Bei KTM gehen die Lichter wohl noch nicht aus, aber es wird wohl ganz eng.
Es wurde angekündigt einen Insolvenzantrag stellen zu wollen.
Bei KTM gehen die Lichter wohl noch nicht aus, aber es wird wohl ganz eng.
Es wurde angekündigt einen Insolvenzantrag stellen zu wollen.
Naja - einer weniger…
Jetzt wird noch auf Staatskosten bissl saniert und dann verkauft.
Indien oder China?
Irgendwie passt die Meldung auch zur aktuellen Werbekampagne 🤣🤣🤣
Ja,das ist heute leider bei vielen ein Problem.
Die Leute kaufen einfach weniger,weil weniger Geld zur Verfügung steht.
VW,Ford hat auch die Probleme.Jetzt kommt noch ThyssenKrupp und baut Mitarbeiter abMal sehen wer bzw.was noch alles folgt.
Hab's gerade erst gelesen, wundert mich nicht weil die eh schon in Indien Motorrad bauen bis 390 ccm das war schon ein Sparkurs, und Ausgaben im Rennsport sowie ein Tempel in Mattighofen.
Wie das ganze Rennsportfinanzloch von Aprilia gestemmt wird ist mir ein Rätsel.
Die KTM 390 Adv war mein Wiedereinstiegsbike. Ein großer Wurf von KTM, die kleine macht echt Spaß. Allerdings für Autobahn, Mehrtagestouren etc. dann doch zu klein.
Und was die Qualität angeht, da braucht Aprilia sich nicht zu verstecken. Kann jedem nur empfehlen im KTM-Forum mal zu schauen, es ist ein Trauerspiel. Das hat mich von der 890 Adv abgehalten, obwohl die R-Version mich reizt.
Als KTM bekannt gegeben hat, das die 790 jetzt auch in Indien gebaut wird, war die Hoffnung groß, das die Qualität jetzt besser wird.
Als KTM bekannt gegeben hat, das die 790 jetzt auch in Indien gebaut wird, war die Hoffnung groß, das die Qualität jetzt besser wird.
Vielleicht besser, als aus europäischer/österreichischer Fertigung, ob die Mopeds aber wirklich „gut“ sind... ich habe da so meine Zweifel.
Ich habe vor einigen Jahren eine gesteuerte Drehmaschine aus indischer Produktion gekauft. Das Ding wird überall auf der Welt, von den verschiedensten Unternehmen unter jeweils Eigenlabel vertrieben.
Im großen und ganzen funktioniert das Ding, Steuerung, Antrieb, Hydraulik von renommierten Firmen (z.b. Siemens), aber geschätzt jede dritte Schraube wurde maschinell und schief angesetzt und der Abbau eines Verkleidungsteil zieht immer das Ausbessern von einigen Gewinden nach sich.
Ja,das ist heute leider bei vielen ein Problem.
Die Leute kaufen einfach weniger,weil weniger Geld zur Verfügung steht.
VW,Ford hat auch die Probleme.Jetzt kommt noch ThyssenKrupp und baut Mitarbeiter ab
Mal sehen wer bzw.was noch alles folgt.
Ich denke dass es nicht nur am Geld liegt. Wer bei 150 PS plus x Leistung angekommen ist, alle möglichen Assistenzsystheme zur Verfügung hat, von beidem aber als motivierter "Normalfahrer" nur ein Bruchteil des Potentials nutzt, ist für technische Innovationen, insofern sie denn überhaupt noch stattfinden, vielleicht nicht mehr so offen und letztendlich satt und nicht mehr bereit alle 2 Jahre das Modell upzudaten da die technischen Unterschiede zu minimal sind. So ist es zumindest bei mir. Ich brauche kein keyless und kein Radar am Moped.
Vielleicht besser, als aus europäischer/österreichischer Fertigung, ob die Mopeds aber wirklich „gut“ sind... ich habe da so meine Zweifel.
Das war nur Galgenhumor in der Kürbisfraktion
Also ich bin mit der Qualität meiner Husqvarna Norden bislang sehr zufrieden.
Zumindest geht die vom Hersteller angegebene Menge Sprit in den Tank und die Tankanzeige funktioniert zuverlässig .
Du hast ne Tankanzeige? Das muss Zubehör sein.
Denke auch das jetzt etwas saniert wird aus dem Haushalt und dann kauft die Bude jemand zum Schleuderpreis.
Ich fahre seit fast 20 Jahren neben einer Straßenmaschine (3te Aprilia) auch KTM EXC Modelle, aktuell eine EXC 350 Six Days von 2018 . Die haben echt gute Qualität, lassen sich aber wohl kaum mit den anderen Modellen vergleichen.
