach herausnehmen. Auf der Druckplatte ist ein Pfeil zu finden. Position merken oder aufschreiben! Somit kann man die Druckplatte später wieder in ihrer Uhrsprungslage montieren!
Die Reibscheiben/Stahlscheiben mithilfe von 2 kleinen Inbusschlüsseln herausnehmen und auf verbrannten Geruch, schwarze verfärbung und Stärke kontrollieren.
Stahlscheiben haben eine Sollstärke von 2,95-3,05mm
Reibscheiben eine Sollstärke von 2,5mm
Beides ist an 4 Messtellen zu Messen. Zuvor die Lamellen von überschüssigem Öl befreien!
Insgesamt gibt es 8x Stahlscheiben und 9x Reibscheiben, 1xGetriebene Kupplungsscheibe, 1x Dünnere Belagscheibe + 2xInnenlamelle.
In meinem Fall habe ich nur die Stahl und Reibscheiben getauscht. Die dünne belagscheibe & die 2 Innenlamellen sahen wie neu aus und hatten noch gut belag.
Zur Montage:
Ich habe unter das Motorrad die Wanne mit dem Öl gestellt, da die Reibscheiben ja gut ölig sind, das erspart eine Sauerei
Abwechselnd Stahlscheibe/Reibscheibe/Stahlscheibe einlegen. Die Reibscheiben so angeordnet, dass sie in die Langen Nuten greift.
Bei den Stahlscheiben gibt es eine Abgerundete seite und eine Scharfkantige. Dort spielt es keine Rolle wierum diese Eingelegt werden, aber ich habe es Einheitlich gemacht!
Wenn alle Scheiben verbaut sind die Druckplatte auflegen in der Selben Position wie beim Ausbau.
Federn mit schrauben und U-Scheiben einlegen und über Kreuz festziehen. Hier auch wieder immer 1-2 Umdrehungen, damit sich die Druckplatte nicht verzieht oder gar verkeilt.
Die Schrauben werden mit 12NM angezogen!
Danach die Papierdichtung auflegen und mit etwas öl beschmieren so haftet sie an und fällt nicht runter und gleitet besser.
Kupplungsdeckel montieren und auch dort die Schrauben mit 12NM anziehen.
Öltropfen am Motor abwischen, und erster Funktiostest im stehen mit gezogenen Bremsen, damit sollte die Kupplung nicht trennen das Motorrad nicht eigenwillig wird.
Trennt sie und beim kommen lassen der Kupplung ist Vortrieb vorhanden kannst aufgehen zur Probefahrt.
Ich habe der kupplung erstmal 30km gegeben um sich einzulaufen. Danach getestet ob mein Fehlerbild noch auftritt, dem war aber nicht so.
Trennt sauber, kuppelt ein wie nen neues Motorrad und die Handkraft ist nicht deutlich gestiegen aufgrund neuer Federn
Viel Spaß beim Hoffentlich nicht notwendigen Nachmachen
PS: auf dem Bild unten ist die Alte Leicht verbrannte Kupplung zu sehen. (Rechts im Bild)