Kettenpflege

  • Danke Beni für deine Einschätzung, und dir Jürgen für den Tip mit dem Messschieber. Da hab ich sogar noch einen rumliegen.

    Hab mal beim Start ins Berufsleben so richtig gelernt mit Schieblehre (so heissen sie bei uns) und mit Mikrometer umzugehen.

  • Jürgen, die Annahme ist bedingt richtig, aber nur, weil die Shiver eine Gußschwinge hat. Toleranzen beim Fräsen der Radaufnahmen in der Schwinge möchte ich aber nicht ausschliessen.

    Die geschweißten Kastenschwingen der älteren Japaner waren da schon ziemlich sicher nie ganz gerade. Ist aber wirklich weit weniger dramatisch als immer befürchtet. Wenn die Spur nicht hundertprozentig stimmt merkst Du das allenfalls beim freihändig fahren und wirst das instinktiv ausgleichen...

    Zuwenig Kettenspannung ist nur sehr bedingt für ein Konstantfahrruckeln verantwortlich. Eher für ein lästiges Lastwechselruckeln. Bei richtig verschlissener Kette wird sich das Konstantfahrruckeln am ehesten bei Langsamfahrt bemerkbar machen. Trotz gleichmäßiger Fahrt schaukelt sich die Fuhre auf und fängt richtig an zu bocken.

    Meine Erfahrungen mit Kettenspannung:

    Handbuch sagt Durchhang bei eingefederter Schwinge (Maschine ohne Fahrer) 25mm. Auf dem Haupständer und somit mit ausgefederter Schwinge hab ich als Vergleich 22mm gemessen. Einstellen würde ich nur an einer aufrechten Maschine also entweder auf dem Hauptständer oder auf einem Montageständer.

    An meiner Kawa mit Kastenschwinge hab ich die Spur mal mit einem Richtscheit und einigen passend gefrästen Nylonklötzen ausgerichtet . Beim Fahren hab ich aber davon nix gemerkt.

    Ansonsten hat ein V2 schon einen höheren Kettenverschleiß als ein Reihenvierer. Hackt halt mehr auf die Kette. Eine Dauerschmieranlage wirkt dem tatsächlich sehr stark entgegen.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

  • Ok, habe soeben einen Montageständer bestellt. Werde noch einen Drehmomentschlüssel organisieren und dann steht nichts mehr im Wege der Kette die richtige Spannung zu geben. Und das mühsame vorwärtsschieben beim reinigen und schmieren der Kette hat sich auch erledigt.

    Danke Jungs.

  • Moin.

    Ich fahre schon mein ganzes Leben Kettenfahrzeuge. Und solange kenne ich schon die ewigen Diskussionen über Kettenspannung und Kettenpflege.

    Ich habe in meinen Jungen Jahren auch soviel Zirkus mit meiner Kettenpflege gemacht und die Flucht Penibel eingestellt.

    Mittlerweile sehe ich das ganz Entspannt.

    Eine Kette ist aus Weicheisen. Die längt sich je nachdem wieviel PS ich habe und wie stark ich die Kette fordere. Auch Zylinderzahl ist entscheidend.

    Am meisten leidet eine Kette bei einem hackenden Eintopf. Beim geschmeidigen 4 Zylinder am wenigsten.

    Wenn ich ein gebrauchtes Moped erwerbe , reinige ich die Kette grundsätzlich mit Diesel. Danach verwende ich seit bereits 30 Jahren Trockenspray.

    Mein Favorit ist Profi Dry lube. Das Trockenspray von Tante Louise geht auch.

    Alle 500 KM die Kette auf der Innenseite einsprühen. Ebenso nach dem Waschen. Und einmal im Jahr wieder mit Diesel reinigen. Fertig.

    Ein NO GO ist für mich Kettenfett. Das wird ein richtig schöner ,klebriger ,harter, dreckiger Brei , wo jeder Staubkrümel haften bleibt.

    Die Rollen der Kette sind mit fett gefüllt. Die O-Ringe sollen nur verhindern , das kein Fett austritt. Darum müssen nur die O-Ringe geschmiert werden.