Ich habe mir mal den KTM-Geschäftsbericht von 2023 sowie ein paar andere Daten über meinen statista-Zugang angeschaut, weil mich interessiert hat, wieso KTM dermaßen in die Grütze reiten konnte. Wen es interessiert, hier meine subjektive Zusammenfassung:
KTM hat im Jahr 2023 36,7% seiner weltweiten Produktion in Europa und 26,5% in Nordamerika verkauft. Am Umsatz hat Europa einen Anteil von 50,9% gehabt und Nordamerika einen Anteil von 31,2%. Beide Märkte generierten also mehr als 80% des weltweiten KTM-Umsatzes. An dritter Stelle rangiert Indien mit 17%; die Wertschöpfung lag hier aber deutlich niedriger, weil die Fahrzeuge über Bajaj vertrieben wurden. Das steht etwas im Widerspruch zu der gern erzählten Geschichte von der Globalisierung und dem weltweiten Footprint des Konzerns. Ja, man ist überall vertreten – aber Geld wurde eigentlich nur in Europa und den USA/Kanada verdient.
Seinen Marktanteil konnte KTM 2023 leicht steigern – in Europa von 10 auf 10,5% (incl. Husqvarna und GasGas). Auch in Nordamerika stieg der Marktanteil im Jahr 2023 auf 12,6% (Vorjahr: 11%). Im finanziellen Ergebnis drückte sich das aber schon vor einem Jahr nicht mehr aus: Schon 2023 war dies erheblich schlechter ausgefallen als 2022. So sank die EBIT-Marge von 9,7 auf 6% und statt 235,3 Mio. Euro wurden nur noch 160 Mio. Euro erwirtschaftet (EBIT). Der Cash-Flow aus der Betriebstätigkeit fiel von 280,3 Mio. Euro sogar auf -110,9 Mio. Euro.
KTM hat also immer mehr Fahrzeuge verkauft, erzielte aber immer weniger Gewinn. Damit liegt nahe, dass ein Grund für die schlechte Performance der Produkt-/Modellmix war. Interessant (und von den Medien kaum beachtet): Als Gründe für die Misere gab KTM im Geschäftsbericht 2023 vor allem das schlechte E-Bike-/Fahrradgeschäft an, das nur 76,4 Mio. statt 170,6 Mio. Euro wie 2022 erwirtschaftete (EBITDA). Auf den Gesamtkonzern betrachtet war dieser Leistungsindikator von 381,1 (2022) auf 323,5 Mio. Euro (2023) zurückgegangen. Bei gleicher Performance des Fahrradgeschäfts wie im Vorjahr wäre das Betriebsergebnis 2023 vor Abschreibung also gestiegen statt gesunken.
Das erklärt jedoch noch nicht die massiv gestiegene Nettoverschuldung. Denn die stieg 2023 von 256,5 auf 775,9 Mio. Euro – bei 909,3 Mio. Euro Eigenkapital. KTM begründet die Erhöhung mit der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens (300 Mio. Euro), einem Forschungsdarlehen der Europäischen Investitionsbank (100 Mio. Euro – möglicherweise für E-Mobilität) sowie einer Namensschuldverschreibung (50 Mio. Euro).
Wo ist das Geld geblieben? Der Bau einer neuen US-Zentrale war mit 55 Mio. Euro die größte Einzelinvestition in der Konzerngeschichte. Schon 2023 musste KTM außerdem Liquiditätseinbußen hinnehmen, weil die Zahlungsziele für die Händler aufgrund der hohen Lagerbestände verlängert werden mussten. Außerdem mussten die Händlerrabatte deutlich erhöht werden.
Tatsächlich hatte man auch für F&E deutlich mehr ausgegeben als 2022 (195,1 statt 161,4 Mio. Euro). Sehr viel Geld floss anscheinend in die Entwicklung neuer Powerpacks für die Leistungsklasse zwischen 110 und 170 kW, die im Modelljahr 2029 starten sollte. Außerdem hat man viel Geld in neue Konnektivitätsfunktionen sowie den Serienstart der 1390-Modelle gesteckt.
Damit sind wir bei dem Produktmix, der bei KTM offensichtlich nicht gestimmt hat (zu dem KTM aber leider im Geschäftsbericht 2023 keine Angaben macht). Aus den wenigen, öffentlich zugänglichen Quellen lässt sich herauslesen, dass der „größte Motorradhersteller Europas“ im Jahr 2023 in Deutschland und der Schweiz mit keinem einzigen Modell in den Top 10 (> 125 ccm) vertreten war. In der Schweiz ist die einzige in den Top 20 platzierte KTM die KTM 125 Duke auf Rang 14 gewesen – für einen der profitabelsten Märkte der Welt ein Armutszeugnis. In UK ist KTM in keinem der wichtigen und ertragsreichen Segmente führend gewesen, im Gegensatz zu BMW (Adventure, Touring) oder Ducati (Modern Classic). Ähnlich dürfte es in den USA aussehen.
