Unterschiedliche Angaben zu Schraubensicherung bei den Befestigungsschrauben der Bremssättel

  • Moin!

    Ich habe gestern neue Bremsscheiben und -beläge montiert und mir sind beim Zusammenbau unterschiedliche Angeben im Werkstatthandbuch aufgefallen.

    Auf Seite TEC ANG - 21 sieht man folgendes:

    Bremssattel Vorderradbremse.jpg

    Auf Seite BREMSA - 480 steht aber, man solle Loctite 270 (hochfeste Schraubensicherung!!! :denk) verwenden:

    Bremssattel Vorderradbremse-loctite270.jpg

    Ich habe aktuell keine Schraubensicherung verwendet, weil die Schrauben beim Zerlegen auch nicht gesichert waren.

    Hochfeste Schraubensicherung finde ich krass, weil die Bremssättel bei jedem Reifenwechsel runter müssen. :ddown

    Ist das schon jemand anderem aufgefallen und hat vielleicht eine Aussage von einem Händler/Aprilia Mechaniker dazu?

    Viele Grüße

    Gunnar

  • Das is ne gute Frage...
    Würde es für einen Fehler halten.
    Allein die Schrauben vom zweiten Bild passen irgendwie nicht an die Stelle.

    10x1,25? Liest sich für eher wie die Schrauben, die die Bremszange zusammenhalten - auch wenn ich grad ned sicher bin, ob es 3 oder 4 Schrauben sind.

    Hab meine Bremszangen auch noch nie mit Loctite an der Gabel befestigt. Bisher keine Probleme und es waren doch schon einige Wechsel...

    Was ich aber neulich bei ein paar meiner KTM Jungs gesehen habe. Einige von denen haben an den Schrauben für die Bremssättel und an den Achsen nachträglich Sicherungen angebracht.
    An den Köpfen der Schrauben der Bremssättel sind Löcher drin und durch beide geht eine Art Sicherungsdraht (gibt bestimmt n Fachausdruck)

    An den Achsen sind ebenfalls Löcher drin und diese sind mit einem Splint gesichert.
    Allerdings wechseln die gefühlt alle paar Tage ihre Supersportreifen und sind auch immer wieder auf der Renne.

    Waffeln sind Pfannkuchen mit Waschbrettbauch

  • Moin Phil,

    was du meinst ist bestimmt ein Splint, z.B. der Sicherungssplint des Haltebolzens an der Bremszange, der das Blech hält.

    Soweit ich weiß gibt es tatsächlich spezielle Befestigungsschrauben für schnelle Wechsel bei Rennmaschinen, ähnlich wie Schnellspanner bei Fahrrädern.

    Mir ist der Unterschied nur beim Durchsuchen des PDFs aufgefallen, besonders, weil keine Zeichnung für die Montage der Bremsscheibe des Vorderrades existiert. :omm

  • Die Jungs haben die Sicherungen in erster Linie drin, weil die eben alle paar Tage Ihre Reifen wechseln und damit das ganze nicht iwann auslabbert und löst.

    Die Sicherung an den Bremssätteln sah aus wie hier im Video.

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    und an den Achsen - war n Loch drin und ein Sicherungsstift - wie es auch bei Kawa usw ist...

    Waffeln sind Pfannkuchen mit Waschbrettbauch

    2 Mal editiert, zuletzt von Philmuc (8. Oktober 2021 um 09:20)

    • Offizieller Beitrag

    Würde es für einen Fehler halten.

    Sehe ich auch so.

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
    -vogelsberg-f6fo8.png
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

  • aus Erfahrung kann ich nur den Rat geben,

    wenn man lange Zeitabstände hat, um die Bremszangen auszubauen, oder auch im Winter fährt,

    sollte man eine Schraubensicherung wie Loctite verwenden, muss nicht unbedingt hochfest sein.

    Nur so, daß das Gewinde gegen "Fraß" geschützt ist.

    Grund:

    Die Schrauben können festgehen, Stahl in Alu, und man muß sie später "ausbohren".

    Dieses Problem hatte ich leider auch schon

    leben und leben lassen

    ABER

    auch am Leben bleiben

    2 Mal editiert, zuletzt von jeje67 (8. Oktober 2021 um 14:24)

  • Philmuc diese Art der Schraubensicherung ist eine sog. "formschlüssige Verbindung" *Klugscheißmodus aus* ;o)

    Ab 5:30 im Video wird erklärt dass die Fahrer*innen das machen weil es bei den Rennen Vorschrift ist.