    Die Kettenspannung stelle ich grundsätzlich zu locker ein. Da Drehpunkt der schwinge und der Kette nicht auf einer Achse sitzen.

    Konstantes Ruckeln kommt meistens vom Motorlauf. Motorabstimmung spielt da eine große Rolle. Bei Vergasermotoren noch extremer als beim Einspritzer.

    Eine zu stramme Kette kann das unter Umständen sogar noch verschlimmbessern.

    Beim einstellen der Spannung grundsätzlich die strammste Stelle der Kette suchen, wegen der ungleichmäßigen Längung.

    Die Flucht vom Hinterrad nach der Markierung auf der Schwinge einstellen reicht völlig aus.

    Bis jetzt ist mir noch keine Kette gerissen oder abgesprungen. Über die Laufleistung denke ich überhaupt nicht nach. Alle paar Jahre Kette für 150 Euro muss man in seinem Budget fürs Moped fahren immer mit einplanen.

    Gruß

    Simon

  • Hallo Simon

    Auch dir danke für deine Meinung. Ja das hat was, wenn ich an die Sprit und Reifenkosten denke, was macht da eine neue Kette schon aus.

    /offtopic

    Habe mir dein Profil angeschaut. Hast dich gut vorgestellt im "Über Mich" Bereich.

    Die Frage stelle ich mir auch wofür brauche ich einen Motor der mehr als 95PS hat. Meine Arme brauch ich nicht zu verlängern...

    offtopic/

  • Hallo Simon

    Auch dir danke für deine Meinung.

    Nix zu danken. Das ist natürlich meine Meinung. Die hat sich durch meine Erfahrung mit Kettenfahrzeuge gebildet.

    Ich bin damit bis jetzt gut gefahren.

    Was ich auch nicht mag ,sind die Daueröler. Ich freue mich immer über Öl freie Straßen , aber lasse während der Fahrt schön Öl auf meine Kette tropfen. Am besten gleich soviel , das auch schön die Felge geölt wird. Und am besten wenn sich das Öl von der Felge auch gleich am Reifen verteilt.

    Wenn ich eine große Tour fahre ,wo zwischendurch die Kette geschmiert werden muss, nehme ich halt ne Dose Spray mit. Gepäck habe ich bei so einer großen Tour , dann eh mit dabei.

    Aber wie gesagt. Das ist meine Meinung.

    Gruß

    Simon

  • thema kette,ich mach einfach fünf bis acht tropfen getriebeöl auf ne weiche bürste,halt es auf die kette zieh sie durch und fertig. die paar tropfen auf der felge (minimal) geht einfach mit nem tuch zum wegwischen,fertig. eine minute. und beim reinigen der kette einfach trockenes altes shirt,um die kette,durchziehen fertig und super einfach und super sauber.

  • an meiner alten gixer,im schnitt,40000-45000 kilometer auf die kette gefahren.die methode mit getriebeöl mach ich schon jahre so.sauber einfach schnell.am besten hat sich ein 80w90 öl bewährt

    • Offizieller Beitrag

    Mein Favorit ist Profi Dry lube. Das Trockenspray von Tante Louise geht auch.

    :denk

    Als ich mich damals (herrje ist das auch schon wieder lange her) für den Wiedereinstieg interessierte, hatte MOTORRAD den Kettenspray-Test gemacht (Erschienen in: 20/ 2010) und da hatte dein Favorit keine gute Figur gemacht. Letzter!

    > Elf Kettensprays im Vergleich

    Zitat

    Für die Tester besonders überraschend: das verheerende Abschneiden von Profi Dry Lube. Der Verschleiß einer trocken laufenden Prüfrolle lag nur unwesentlich höher als der einer mit Profi Dry Lube geschmierten.

    image-lightbox-115216f6-1402662.jpg

    edit:

    Aber das Thema Kettenfett ist auch so ein Thema wo wohl jeder SEINE Version finden muss.

    Schon damals 2012 gab es im Forum die Diskusion >HIER

    und auch da von einigen Erfahrenen die PDL nutzten.