Die Aufteilung in die Segmente zeigt auch, dass KTM in wichtigen Motorradsegmenten (Scooter, Modern Classic) überhaupt nicht vertreten war und im Adventure-Segment, wo man mit Husqvarna sowie den 990er- und 1290er-Modellen vertreten war, nie an die entsprechenden BMW-Verkaufszahlen herankam. Auch die eindimensionale Styling-Orientierung hat den Markt für KTM eingeschränkt. Wer das Kiska-Design nicht mag, fand in Mattighofen nichts Passendes. Wer sich dagegen die Diversität im Design der Piaggio-Gruppe, von Triumph oder auch BMW anschaut (von den Japanern ganz zu schweigen), findet hier viel mehr Auswahl.
KTM hat also scheinbar sehr viel Geld in Technologien und die Entwicklung neuer Marken gesteckt (mit MV wollte man ja diesen Weg fortsetzen), mit denen man sich am Markt aber letztlich nicht durchsetzen konnte. Die 1290er, in deren Entwicklung sehr viel Geld floss, standen zuletzt wie Blei, während die 125er liefen wie blöd. Man gab wahnsinnig viel Geld für die MotoGP aus, hatte aber keinen Supersportler im Programm – anders etwa als Aprilia mit den RS-Modellen. Es drängt sich insgesamt das Bild eines „Scheinriesen“ auf: eines auf den ersten Blick mächtigen Konzerns, der aber nie wirklich dort erfolgreich war, wo es die hohen Deckungsbeiträge gibt.
Im Vergleich zu KTM erscheint mir der Piaggio-Konzern besser aufgestellt: Man besetzt mit Vespa, Moto Guzzi und Aprilia viele Segmente (z.B. auch Scooter und Modern Classic) und hat mit z.B. mit der Vespa GTS eine Cash-Cow (seit 19 Jahren wird nur noch modifiziert, aber nichts grundlegend neu konstruiert), deren wirtschaftlicher Erfolg oft nicht beachtet wird. Schließlich wurden 2023 mehr Vespa GTS in Deutschland verkauft als BMW 1300 GS! Piaggio tritt deutlich weniger breitbeinig auf und leistet sich – meiner Beobachtung nach – auch nicht die Prestigebauten wie KTM in Mattighofen und den USA.
Die KTM-Misere halte ich insgesamt nicht für eine kurzfristige Liquiditäts-Problematik, sondern für ein strukturelles Problem einer langfristig unausgewogenen Produkt-/Modellpolitik.
Danke für deine Einschätzung!
Hervorragende Einschätzung! Ich hatte vor 15 Jahren beinahe mal eine KTM 990 gekauft, aber irgendwie damals schon kein Vertrauen in die Marke...
das Kiska-Design
Genau das ist für mich ein Grund mir eine KTM auch nur näher anzuschauen, geschweige einen Kauf in Betracht zu ziehen.
Das mit den Verkaufszahlen in DEU kann aber nicht stimmen. 2023 habe ich auf die schnelle nicht geprüft, aber in 2024 (Jan-Okt) ein paar Beispiele:
Platz 1: 6645 BMW R1300 GS
Platz 2: 3506 Kawasaki Z990
Wenn man die Zahlen der eigentlich baugleichen KTM SMC 690 (1460), der Husqvarna Supermoto 701 (1273) und der GasGas SM 700 (1096) addiert, dann würde dieses Modell mit 3829 Einheiten auf Platz 2 in DEU stehen. Für ein Nischenmodell extrem gut.
Hervorragende Einschätzung! Ich hatte vor 15 Jahren beinahe mal eine KTM 990 gekauft, aber irgendwie damals schon kein Vertrauen in die Marke...
Wenn Du diese 990er gekauft vor 15 ! Jahren gekauft hättest, könnte Dir die derzeitige Entwicklung egal sein. Du wärest längst an dem Punkt über die nächste Maschine nachzudenken und das wäre dann eben keine KTM.
SL1975 Hallo Stephan, statista hat nur die Top 10 für 2023 ausgewiesen. In den Zahlen für Jan-Okt 2024 dürften schon sehr viele Tageszulassungen enthalten sein - aus Gründen der bekannten Euro 5-Thematik. Das sind genau die Fahrzeuge, für die KTM die Zahlungsziele verlängern und Rabatte geben musste, um die Händler am Leben zu halten.
SL1975 Hallo Stephan, statista hat nur die Top 10 für 2023 ausgewiesen. In den Zahlen für Jan-Okt 2024 dürften schon sehr viele Tageszulassungen enthalten sein - aus Gründen der bekannten Euro 5-Thematik. Das sind genau die Fahrzeuge, für die KTM die Zahlungsziele verlängern und Rabatte geben musste, um die Händler am Leben zu halten.
Auf der IVM Seite kann man bestimmt auch die kompletten 2023er Zahlen sehen. Muss ich mal suchen.