V-Rad-Bremse nach ca. 5000km anders!

  • Ich weiß gar nicht, was Ihr alle gegen einen ABS-Test auf Rasen (bloß nicht auf Gras) habt !?

    Habe ich letztes Jahr (sogar unter Zeugen) im hessisch-thüringischen Grenzland durchgeführt - klappt !

    Folgender Versuchsaufbau:

    • Testobjekt: Shiver 750
    • Eine Straße, die einen ebenen Übergang zu einer Wiese hat.
    • zwischen Straße und Wiese ein halber Meter Randstreifen mit mittelgrobem Schotter.
    • Am besten in einer Gruppe fahren, die etwas schneller fährt als Du es kannst.
    • Schönes Wetter (das die Fotos hinterher auch gescheit aussehen)

    Versuchsablauf:

    • bei ca. 70 km/h mitten in der Kurve aufrichten und beherzt in die Bremse gehen.
    • schön geradeaus fahren, dabei weiter beherzt bremsen.
    • letzter Meter auf Asphalt - das Abs regelt nicht.
    • Übergang zur Wiese - das ABS fängt an zu regeln.
    • Weise, leicht feucht - das ABS macht einen guten Job!
    • nach ca. 30 m mitten in der Wiese zum stehen kommen.
    • Untergrund prüfen, nicht dass die Karre noch auf dem Seitenständer umkippt.
    • Absteigen.
    • Fertig

    Wer sich das so nicht traut, kann ja vorher noch ein bisschen mit Gras experimentieren, das verschafft einem die nötige Gelassenheit.

    Zur Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte einen Arzt oder Apotheker.

    Den Arzt vielleicht auch gleich fragen, ob er die Sache nicht beobachten möchte.;o)

    Ehe ich mich jetzt aufrege, ist es mir lieber egal :dance

    2 Mal editiert, zuletzt von matze_wiesbaden (9. Juni 2020 um 14:56)

  • Ich muss ehrlich gestehen, ich finde die Bremse an meiner DD nicht wirklich „bissig“.

    Wenn ich mal meine wilden 10min habe Anker ich vor der Kurve wie ein bekloppte* und jedes Mal wünschte ich mir, da würde noch mehr gehen. Auch das ABS meldet sich da ab und an, aber der Ars** ist dabei gefühlt noch nie gekommen.

    Das schreibe ich nicht weil ich denke ich bin ein besonders toller Hecht, sondern weil ich mir das ganze doch ein wenig „sportlicher“ wünschen würde.

    Ich konnte letzt eine SD 3.0 fahren und das ist eine andere Welt (auch preislich, schon klar)

    Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt hier mal andere Scheiben/Beläge zu testen.

    Grüßle ☝️

  • Fahrsicherheitstrainings kann ich ebenfalls einfach nur empfehlen. Mein letztes war im Frühjahr 2019 bei der Berufsgenossenschafft in Linowsee in Brandenburg. Das Bildungszentrum dort hat einen eigenen Trainingsplatz mit Kreisbahn und einer wunderschönen breiten knochenharten Wiese mit übergangslosem Anschluß an die Fahrbahn.

    Ebenso gibt es eine Gleitplatte, welche sich mit Wasser besprühen lässt. Diese gilt es beim Motorradtraining tunlichst zu vermeiden, weil die Reibung dort derart gering ist, das es faktisch keine Seitenführungskräfte gibt (ähnlich wie auf losem Sand). Man kann auf dieser Platte keine Abweichung der Richtung korrigieren und wird unweigerlich stürzen (die Räder gehen selbst beim Rollen zu Seite weg, die Masse will gerade aus und Du kippst um).

    Folgendes wurde unter anderem geübt:

    - Vollbremsung. Motorräder ohne ABS sollen das Blockieren dabei vermeiden. Geht aber auch. Hab ich sogar in der Fahrschule gelernt.