    Zitat

    am Thema Kettenspray können sich schon die Geister scheiden.....

    Ich bin bekennender PDL-Fan, .....

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
    -vogelsberg-f6fo8.png
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

    2 Mal editiert, zuletzt von MegaLagu (20. Mai 2019 um 13:16)

  • Mhh, hab mir mal den Motorrad test aus 2010 angeschaut.

    Da wurde ein Timkentest für die Bestimmung des Verschleisses durchgeführt.

    Und ein Verdampfungstest bis 150 Grad.

    Was hat ein Timkentest der im Ölbad läuft mit einer realen Kettenbelastung zu tun?

    Und wird die Kette wirklich 150 Grad heiss?

    Ich zweifle etwas an der Aussagekraft des damals durchgeführten tests...

    • Offizieller Beitrag

    Servus

    seit Jahren verwende ich automatische Öler und bin damit immer gut gefahren

    Scott Oiler und ein Selbstbauprojekt. Ich geniese das die Kettenpflege

    somit automatisch erfolgt.

    Weiterhin ist das Öl um einiges leichter auf der Felge zu entfernen als das Fett.

    Ein weiterer Vorteil das Öl schleudert den Dreck weg so daß die Kette immer schön sauber ist

    Aber jeder wie er möchte :]

    Gruß

    Manni:wink

  • Da hab ich doch ein spannendes Video gefunden. Ich hoffe euer Englisch ist gut.

    Ich glaube langsam aber sicher, das Thema wird überbewertet um uns die Kohle für all die teuren Sprays aus der Tasche zu ziehen....

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    Und hier noch das Video zum Thema Reinigung... War geflashed als die Luftbalone durch die Anwendung von gewissen Reinigungsspays geplatzt sind. Das nenne ich mal ein Test...!

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    Einmal editiert, zuletzt von ciclista (20. Mai 2019 um 20:13)

    • Offizieller Beitrag

    Genau diese beiden Videos hatte ich auch vor etwa zwei Wochen mir angesehen und bin zu einem ähnlichen Gedanken wie du gekommen. :0plan

    :egal

  • Warum wusste ich nur schon vorher , das jemand den 9 Jahre alten Test über Profi Dry Lube raus sucht?

    Wie bei allen Zeitschriften die Tests durch führen ,hat sich mittlerweile gezeigt, das der mit der größten Werbung ,auch am besten im Test abschneidet.

    Vor 20 Jahren wurde das Profi Dry Lube in der PS noch mit sehr gut bewertet.

    Auf heutige Testergebnisse in Zeitschriften gebe ich nichts mehr. Die Zeitschriften werden nur noch durch Werbung finanziert.

    Das aber nur nebenbei und gehört ja auch nicht zum Thema.

    Auf jeden Fall wird das Thema Kettenpflege völlig überbewertet. Eine Kette hält in der Regel mindestens 20000 KM. Wenn ich 5000 im Jahr fahre , muss ich alle 4 Jahre eine neue Kette kaufen.

    Die meisten fahren ihre Mopeds nicht einmal 4 Jahre.

    Ich kann es nur wiederholen.

    Es müssen nur die O-Ringe geschmeidig bleiben. Die Kette kann Rostig oder Blank sein.

    Das beeinflusst nicht den Verschleiß.

    Grüße

    Simon

    • Offizieller Beitrag

    Auf jeden Fall wird das Thema Kettenpflege völlig überbewertet. Eine Kette hält in der Regel mindestens 20000 KM. Wenn ich 5000 im Jahr fahre , muss ich alle 4 Jahre eine neue Kette kaufen.

    Die meisten fahren ihre Mopeds nicht einmal 4 Jahre.

    Genau: Überbewertet

    Deshalb auch mein Smiley: :egal

    Ein >DID-Kettensatz kostet ca. 100€ (plus evtl. Einbaukosten) diese Kosten fallen halt alle 20-30tkm an - das scheint einigen zu viel zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Servus

    Auf jeden Fall wird das Thema Kettenpflege völlig überbewertet. Eine Kette hält in der Regel mindestens 20000 KM. Wenn ich 5000 im Jahr fahre , muss ich alle 4 Jahre eine neue Kette kaufen.

    witzig genau den gleichen Satz sagte auch mein Schrauber.

