Kettenpflege

  • So, jetzt mal die technische Lösung zum Kettenverschleiß:

    Die Kette ist eine Typ 525, die hat neu zwischen 318 und 320 mm gemessen über 20 Kettenglieder. Die Verschleißgrenze ist neben ungleich gelängt oder austretendem braunen oder grauen Staubs aus der Kettengliedern (zwischen den Seitenteilen selbiger...das sind dann die sich auflösenden O- oder X-Ringe) 323mm. Am besten misst man die indem man den oberen Trum der Kette leicht spannt und dann einfach misst. Sollte die Kette nur leicht ungleich gelängt sein, sei der Hinweis erlaubt, das wenn die Kette unten am weitesten durchhängt so Du sie unter leichter Spannung (des oberen Trums) langsam durchdrehst, die gelängte Stelle oben sein dürfte. Nun da messen.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

    • Offizieller Beitrag

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  • Ich habe mich, nachdem ich meine Kette nachspannen musste, auch mal mit dem Thema "Verschleißmessung der Kette" beschäftigt:

    1.) Eine 525er Kette hat 5/8" Teilung, das entspricht 15,875mm von Bolzen zu Bolzen.

    2.) 5 Außenglieder entsprechen 9x15,875mm = 142,875mm.

    3.) Eine Kettenrolle bei 525er Kette hat den Durchmesser von 10,16mm

    4.) 142,875mm-10,16mm = 132,175mm

    Das heißt, eine neue Kette dieser Art hat auf einer Länge von 5 Außengliedern ein Innenmaß (von Rolle bis Rolle) ein Maß von 132,175mm.

    Anmerkung: ich habe diese Länge gewählt, weil man diese noch mit einem handelsüblichen Messschieber mittels Innenmaß gut messen kann; jeder darf sich soviel Kettenglieder ausrechnen wie er will :]

    Meine Messung hat ergeben dass ich um 133mm liege, das sind gerade mal ~0,5% Längung, also noch TOP,

    Kettenrad und -ritzel sehen auch noch sehr gut aus :freudensprung

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    Shiver 750, EZ 2010

    2 Mal editiert, zuletzt von alex279 (3. Juni 2021 um 18:04)

  • Bezug nehmend auf meinen Beitrag zu den üblichen Verschleißwerten ist die Kette zwar gut, aber auch nicht mehr ganz frisch.

    Die offiziellen Verschleißgrenze der Hersteller für 525er Ketten hab ich ja in Beitrag #121 schon aufgeführt. Demnach ist die Verschleißgrenze gemessen über 20 Kettenglieder bei 323mm. da die Ketten im Neuzustand über diese Strecke zwischen 318mm und 320mm lang sein können, liegt der maximal zulässige Verschleiß zwischen 0,9375 und 1,57233%.

    Soviel zum theoretischen Ansatz...

    Die Kette mit dem Messchieber zu messen ist eigentlich die berühmte Kanone mit der Du auf Spatzen schießt. Die Kette ist grob genug, das man den Verschleiß mit einem Lineal messen kann. Ausserdem würde ich immer zwei weitere Kriterien einbeziehen:

    - Kette lässt sich am Kettenrad am hintersten Punkt so abheben das Du die Zähne der Kettenrades voll sehen kannst.

    - Konstantfahrruckeln (aber das richtige... )

    Ein ungleiche Längung geht bei mir in die Betrachtung auch noch mit ein.

    Spätestens wen der TÜV-Prüfer die Kette abhebt und Dir die Plakette verweigert weisst Du, das Du mit dem Wechsel zu lange gewartet hast.

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  • Mhhh, ich fahr Moped und manche techn. Details sind mir bekannt.

    Was bedeutet denn Verschleißgrenze der Kette?

    Die Kette nudelt sich wohl aus, dann stellt man einfach nach.

    Reißt die irgendwann dann?

    Klärt mich bitte mal auf -Danke!

  • Auch auf die Gefahr das Thema hier zu wiederholen... weil ich mir sicher bin, das wir das schon hatten, ich hab nur gerade keine Lust zu suchen...

