Tour nach Carcassonne und was das kostet

  • Wir waren ja Ende Oktober noch mal eine Woche in Carcassone. Vielleicht fragt sich der Eine oder Andere ob das was taugt und was so was kostet. Ich habe da mal eine kurze Aufstellung gemacht:

    Carcassonne: Coole Stadt im südwestlichen Frankreich. Für uns Startpunkt für Motorrad Touren in nördlicher und Südlicher Richtung.

    Im Norden, Richtung Milau und Albi, ist die Landschaft hügelig/bergig mit vielen Wäldern aber auch Hochebenen und geprägt von Landwirtschaft. Man bewegt sich zwischen 300 und 1000 Metern über Meereshöhe und ich finde, es ist einfach ein Genuss für die Augen. Es geht auch gerne immer wieder an Flussläufen entlang, am bekanntesten der Tarn. Die Runde Carcassonne-Milau-Albi kann je nach Planung zwischen 400-500 Kilometer lang sein. Also aufpassen bei der Routenplanung, es ist sehr kurvig und das Stundenmittel nicht sehr hoch.

    F859F9B2-484A-4D16-9D4D-AD5D7F0A1091.jpg

    In Südlicher Richtung Richtung Prades und der Pyrenäengipfel wartet ein ganz anderes Gelände auf einen. Es wird sofort deutlich schroffer und es geht auch höher hinaus. Die gut ausgebauten Straßen werden immer weniger, auch hier Achtung bei der Länge der Streckenführung. Wer die kleinen weißen Strecken der Michelin Karte erwählt, brauch sich nicht wundern, wenn er trotz todesverachtender Fahrweise nicht auf einen 50er Schnitt kommt. Zudem würde ich diese Strecken nach unserer Erfahrung nur für kürzere Verbindungsetappen nehmen. Auch wäre eine Tuareg hierfür das bessere Moped, es ist ziemlich holprig. Aber landschaftlich wunderschön.

    B7D093E1-0CAD-4166-9976-A5C205DD6C34.jpg

    In Richtung Westen liegt Toulouse, eher flache Landschaft, nicht so erstrebenswert. Die Mittelmeerküste Richtung Osten zwischen Beziers und Perpignan finde ich auch nicht schön, zu viele Hotelwüsten. Wer eine schöne Küste sehen will, der fährt etwas Autobahn bis Perpignan und dann ab ans Meer Richtung Spanien - wunderschön! Je nach Tagesdauer lässt sich die Heimreise dann wieder individuell gestalten.

    E2EA330B-B1CB-47A5-B865-C1401671C150.jpg

    Ich bin ja immer noch ein Freund der Michelin Karten. Mit dem Maßstab 1:150.000 geben sie einen guten Einblick als Grundlage für die Navi Planung. Die roten Strecken helfen Meter zu machen. Die gelben sind meist in gutem Zustand und es ist überwiegend superturbogeil kurvig. Die weißen Strecken sind zum Teil extrem winklig und der Fahrbahnzustand wechselt meist von etwas holprig bis Rodeo - als Verbindungsetappen OK, aber für uns als Dauerlösung eher nicht zu wählen. Irgendwann reicht es einfach.

    Der Grip auf den Straßen ist meistens sehr hoch. Wie überall im Süden muss man aber in den Städten aber besonders in Kreisverkehren sehr aufpassen. Da ist es zum Teil extrem rutschig.

    Wir hatten mit zwei Tagen An und Abreise fünf Tage Aufenthalt eingeplant. Vier Tage Moped fahren und ein Tag Kultur. Carcassonne und seine pittoreske Altstadt und die Burganlage sind sehenswert und wir fanden, nicht überteuert.

    An den vier Tagen sind wir 1445 Kilometer gefahren. Der Durchschnittsverbrauch meiner GT lag bei 5,6 Litern, die 1290er Superduke meines Kumpels Ollo zog sich knapp sieben Liter durch. Der arme Kerl musste halt hart den Anschluss halten...

    Ollo hatte über booking.com eine Bleibe acht Kilometer außerhalb von Carcassonne gebucht. Das von Holländern geführte kleine Hotel hatte leider nur Frühstück zu bieten. Es lag aber traumhaft ruhig, Platz für Auto und Anhänger kein Thema. Nachdem man sich etwas angefreundet hatte, kochte die Chefin zwei Abende auch für uns. Den guten Rotwein vom Weinberg nebenan gab es für 12 Euro die Flasche! Und die Flasche Abendbier kostete 1,50 Euro. Wer Essen geht, Freitag bis Sonntag dringend reservieren!!!

    Ansonsten muss man halt etwas fahren, aber auch kein Thema. Wir haben es uns gut gehen lassen. Hotel (535,-) sowie Essen und Trinken schlugen bei sechs Übernachtungen total mit 710,- Euro pro Person zu Buche.

    Die Anreise haben wir mit Auto und Anhänger gemacht. Mein Nissan Evalia Diesel und ein stabil nachlaufender Anhänger (deutsche 100 km/h Zulassung) für die Mopeds. Von Frankfurt nach Saarbrücken mit Tempomat 110 km/h. Da das zulässige Gesamtgewicht von Zugfahrzeug und Anhänger unter 3,49 Tonnen lag, bedeutete das für Frankreich Feuer frei. Also 130 km/h V-max, und an den Zahlstellen wurden wir wie ein normaler PKW behandelt. Bei dem Tempo würde ich es auch gut sein lassen, man fließt top entspannt im Verkehr und Überschreitungen Weden in Frankreich im Gegensatz zu Deutschland empfindlich geahndet.

    Die Fahrstrecke Frankfurt-Carcassonne betrug 1150 km. Die Durchschnittliche Geschwindigkeit 104 km/h, der durchschnittliche Verbrauch 7,7 l Diesel auf 100 km und die Fahrdauer knapp 12 Stunden. Für den Diesel berappten wir hin und zurück 310,- Euro, für die Autobahnen 164,- Euro.

    Was da Tanken angeht, beachtet die Preisangaben auf den Hinweisschildern auf der Autobahn. Da lassen sich mal schnell 10 Cent pro Liter sparen.

    Alles in allem war es eine echt schöne Tour für überschaubare 1.100 Euro pro Person.

    Grüße vom Felix