    Jedoch frage ich mich wieso dann bei leuten die regelmässig die Kette pflegen

    zum Teil mit Ölersystemen dann Ketten 40.000 und sogar mehr halten :denk

    Manni:wink

  • Hey Manni

    Und wieviel kostet so ein Ölersystem und wieviel Öl kippt man da in 4 Jahren rein?

    Lohnt sich das? Ich meine rein finanziell.

    Die Freude am Schrauben am eigenen Bike will ich hier aussen vor lassen. Das ist eine andere Geschichte.

    Ciao Ciclista :)

    • Offizieller Beitrag

    Servus

    Das Scott Ölersystem habe ich jetzt seit 9,5 Jahren und bei jedem Fahrzeugwechsel mitgenommen.

    Kostete damals 120 Euro.

    Das Selbstbausystem knapp 90 Euro. ist seit Kauf der Dorso im Einsatz

    Öl kann man einfaches Bio Kettensägenöl verwenden.

    kostet die Literflasche 5 Euro

    Eine Füllung circa 200 ml hält 2500 - 4000 km je nach Dosierung.

    Also auf meine gefahrenen Gesamtleistung von 60.000 Km und

    angenommenen Auffüllintervalle nach 3000 km habe ich insgesamt

    4 Flaschen a 1 Liter verbraucht macht 20 Euro auf 8 Jahre.

    Bisher nur einen Kettensatz gebraucht der aber nicht durch mangelnde Pflege zu beklagen war.

    Nach der allgemeinen Annahme hätte ich jetzt schon den 3 Kettensatz a 100 Euro verbraten

    da stehen aber meine Ausgaben 230 Euro gegen 300 Euro

    Die Kosten sind relativ für mich da ich mir die Bequemheit einkaufe.

    Mit einem Mikrofasertuch lassen sich die Tropfen sehr leicht an der Felge abwischen,

    was mit Fett nicht geht.

    Durch die Ölung der Kette läuft diese leichter

    Den Scott Oiler hatte ich an meiner Yamaha MT03 knapp 10.000 km ( Kette ohne erkennbaren Verschleiß) 1,5 Jahre gefahren

    Shiver 18.000 km ( Kette kaum Verschleiß meßbar ) 3 Jahre gefahren und Kette kann weitergefahren werden.

    An der Tuono musste die Originale ( Billig ) Regina Kette im 3 Jahr bei 18.000 Km getauscht werden da sie sich einseitig gelängt hat.
    Die neue Kette war dann weitere 2 Jahre montiert und hatte bei Verkauf 10.000 km drauf, war ohne erkennbaren Verschleiß.

    Das Selbstbausystem an meiner Dorso 900 seit 5000 km und Kette ist wie neu, läuft leicht und sauber.

    Für mich geht die Rechnung auf :]

    Gruß

    Manni:wink

  • Jedoch frage ich mich wieso dann bei leuten die regelmässig die Kette pflegen

    zum Teil mit Ölersystemen dann Ketten 40.000 und sogar mehr halten

    Wenn ich mit einer Honda Transalp ohne Anhalten und Kettenöler 50000 KM mit gleicher Geschwindigkeit fahre, brauche ich keine kette wechseln.

    Ich erspare mir nur alle 500 km das Kette einsprühen.;o)

    Es kommt auf die Fahrweise und das Moped an.

    Die GS 1200 von meinem Kumpel hat 80000 runter und der brauchte auch noch nie eine Kette wechseln.=)

  • Ganz ehrlich. Mit einem 95 PS V2 Moped , wo die Kette schon 40000 KM runter hat , würde ich persönlich nicht mehr fahren. Egal wie neu die Kette noch aussieht.

    Aber es soll auch Menschen geben , die fahren mit 10 Jahre alte Reifen. Weil der Reifen noch 4mm Profil hat und angeblich noch haftet.

    Jeder so wie er denkt.:denk