Es ist schon der richtige Ansatz, den öffentlichen Nahverkehr erst mal zu verbessern um die Menschen von der Nutzung zu überzeugen anstatt irgendwas zu "verbieten". Und ich oute mich: ich bin ein Fan von U-Bahnen und nutze in der Stadt das Fahrrad sehr gern als Alltagsverkehrsmittel.
Allerdings muss das auch zueinander passen.
Hier in Berlin wollen bestimmte politische Akteure lieber die Straßenbahn massiv ausbauen statt weitere U-Bahnen, weil die halt teuer herzustellen sind (nicht die Bahnen sondern die Strecken). Tatsache ist aber auch, das eine große Stadt wie Berlin mit U-Bahnen ein unglaublich schnelles Verkehrsmittel hat was kreuzungsfrei und wetterunabhängig die Innenstadt unglaublich schnell durchqueren kann. Da kommt nicht mal die S-Bahn mit, es sei denn sie fährt durch die Innenstadt durch einen Tunnel. Und überirdische S-Bahnen verbrauchen relativ viel Raum...
Im Verteilerverkehr finde ich wiederum Straßenbahnen besser als Busse, weil eben schon jetzt elektrisch (die Berliner Nahverkehrsgesellschaft bezieht Ihren umweltfreundlichen Strom aus norwegischer Wasserkraft). Elektrische Busse sind für Nahverkehrsbetriebe nur sehr umständlich zu handhaben, weil die Akkus immer noch nicht eine ganze Schicht schaffen. Das bedeutet zusätzliches Personal und deutlich mehr Fahrzeuge um den Betrieb aufrecht zu halten. O-Busse wäre hier eine Option, bedürfen aber wieder aufwändigerer Infrastruktur.
Und für die Bundesbahn gilt der Fahrplan derzeit auch eher als Vorschlag... das ist bei der Berliner S-Bahn auch so. Die Ringbahn bekommen die nie fehlerfrei über den Tag. Jeder der aufrecht gehen kann sieht wie man es besser machen könnte aber es passiert nichts.
Man sieht schon, es gibt hier keine einfache einheitliche Lösung für alle Situationen. Und bevor ich den Leuten Ihre Autos wegnehme werde ich sie überzeugen müssen, die Alternativen zu nutzen, sonst wählen die beim nächsten mal was anderes. Und da hilft auch kein 49€ Ticket sondern nur Investitionen in Streckennetze und Betrieb.