Ursache für Öl am hinteren Zylinderkopf

  • Moin meine Lieben,

    ihr kennt mich vielleicht aus Beiträgen wie "Großer Ölverlust am hinteren Zylinderkopf / Madenschraube?".

    Jedenfalls hatte ich mich in diesem Beitrag geirrt. Die angeblich fehlende Verschlussschraube war einfach nur im Motor versenkt, was für mich einfach schlecht einsehbar war. Sie ist also noch da.

    Die Suche nach dem Öl-Leck schreitet also fort.

    Ich machte mich direkt ans Werk, verbrauchte eine unheilige Menge an Bremsenreiniger und entölte damit den kompletten Motor.

    Anschließend fuhr ich eine kleine Runde und schaute nach, wo das Öl herkommt.

    Die Ölherkunft ließ sich ziemlich genau auf den hinteren Teil der Zylinderkopfdichtung oder das Loch, welches einen Ablauf für den Zündkerzenschacht bildet, determinieren.

    da_ist_das_öl.jpg

    Da ich bereits Beiträge gelesen habe, in denen festgestellt wurde, dass die Zylinderkopfdeckeldichtung eventuell ein Leck in den Zündkerzenschacht vorweist, entschloss ich mich, den Zündkerzenschacht freizulegen und mal reinzugucken.

    Dies ist, was ich vorfand:

    zündi_mag_öl.jpg

    Jetzt stellte ich mir folgende Frage:

    Wie wahrscheinlich ist es, dass sowohl die Zylinderkopfdeckeldichtung, als auch die Zylinderkopfdichtung zur exakt selben Zeit an so einer Stelle kaputt gehen, dass man den Ursprung nicht genau feststellen kann?

    Eigentlich Null. Oder?

    Das Öl im Zündkerzenschacht kann ja, sofern ich die Explosionszeichungen richtig interpretiere, ausschließlich von der Zylinderkopfdeckeldichtung kommen und nicht von der Zylinderkopfdichtung.

    kopfi_von_unten.jpg

    Die Menge an Öl im Zündkerzenschacht reicht doch bestimmt aus, um für ordentlich Tropfen an der hinteren Zylinderkopfdichtung zu sorgen. Liegt das Loch tief genug im Zündkerzenschacht, dass dies in meinem Fall die definitive Ursache sein kann? Was meint ihr?

    Falls dem so ist, wäre dies für mich ein Segen, da ich die kommenden Wochen eh die Ventile einstellen wollte.

    Die These wird zudem von der Tatsache gestützt, dass ich weder Öl im Kühlwasser, noch Kühlwasser im Öl habe.

    Schonmal vorab ein dickes Danke, an alle die bis hier gelesen haben. Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

  • Zur eindeutigeren Unterscheidung:

    Schreibe besser Ventildeckeldichtung statt Zylinderkopfdeckeldichtung

    Hier ein älterer Beitrag aus dem Forum, über Google gefunden.

    Ventildeckeldichtung mit Ölverlust?!

    Wenn ich es richtig interpretiere, war hier eine Überfüllung (Öl) dafür verantwortlich.

    Gleiches ist jemandem im G650X Einzylinder Forum auch passiert.

    Durch Überfüllung wurde Öl aus der Ventildeckeldichtung gedrückt.

    Evtl. ist bei dir genauso und die Dichtung ist noch i.O.

    Die Ölstandkontrolle bei unseren Bellas ist zwar eindeutig beschrieben (betriebswarmer Motor vorausgesetzt),

    aber wirklich genaues Ablesen ist nur in exakt vertikalem Ausrichtung des Mopeds möglich.

    Leichte Abweichungen nach links (zu wenig Öl) oder rechts (zu viel Öl) sind die Folge.

    Dies ist ihmo nur durch einen zusätzlichen (Zentral-) Ständer möglich,

    bei dem beide Räder noch auf dem Boden stehen und das Moped nicht entlastet wird.