    Motorräder mit ABS sollen das Blockieren provozieren. Königsdiziplin: Reinhacken mit ABS und gucken wie übel die Karre dann bremst (um zu lernen, das auch mit ABS aufbauendes Bremsen effizienter ist). Geschwindigkeit so bis 60km/h (bei 15km/h regelt das ABS kaum noch weil es bei 6km/h aufhört zu regeln).

    - Bremsen mit Ausweichen. Dabei bleibt man auf der Bremse. Es ist doch erstaunlich, wie viel Seitenkräfte die Karre noch aufnehmen kann. Geht und ist echt schwer, weil Aufstellmoment und der innere Schweinehund gegen den Ausweichversuch arbeiten. Das wurde von Ute weiter oben in ihrem Bericht von IFZ schon beschrieben (von dort kommen übrigens auch die Trainer bei der BG).

    - Bremsen incl Reaktionszeit aus verschiedenen Geschwindigkeiten. Versuchsaufbau: zwei Pilonen zeigen den beginn des Versuchs. Alle Trainees schätzen wo der Trainer zum stehen kommt und stellen sich dort neben die Strecke. Beginn mit 30, beim Durchfahren der Pilonen brüllte der Trainer "21" und bremst voll. Alle die davor stehen, wo der Trainer zum stehen kommt sind nun tot und spielen nichjt mehr mit. Die anderen stellen sich dahin wo der Trainer zum stehen gekommen ist und schätzen, wie schnell er noch ist wenn er jetzt mit 50 km/h anrauscht... Nun dürft ihr mal schätzen.

    - Bremsen über den Rand der Strasse (im Trainersprech als "Ausflug ins Gelände" bezeichnet. Wird auf oben genannter Wiese gemacht.

    Ohne ABS: Bremsen bis zum Rand, aufmachen, Aufstehen in den Fussraten und auf die Wiese rollen.

    Mit ABS: Bremsen einfach über den Rand... Das ABS regelt das Weg. Beim dritten Versuch habe ich es geschafft, das ABS vorm Rand zum Blockieren zu bekommen. Schon geil wie sich der Reibsprung auswirkt. Und die Seitenführungskräfte auf der Wiese sind echt mies. Da tut man gut dran, mit durchgestreckten Armen die Lenkung zu "verriegeln".

    Das sind nun also die Übungen "State of the Art"

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

  • Ich weiß gar nicht, was Ihr alle gegen einen ABS-Test auf Rasen (bloß nicht auf Gras) habt !?

    Habe ich letztes Jahr (sogar unter Zeugen) im hessisch-thüringischen Grenzland durchgeführt - klappt !

    Jürgen (MegaLagu) hat uns auf der Heimfahrt extra an "Deiner" Wiese vorbei geführt und heftigst bestritten, dass er zu schnell war

    Aber sehr schöne Beschreibung des Versuchsaufbau und der Durchführung

    Gruß JM


    Quae praeter vulgaris

  • Jep genau Johann, und ihm wünsche ich wirklich alles alles Gute ,wie gesagt war mein Sturz nur hier nur PillePalle im Vergleich!

    Sich mal langmachen, gehört das nicht auch mal dazu um vielleicht besser zu werden und dazu zu lernen! :dup:blumen

    Danke :blumenund Dir ebenfalls alles Gute. Wenns bei Dir PillePalle war, warst wohl schlauer als ich und besser geschützt ;o), sehr gut. Das Material lässt sich ersetzen und Pech und Pannen gehören halt leider doch dazu. Solang man draus lernt find ich das nicht schlimm, jedenfalls nicht schlimm genug um das Hobby sein zu lassen :egal.

  • Habe dieser Woche mich mal an die Bremsen gemacht.

    Die Teile komplett zerlegt und mit Bremsenreiniger sauber gemacht. Backen angeschmiergelt und alles wieder ordnungsgemäß zusammen gebaut (hatte diesmal keine Schraube über, lol grins). Floater auch gesäubert.

