Lenkungsdämpfer für Aprilia 660 Tuareg

  • moin,

    hat jemand an seiner Tuareg einen Lenkungsdämpfer verbaut?

    In etwa sowas

    GPR Lenkungsdämpfer für Aprilia 660 Tuareg
    GPR Lenkungsdämpfer für Aprilia 660 Tuareg. Sie absorbieren bei hoher Geschwindigkeit die Schwingungen und Unebenheiten des Bodens. Komplettset.
    viejospistones.com

    oder sowas

    Scotts Performance Lenkungsdämpfer-Kit Aprilia Tuareg 660
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    bunkerparts.de

    ich habe immer wieder das Problem mit 'Lenkerflatter' in tiefen Sand oder auch letztes Wochenende bei schnellen Passagen auf der Autobahn, wobei hier die Ausprägung maßgeblich durch die Asphaltbeschaffenheit geprägt war. Das Flattern hier war jetzt noch nicht ausgeprägt aber teilweise eben unangenehm. Ich denke nun über eine Dämpfung nach und würde mich interessieren wie eure Erfahrungen oder Meinung dazu sind.

    LG Christoph

    Motorrad fahren Du musst!

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  • Nicht wirklich hilfreich, trotzdem eine Randbemerkung dazu:


    Ohne ABE beim TÜV nur durch kostenintensive Einzelabnahme.

    Bei Kontrolle durch Rennleitung Punkt(e) und teuer, evtl. Weiterfahrt untersagt.


    Wurde Mitte der 80-er mit so etwas ähnlichem erwischt.

    Hatte damals noch keine Ahnung von Eintragung oder ABE.

    1 Punkt und über 100 DM Strafe.

    Weiterfahrt nur, als ich das Teil abgebaut hatte.

  • Bevor ich 700€ für den Dämpfer ausgeben würde, würde ich mich intensiv mit der Fahrwerkseinstellung befassen, in tiefem Sand mit weniger Reifendruck fahren und für die Straße einen Reifen mit mehr Eigendämpfung testen.

  • Also wenn Flattern ein ähnlich individuelles Phänomen wie Buffeting ist, dann hilft vermutlich wirklich nur der Lenkungsdämpfer.

    Er hier ist ja sehr davon überzeugt und zeigt bei Minute 1:20 ein wirklich gefährliches Fahrverhalten. Er spricht davon, das dies seit dem Aufziehen von Stollenreifen der Fall war und die Ausprägung stark vom Straßenbelag abhing. Daher ist der Reifen und Reifendruck, wie Ingo11 schreibt, tatsächlich primär zu betrachten.

    Allerdings ist es preiswerter, erst einmal das Fahrwerkssetup zu checken. Ich habe dazu gerade eine Stunde Videos angeguckt ... und könnte jetzt zwar nicht sagen, woran es liegt aber alles fängt mit dem Niveau des Motorrads an, d.h., sind beide Gabeln an der richtigen Kerbe in der Gabelbrücke montiert und die Federvorspannungen von Gabel und Federbein zueinander passend? Dann die Grundeinstellung für Druck- und Zugstufendämpfung gemäß Handbuch einstellen und die Probefahrten beginnen. Am besten die Dämpfungen in großen Schritten ändern, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung, und jede Änderung für sich einzeln "erfahren", wie das hier von einem Profi vorgeführt wird.

    P.S.: hast du vielleicht eine (zu) hohe Scheibe montiert, sodass bei höheren Geschwindigkeiten die Front entlastet wird?

  • P.S.: hast du vielleicht eine (zu) hohe Scheibe montiert, sodass bei höheren Geschwindigkeiten die Front entlastet wird?

    - oder ein Topcase

    - oder eine sehr aufrechte Sitzposition

    - oder, oder, oder,...

    Es gibt unzählige physikalisch, technische oder fahrdynamische Parameter die ein Lenkefattern auslösen oder zumindest begünstigen können.