    Oder eine 2. Person hilft, mit aufgelegter Wasserwaage z.B. auf dem Lenker.

    Möglich wäre auch, dass die Schrauben an der Ventildeckeldichtung

    einfach nicht mehr mit dem geforderten Drehmoment angezogen sind >Stichwort Vibrationen.

    3 Mal editiert, zuletzt von SL333 (3. Oktober 2021 um 09:38)

    • Offizieller Beitrag

    Schreibe besser Ventildeckeldichtung statt Zylinderkopfdeckeldichtung

    :]

    .

    Wenn ich es richtig interpretiere, war hier eine Überfüllung (Öl) dafür verantwortlich.

    Das war auch mein Gedanke dazu.

    Wegen dem Ölstand, bei mir war es auch damals zu viel, haben wir ja meine Fotos in dem Beitrag: >Zusammenfassung Ölthemen Mana 850 / Shiver 750 / 900 / DD 750 / 900 / 1200 und Caponord 1200

    Der Ölstand soll keinen falls schon im kalten Zustand bei MAX stehen. :headshake

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
    -vogelsberg-f6fo8.png
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

  • Hey Jens.

    Als Mechaniker würde ich stark darauf Tippen das schlicht und einfach deine Ventildeckeldichtung undicht ist. Es ölt in den Kerzenschacht und läuft aus der dafür vorgesehenen Bohrung ab. Fahrtwind und Schwerkraft verteilen das Öl am Zylinder. Vorzugsweise suchen sich Flüssigkeiten kleine Kanten an denen sie sich entlangziehen können. Und ein paar tropfen Öl machen einen riesigen feuchten Fleck wenn sie sich verteilen. Also erstmal beim Ventile einstellen die Dichtung erneuern und alles gut säubern. Dann beobachten ob wieder eine Undichtigkeit auftritt.

    Gummidichtungen werden gern mal hart und undicht. Ist nichts ungewöhnliches.

    Meine vordere VDD ölt jeden Frühling... ein zwei fahrten. Wenn sie dann wieder mit Öl in Kontakt kommt, wird sie wieder weicher und dichtet wieder ab. Noch!


    Gruß Christian :super

  • Was Christian beschreibt hatte ich damals an meiner 750er auch.
    In die Löcher für den Ablauf kommt dann bitte auch kein Stopfen oder sonst was.

    Wenn ein paar kleine Tropfen hin und wieder kommen, ist alles halb so wild.

    Und vermutlich hat es sich, wie bei mir, beim nächsten Service mit ner neuen Ventildeckeldichtung erledigt

    Waffeln sind Pfannkuchen mit Waschbrettbauch

  • die VDD werden oftmals nach dem service wieder eingeklebt, weil diese mit über 40euro je stück ziemlich teuer sind.

    habe ich auch schon paar mal so gemacht, vorher mit nem dremel mit nylonbürste die reste vom dichtmittel entfernen (keine messer o.ä. verwenden!) und man kann die dichtung mit dichtmittel wieder einbauen, sofern sie noch nicht eingerissen ist.

    das machen die meisten werkstätten so....

  • Hey.

    Es macht übrigens im allgemeinen Sinn neue Gummidichtungen mit ein wenig Dichtmittel an Ecken und Knicken einzusetzen. Also da wo Rundungen einen harten Knick in der Form der Dichtung erfordern und die Dichtung wie in einer Ecke liegt.

    Wenn die alten Dichtungen in Ordnung sind und nicht verhärtet würde ich sie für mich auch säubern und mit nem dünnen Film einkleben. Aber ich Schraub auch alleine. Kostet mich eben nur Zeit und kein Geld. Würde es nach einem Werkstattbesuch undicht sein und ich könnte deswegen nicht fahren würde ich das munieren! Als Werkstatt für einen Kunden würd ich das nur auf Kundenwunsch machen. Bist als Dienstleister im Fall der Fälle in der Gewährleistungspflicht und stehst doof da.

    Gruß Christian :super