    Was soll ich sagen, das Pulsen ist weg - läuft alles wieder wie gehabt . Vielleicht hat sich ja bei meinem leichten Rutscher auch nur etwas verzogen - kA! falsch der kam ja später!

    Einmal editiert, zuletzt von silversurfer15 (19. Juni 2020 um 22:25)

  • Moin, ja wenn man ein anderes Verhalten am Moped feststellt, einfach mal an die Sache herangehen (Eigenleistung)! Falls nicht hilft dann immer noch der "Freundliche". :]

    Danke nochmals für die Tips! :wink

    Gr A

  • ABER kurz und das kann, sowohl beim Hinterrad (siehe Link oben) und auch beim Vorderrad (>#39) je nach Situation zum Haftungsverlust = :beule führen.

    Wenn du den Test machst filme diese Situation bitte!

    Hey.

    Da ich ungern von mir behaupten lasse ich erzähle "gefährliches Zeug" oder rede nur viel und mache nicht, komme ich gern der Aufforderung nach, das Bremsen mit ABS auf losem Untergrund Videotechnisch vorzuführen.:fight

    Hat nur ein wenig gedauert bis ich es sinnig aufnehmen konnte.

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    Ich hoffe der Link funktioniert.

    Der Sandweg ist teils halbwegs festgefahren mit stellenweise Zuckersand. Die Bremsungen sind jeweils aus etwa 40kmh, nur vorn gebremst und voll durchgezogen/reingehackt.

    Das sieht man teils gut wie der Sandstaub aufgewirbelt wird.

    Ich weis nicht was eure Anti Blockier Systeme so machen aber meinst macht das dass Rad nicht blockiert! :aetsch

    Dem losen Sand ist halt ein langer Bremsweg geschuldet weil die Räder hier viel schneller zum Blockieren neigen. Und genau dafür ist das ABS. Ich kann sogar leichte Lenkbewegungen ausführen, weis nicht ob man das auf dem Video erkennen kann? Klar hat das alles seine Physikalischen Grenzen und ich möchte hier nochmal anmerken das wir davon sprachen wie man das ABS mal spüren kann, nicht von einer Fahrschulmäßigen Vollbremsung mit Ausweichmanöver. Das geht auf losem Sand weder mit noch ohne ABS.

    Und ich bin immer noch fest davon überzeugt, sollte ich mich auf dem Sandweg abmauln passiert mir und dem Motorrad weniger als wenn ich das auf einem gut geteerten weg austeste. Hase ist schneller als Igel und Teerstrasse ist härter als Sandweg. Außerdem bräuchte ich hier weit unter 40kmh um das ABS zum Regeln zu bekommen. Was wiederum die Stuzgeschwindigkeit drastisch reduzieren würde im Vergleich zur Strasse.

    Bin mal gespannt auf eure "Aber".:boxen

    Gruß Christian :super

    • Offizieller Beitrag

    Hase ist schneller als Igel

    da haste aber bei der grimmschen Geschichte nicht aufgepasst =)

    Schönes Video, sieht auch kontrolliert aus, ich würde es trotzdem keinem raten das so zu testen.

    .

    nur wo nix mehr tropft is nix mehr drin 
    „Wörter sind sehr einfach. Wer kann machen, machen. Wer kann nicht machen, sprechen. Wer kann nicht sprechen, der schreiben“. G.T.

  • Da ich ungern von mir behaupten lasse ich erzähle "gefährliches Zeug" oder rede nur viel und mache nicht, komme ich gern der Aufforderung nach, das Bremsen mit ABS auf losem Untergrund Videotechnisch vorzuführen

    Erst mal RESPEKT!! Nicht (nur) reden sondern handeln (zeigen)....find ich gut.:blumen

    Wenn ich ehrlich bin, würde ich auch lieber erst einmal auf so einem Schotterweg üben. Asphalt wäre mir da zu griffig und bei einem möglichen Touchdown zu hart.