    Einfach einen Lenkungsdämpfer zu montieren ist so als würde man versuchen einen Reifen mit Panzertape zu flicken...

    Es bringt garnichts an den Symptome rum zu basteln solange man die Ursache nich kennt.

    Sicherlich gibt es Systeme bei denen das Teil sinnvoll ist. Bei meiner MT10 z.B. war serienmäßig und elektronisch gesteuert ein Lenkungsdämpfer montiert, weil praktisch in jedem Gang und bei jeder Geschwindigkeit das Vorderrad beim Durchbeschleunigen so leicht wurde, dass es angefangen hat nervös zu tänzeln... - aber ein Allheilmittel ist so ein Teil mit Sicherheit nicht - und als nicht aufs Ganze abgestimmtes Nachrüstteil schon garnicht...

    give respect to get respect

  • Da bin ich froh, dass meine Fuhre sehr ruhig läuft.
    Einzig längeren Bitumenflicken versucht der Pirelli Rally STR zu folgen, das hat der Metzeler Tourance Next 2 nicht gemacht.

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Ich hatte an meiner DesertX - ebenfalls serienmäßig mit dem STR ausgestattet - einen Dunlop Trailmax Raid montiert und der war anfällig gegenüber Längsrillen, vorrangig hinten, sodass sich das Heck teilweise schwammig anfühlte. Hätte vorher nicht gedacht, dass ein Reifen so einen Einfluss haben kann. Entweder passt der Reifen grundsätzlich nicht zur DesertX oder ich hätte mit Luftdruck und Dämpfung eine Anpassung vornehmen müssen aber daran hatte ich gar nicht gedacht. Hat sich eh erledigt, da ich ja jetzt das für mich beste Adventure Motorrad fahre:freudensprung

    Dennoch würde es mich mal interessieren, ob jemand den Dunlop Trailmax Raid auf die Tua aufgezogen hat und wie er sich fährt.

  • Auf jeden Fall die Federung anpassen

    so, blind, wurde tippen du brauchst etwas mehr Ladung auf der Front (mehr preload hinten oder weniger vorn) und mehr Dämpfung beim Rebound an der Gabel ...

    Die Lenkungsdämpfer ist aber generell nicht gedacht um "spontanes" Flattern zu unterbinden, das darf bei einen guten und gut eingestellten Fahrwerk einfach nicht vorkommen, sonder um harte Schläge die sonnst gefährlich werden könnten einzufangen.

    Dennoch würde es mich mal interessieren, ob jemand den Dunlop Trailmax Raid auf die Tua aufgezogen hat und wie er sich fährt.

    Die Italiener sind ganz verrückt nach Ihm:
    gilt als DIE Alternative um sicher auf der Strasse zu bleiben aber neue Welten außerhalb zu entdecken,
    und wird höher gehalten als der Karoo4 von Metzeler ... trotz Schwäche in Matsch.

  • Meine T schaukelt sich den Lenker bei Tempo 60 von alleine auf, aber erst seit der Vorderreifen deutlich angefahren ist. Das ist leider genau das Tempo, wo ich nach dem Anfahren den Helm schließen möchte, und dazu brauche ich teilweise zwei Hände. Deswegen würde ich aber keinen Lenkungsdämpfer montieren. Bei Pendeln im Sand kann ich nicht mitreden und bestaune das Problem vom Spielfeldrand :)

  • Die Italiener sind ganz verrückt nach Ihm:
    gilt als DIE Alternative um sicher auf der Strasse zu bleiben aber neue Welten außerhalb zu entdecken,
    und wird höher gehalten als der Karoo4 von Metzeler ... trotz Schwäche in Matsch.

    Ah, interessant, ich hätte gedacht, dass der Karoo4 offroad tauglicher ist. Leider kann ich kein italienisch und kann mir daher die Erfahrung nicht aus erster Hand anhören. Welcher 50/50 wäre denn gut in Matsch? Gibt es in dem Bereich überhaupt einen?