    Ich persönlich habe bis jetzt immer mittelfeste Schraubensicherung verwendet, bei mir war noch nie was lose, ich hatte die Sättel schon mehrmals ab...

    Shiver 750, EZ 2010

    • Offizieller Beitrag

    Im WHB der Shiver 750 ist auf Seite 26, bei Hinweis, auch kein Eintrag.

    Ich persönlich habe bis jetzt NIE Schraubensicherung verwendet, bei mir war noch NIE was lose. Bei fast 100.000km mit den zwei Shiver.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ich zitiere da gerne Karl Valentin: "Gar ned krank is a ned g'sund" =)

  • Hey.

    Ich bin allgemein kein Freund von Schraubensicherung! Schrauben die mit dem richtigen Drehmoment angezogen sind, lösen sich nicht! Gesicherte Schrauben machen öfter mal gern die Gewinde im Aluminium kaputt. Habe ich Berufsbedingt schon öfter gehabt. Sehr ärgerlich.

    Ich setze sogar alle schrauben mit Fett ein. (Ist aber meine persönliche Erfahrung mit der nicht alle meiner Kollegen mitgehen.) So können sie nicht festfressen. Und in meinen 25 Jahren Berufserfahrung ist noch keine Schraube lose geworden!!! Abgerissen sind immer nur die rostigen (trocken eingesetzten) oder eingeklebten, gerade in Alu ist immer Shit. (Siehe Beiträge zu eingeklebten Ritzelschrauben die ohne Wärmen beim lösen abreißen, das will man nicht an seiner eigenen Getriebewelle haben.)

    An drehenden Verbindungen seh ich Schraubensicherung noch als sinnvoll ein. Aber am Bremssattel... warum sollte sich dort eine Schraube lösen? Dort findet keine torsion statt.

    Zieh die Schrauben mit dem vorgegebenen Drehmoment an und achte darauf das die Gewinde leicht drehen ohne zu klemmen (weil sie rostig oder verschmutzt sind), kontrolliere es nach 1-2 fahrten wenn du dir unsicher bist.

    Verwendest du Schraubensicherung musst du nach dem Ausbau die Gewinde sehr sorgfältig säubern das keine alte sicherung mehr in den Gewindegängen ist (beidseitig). Sonst dreht die Schraube beim eindrehen schwerer und das Drehmoment ist zu gering und damit verursachst du erst einen Fehler beim anziehen.

    Gruß Christian :super

    • Offizieller Beitrag

    helmutotto : Siehe >#10 :lol

  • Servus,

    also in einem englisch sprachigen Handbuch steht auch nicht's von einer Loctide Schraubensicherung,

    Ich hab auch nicht's draufgemacht, nur die Schrauben sauber gemacht und durch einen öligen Lappen "gezogen" so das ein leichter Film gegen das festfressen vorhanden ist.

    Dann die 50NM drauf und gut ist.

    Gruß

    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Haben bei mir geschaut, wie lange, (also Zeitraum) zwischen dem Wechsel des Vorderrades bei meiner Shiver dieses Jahr war: 18.Juni bis 30. Sept. = 104 Tage - So schnell geht da vermutlich festfressen nicht - :lol

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
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    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

  • Servus Jürgen,

    mit wie viel Kilometer hast du welchen Reifen dort nochmal runtergeschruppt?

    Dunlop MK3?

    Wollte heute eine Runde drehen, hab dann aber nach einem Rutscher übers Vorderrad und 10Grad Lufttemperatur die Lust verloren und bin nach 60km wieder den Rückweg angetreten.

    Da sind weder der Angel GT noch ich recht warm geworden... :kalt

    Schönen Sonntag Abend allseits...

    Thomas

  • Danke für die vielen hilfreichen Kommentare!

    Der Aprilia-Mechaniker meines Vertrauens meinte auch, dass bei meinem Reifenverschleiß eine flüssige Schraubensicherung komplett unnötig ist. Allerdings ist es seitens Aprilia tatsächlich aus Haftungsgründen empfohlen, allerdings hauptsächlich für Motorräder, bei denen für 2-3 Jahre die Bremssättel nicht angefasst werden.

    Ich brauche alle 8-10 Monate neue Reifen, daher reicht das korrekte Drehmoment völlig aus. 👍

    Einmal editiert, zuletzt von gunn0r (16. Oktober 2021 um 18:38)