    Die DD1200 ist meine erste Maschine mit ABS. Die MT01 vorher hatte aber schon extrem gute Bremsen und auf griffigem Asphalt hatte ich damit keine Probleme, kurze Bremswege zu realisieren.

    Für mich stellt das ABS einen Sicherheitsgewinn dar, sobald die Straßenverhältnisse eben nicht mehr so optimal sind. Zum Beispiel bei Nässe oder, noch schlimmer, einsetzendem Regen nach längerer Trockenheit. Da ging mir bisher immer der Kackstift, sobald ich stärker in die Eisen musste.

    Mit der DD muss ich aber noch mal nen Sicherheitstraining machen, denn auch das Bremsen mit ABS will gelernt und trainiert werden.

    Meine Fresse, warum glaubst Du denn wird bei jedem Fahrsicherheitstraining auf der ganzen Welt die Vollbremsübung auf trockener Fahrbahn gemacht?
    Klar, weil die Trainer alle blöd sind und nur einer es blickt!

    Ich denke eher......weils beim Training trocken war/ist. :] Nicht alle (nur die wenigsten) Kurse haben bewässerte Strecken.

    Außerdem finden solche Trainings ja auch bei schlechtem Wetter statt und da wird die Vollbremsung ja auch geübt.

    Beim ADAC Lüneburg haben wir das (bei bestem Sonnenschein) auf künstlicher Nässe probiert. War für mich wichtig, weil genau das meine "Problemzone" war/ist.

    Niveau ist KEINE Handcreme

  • Hey.

    igel

    Das mit dem Hasen und dem Igel sollte eh nur die Spannung etwas lösen und für einen Schmunzler sorgen.

    Zum sieht kontrolliert aus... ja genau das hatte ich ja auch in den ersten Beiträgen geschrieben. Wenn man möchte kann man sich so mal ans ABS rantasten. Man ist darauf vorbereitet, leitet die Bremsung natürlich in gerader Position ein und kann ja auch langsam anfangen und immer etwas stärker Bremsen bis es rattert.

    @Shiverina

    Schön das ich nicht der einzige bin der das so mal Provoziert und auch der Meinung ist das man auch auf losem Sand kontrolliert bremsen kann.:heil

    Wenn man dabei irgendwie zu viel Lenkbewegung macht, würde einem das Vorderrad auf jeden Fall wegrutschen. Das liegt dann aber nicht am Bremsen selbst, sondern das wäre wegen losem Untergrund auch ohne Bremsen weggerutscht.

    badboy

    Danke. Genau so meine ich es. Man soll ja nicht mit 80 auf den Sandweg heizen und beim ersten mal voll reinhacken. Herantasten. Und das ist auch der Hintergrund für Fahrtrainings. Wir wollen üben mit Situationen zurechtzukommen die eben nicht alltäglich sind. Und das möglichst Gefahrenfrei. Wenn ich Fahrradfahren übe fang ich doch auch langsam an und strampel nicht voll drauf los. Was passiert wenn man dann anhalten will kennen wir glaub alle.

    Du triffst es auf den Punkt! Das ABS ist ein Sicherheitsgewinn wenns eben mal nicht so läuft wie geplant. Aber man sollte das wenigstens mal unter halbwegs guten Bedingungen probiert haben.

    Ich denke die Fahrtrainings ziehlen bei den Vollbremsübungen darauf ab den Teilnehmern zu zeigen wie viel Verzögerung mit einem Motorrad möglich ist und was passiert wenn man eben mal voll in den Anker gehen muss. Das man diese Grenzerfahrung mal live gemacht hat und sich auch traut in der entsprechenden Notsituation voll durchzuziehen.

    Trockene oder nasse Fahrbahn bei Trainings ist eben darauf abgestimmt was trainiert oder verdeutlicht werden soll. Das hat nichts damit zu tun das Trainer oder Teilnehmer blöde sind. Kommt eben darauf an ob man begreift was trainiert wird. Glaub das nennt man über den Tellerrand schauen.=)

    Gruß an :super