  • Nee: ich spreche von mehrere Quelle nicht von einen einzelnen Bericht, trotzdem vorhanden wie den von Moto . it

    Der Karoo4 ist Offraod sehr gut, IMHO, aber nicht besser als der Heidenau K60 Ranger den ich jetzt fahre, und der on Road besser ist, besonders auf nassem Asphalt. Dieser Artikel von ADV Pulse ist eine sehr gute, objektive Kritik des Heidenaus, mMn.
    Ich schätze ihn als 60/60 :denk=) Reifen was die Funktionalität angeht.

    Ich hätte den Dunlop gerne probiert, aber empfinde ihn als zu teuer nur um ein Test zu machen.

    Wenn du mich fragst, es gibt kein 50/50 Reifen der "gut" in Matsch ist, da muss man sich schon in Richtung eines ENDURO TRAIL-XT+ bewegen, die Nachteile auf der Strasse sind dann aber ebenso klar wie seine Rückmeldung und Funktion im Dreck.

    • Hilfreichste Antwort

    Hallo Christoph,


    ich hatte mal für drei Jahre eine Tracer 900 der ersten Generation und da habe ich mich intensiv mit dem Thema Lenkerflattern bzw. Pendeln beschäftigen müssen. Die Kiste hat ab 140-160kmh wie ein Besoffener aufm Heimweg gependelt.

    Viel Recherche, Fahrwerk gefühlt 100x angepasst, kleinere Scheibe, andere Reifen, andere Handguards, andere Klamotten, andere Sitzposition... Alles hat am Ende das Thema nur verschoben. (Behoben wurde es von Yamaha dann ab dem Facelift, indem die Schwinge um sage und schreibe 6cm verlängert wurde... Dazu die Dämpfung hinten erhöht, die Handguards aerodynamisch vernünftiger gestaltet.)

    Wichtig ist hier was du genau für ein Symptom hast. Lenkerflattern und "schnelle Autobahnetappe" passt nicht zusammen. Du meinst da hier sicher das Pendeln, das langsame hin und her Wedeln?

    Das Flattern kommt bei kurzen und knackigen Störungen der Lenkung - z.B. du hast heftig beschleunigt, so dass das Vorderrad hochgehen möchte, den Lenker irgendwie mit der Hand falsch angedotzt, ein Stein direkt in der Spur gehabt, eine Längskante im Asphalt erwischt... Das sind kurze Reaktionen, dagegen kannst du wenig tun, das ist Physik. Wenn es nur beim Beschleuningen vorkommt, kann man es evtl über das Fahrwerk rausjustieren.

    Pendeln ist was anderes und - wie Xian oder Merlin geschrieben haben - es kann viele Gründe geben.

    Sand - das ist das schlechteste Beispiel was du nehmen kannst, weil Sand kein stabiler Untergrund ist und dadurch keine Aussage zum Pendeln getroffen werden kann. Es reicht schon dass das Profil des Vorderreifens nicht links-rechts-symmetrisch ist, dass du im Sand Schlangenlinien fährst.


    Bevor du irgendwas investierst, schließe mal alle Variablen aus der Rechnung aus:

    - fahr auf einer Autobahn die TOP Asphalt hat

    - fahr 60, 80, 100, 120 usw. Beobachte wann du - und was du merkst.

    - fahr ohne Gepäck, ohne Gepäckträger, auch ohne Tankrucksack

    - zieh alle Klettverschlüsse an den Klamotten stramm, oder fahr mit Leder

    - der Luftdruck sollte wie von Aprilia angegeben sein - lieber 0,1Bar mehr rein tun

    - stell die Vorspannung am Heck auf dein Gesamtgewicht genau ein

    - mache das, wenn möglich, mit relativ neuen Reifen, damit ein ungleicher Verschleiß auch ausgeschlossen werden kann (manch einer sitzt nicht genau senkrecht/mittig auf dem Bike, was nach 8000km zu einem ungleichen Verschleis im Profil führt. Das hat Auswirkungen...)


