Wie halten es die Vielfahrer unter euch mit der Wasserdichtigkeit ganz allgemein?
Ich habe festgestellt, es gibt nur zwei Arten von wasserdichter Motorradkleidung:
-Noch wasserdicht
-Nicht mehr wasserdicht
Bei mir daheim stehen inzwischen 3 Paar Daytonas, diverse Held-Handschuhe, eine Stadler-Kombi, alle mit Goretex, alle undicht. Meine Versuche, das zu reklamieren, haben im Wesentlichen nur zu noch mehr Ärger geführt. Handschuhe eingeschickt, monatelang nichts gehört, auf wiederholte Rückfrage dann nach Ende der Garantiezeit ein anderes Paar zugeschickt bekommen... das nicht mehr nach 20 Minuten Regen undicht ist, sondern nach 20 Sekunden. Danke für nix!
Bei Handschuhen ist es bei mir meistens ein feuchter Gesamteindruck. Da kann ich keine Stelle benennen, wo es eindringt. Bei Kombis ist es immer das Gesäß und die Ellenbogen. Das sind eben auch die Stellen, wo man die Membranen mechanisch stark belastet. Bei den entnehmbaren Membranunterziehern kann man an den Stellen dann auch durchgucken. Bei Stiefeln ist es unterschiedlich.
Wie sind eure Erfahrungen? Halte eure wasserdichten Sachen auch 50000 km, 100000 km? Habt ihr schonmal reklamiert? Erwartet ihr Dichtigkeit auch bei Starkregen? Halten Hochpreisige Sachen länger wasserdicht als die Mittelklasse, Einsteigerqualität oder gar direkt aus China?
Ich hätte inzwischen 2 Umzugskartons voller undichtem Goretex mit "lebenslanger" Herstellergarantie auf Wasserdichtigkeit... aber keine Rechnungen dazu mehr. Fühlt sich jemand berufen? Möchte jemand einem Anfänger und/oder Schönwetterfahrer eine Freude machen? Ich neige eher zu Wertstoffhof mittlerweile, wobei es bei Daytona-Stiefeln immer wieder Glücksritter gibt, die die auch mit starken Gebrauchsspuren für 50 Euro kaufen und auf Kulanz hoffen. Oder die haben damit etwas völlig anderes vor, was geht mich das schon an...
Meine Erfahrungen sind so, dass Einsteigerzeug länger dicht hält, man sich darin aber kaputt schwitzt, weil da echt dichtes Gummi statt Membran drin ist. Meine Mittelklasse (IXS) Kombi hält dicht, die IXS-Stiefel aber komplett gar nicht. Einmal durch eine feuchte Wiese laufen und man hat feuchte Socken. Das ist unfassbar. Ich habe 12x nachgeschaut, ja, die sind wirklich wasserdicht beschriftet und werden auch so beworben. Meine inzwischen 4 oder 5 Paar Daytonas waren anfangs wasserdicht, später nicht mehr so sehr, gefühlt eher von vorne kommend oder von der Schalthebelverstärkung (wozu haben die rechts überhaupt eine?).
Handschuhe sind nie wasserdicht und atmungsaktiv gleichzeitig. Das kann keine Membran, und wenn man oft feuchte Hände hat, dann durchnässt man die Handschuhe eben von innen, sobald es auch nur nieselt. Die Held 2-in-1 mit den getrennten Kammern trocknen gut wieder während der Fahrt, weil die Membran auf der Innenseite nicht direkt auf der Außenhülle aufliegt, und weil das Leder der Innenhand perforiert ist. Dafür ist die Oberseite bei Kälte nicht warm genug, besonders wenn der Stoff auf dem Handrücken sich vollgesaugt hat.
Ich glaube nicht daran, dass Sitz- und Griffheizung die Funktion von Membranen aufhebt. Die sollen doch nur Wasserdampf durchlassen, nicht Wasserpfützen. Wobei es Hosen schwer haben, wenn man stundenlang in einer Pfütze sitzt, dann ist eigentlich eine Wassersäule wie bei einem Zeltboden nötig. Bei Hosen auch drauf achten, dass sie auf dem Bauch sitzen, nicht auf der Hüfte, dann bildet sich keine kalte und auf Dauer nasse Pfütze auf der Hose mittig vorne...