    Wenn das alles gemacht ist, kannst du eine konkrete Aussage treffen, wann und OB du überhaupt Pendeln hast.


    Und wenn du dann immer noch das Pendeln hast, würde ich als erstes die Gabel vorne tiefer bringen. Da reichen manchmal wenige Milimeter, damit verschiebt sich mehr Gewicht aufs Vorderrad und das Pendeln kann(!) sich beruhigen. Kostet nichts, ausser ein paar Minuten Zeit.

    Schließe aber erst alle Variablen aus, bevor du was veränderst.


    Grüße,

    Tuki

    Einmal editiert, zuletzt von Tuki (28. Oktober 2024 um 10:36)

  • Opa Guzzi 28. Oktober 2024 um 09:39

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Welcher 50/50 wäre denn gut in Matsch? Gibt es in dem Bereich überhaupt einen?

    Bei einem Enduro-Training in tiefem Matsch haben wir mal die gängigen Kandidaten, die man so kennt, verglichen. Ergebnis: alle zugesetzt, Traktion gegen Null. DvZ auf seiner 890 Adv fährt den Michelin Tracker, der kann sich aufgrund des größeren Negativprofils besser vom Matsch befreien und hat da deutliche Vorteile . Den bekommst du allerdings nicht für die Tuareg-Standard-Felge.

    Ich fahre den Michelin Anakee Wild, Offroad ist der sehr tauglich. Auf nasser Straße musst du mit der Hinterradbremse aber sehr vorsichtig sein, der Reifen blockiert ziemlich schnell.

    Ein Leben ohne Moped ist möglich, aber sinnlos :]

  • Danke für den Erfahrungsbericht! Gut zu wissen, dass ich hier nicht DEN 50/50 Reifen suche, den es eigentlich gar nicht gibt. D.h., ich muss eher an meiner Technik arbeiten, um im Matsch einigermaßen klar zu kommen, was da wohl heißt: langsam fahren üben und Gleichgewicht halten. Da passt dieses Video hier ja ganz gut, welches ich heute früh gefunden habe.

    Ich lasse mir morgen den Karoo4 aufziehen, nicht, weil ich ihn so besonders finde, sondern weil ich die Reifen wenig benutzt geschenkt bekommen habe. Aber gut zu wissen, dass ich im Matsch keine Wunder erwarten kann.

    Wie kommt es, dass der Anakee Wild bei Nässe so schnell blockiert? An dem wenigen Positivprofil? Ich dachte Michelin hat eine gute Nassperformance. Oder ist die tatsächlich gut und das VR hat bei einer Bremsung so viel Grip, dass das HR entlastet wird? Beziehst du das Blockieren des HR eigentlich auf festen (Straße) oder losen Untergrund (Offraod)?

  • Wie fedro69 schon schrieb. Wenn Du in der Klasse um die 50/50 einen Reifen suchst der überall Gleichermaßen funktioniert dann nimm beim nächsten Mal den Heidenau K60 Ranger.

    Der spielt in dieser Klasse tatsächlich in einer eigenen Liga.

    give respect to get respect

  • Danke für den Tipp! Ich fahre am Freitag ein Stück vom TET Polen und mein Motorradkollege wollte sich bis dahin den Ranger aufziehen lassen. Vielleicht wird es ja sogar etwas matschig, dann habe ich den direkten Vergleich.

  • Kann man das Thema "Reifen" im entsprechenden Thread weiterdiskutieren? Hier ging es ja ursprünglich um "Lenkungsdämpfer". Ich weiß, der Reifen spielt zwar in die Thematik mit ein, ihr diskutiert aber nur noch über Reifenfähigkeiten auf verschiedenen Terrains...

    Shiver 750, EZ 2010