    Die Längung der Kette bedeutet, das sich die Rollen zueinander nicht mehr im "richtigen" Abstand befinden sondern in einem weiteren Abstand. Damit stimmt die Teilung der Kette nicht mehr mit der Teilung von Ritzel und Kettenrad überein, denn die können sich nicht ändern. Deshalb beginnt die Kette, die Zähne der Räder abzuarbeiten. Ausserdem muß sich die Kette ständig beim Einspuren auf den Rädern neu setzen, was zu dem Konstantfahrruckeln bei verschlissener Kette führt. Das alles führt zum sich weiter erhöhenden Verschleiß, der auch irgendwann zum Kettenbruch führen kann. Potenziell wird die Kette aber vorher am Ritzel überspringen. So ein Überspringen oder das Konstantfahrruckleln führen beim Motorrad zu instabilem Fahrverhalten.

    Der Kettenbruch kann dann zum Blockieren des Hinterrades führen, weil die Kette potenziell im oberem Trum bricht, dann sehr wahrscheinlich umschlägt und im Ritzelkasten Ritzel und Kette blockiert. Die lässt dann das Hinterrad nicht mehr los, weil es weiter drehen will und nicht kann.

    Sturz garantiert...

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  • miele den Messschieber benutze ich nicht deshalb um mit Kanonen auf Spatzen zu schießen (= ein allzu genaues Messergebnis zu erhalten), sondern man kann den Messchieber wunderbar als "Kettenprüflehre" verwenden, indem man das gewünsche Verschleißmaß vorher einstellt; passen die Innenmessschenkel nicht zwischen einen vordefinierten Bereich an mehreren Stellen der Kette (z.B. meinem im Beitrag #124 angegebenen), dann ist die Kette i.O.

    Natürlich darf sich jeder seine eigene Messmethode, Verschleißgrenze oder Messbereich selbst festlegen, es sollte nur eine Hilfestellung sein...

    Shiver 750, EZ 2010

  • Potenziell wird die Kette aber vorher am Ritzel überspringen.

    Danke Frank für die Erklärung.

    aber dieser Moment wird doch auch sicherlich hör-/fühlbar sein.

    Wer da unbedacht weiterfährt ist doch selbe ... ....!

  • Ganz ehrlich :denk Fahrt Ihr auch oder messt Ihr noch :bump Wenn die Kette verschließen ist kommt die runter und eine neue kommt drauf :dup zumindest früher oder später :bye

    Liebe Grüsse aus dem Bergischen Land und alles bleibt besser ;)

    Bleibt alle negativ aber denkt positiv :-/

  • Genau so...

    Die Idee, den Messschieber mit fest eingestelltem Abstand als Prüflehre zu nutzen hat was für sich. Allerdings ist das bei den großen Toleranzen der Kette vermutlich etwas übertrieben. Die Fahrradwerkstätten machen sowas bei den kleinteiligen Fahrradketten mit einer festen Lehre. Geht die rein, ist die Kette fällig (und die geht fast immer rein...) . Ich hab ja im Beitrag #121 geschrieben wie ich das mache. Das hat immer gepasst (will sagen, wenn das Konstantfahrruckeln anfängt, mal die Kette auf größten Durchhang stellen, Spannung drauf und oben messen...)

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  • alex279,

    Danke für die :blumen

    Das darf nicht falsch verstanden werden mit dem messen der Kette,ich persönlich finde den Aufwand der da betrieben wird einfach nur enorm :]

    Liebe Grüsse aus dem Bergischen Land und alles bleibt besser ;)

    Bleibt alle negativ aber denkt positiv :-/

  • Ist ja nicht dein Aufwand, und den muss sich auch keiner machen. Jede(r) wie er/ sie will.

    Es soll aber durchaus Leute geben die das interessiert wenn man helfen will...

    Manchmal ist es einfach besser nichts zu schreiben wenn man nichts beitragen kann :iiiih

    Shiver 750, EZ 2010

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal ist es einfach besser nichts zu schreiben wenn man nichts beitragen kann

    Ohne hier Öl ins Feuer gießen zu wollen, aber Du musst schon auch akzeptieren, dass es (vermutlich ziemlich viele) Motorradfahrer gibt, die das mit dem Meterstab machen. Und ob es Dir gefällt oder nicht, das ist ausreichend.

    Du kannst das sehr gerne mit dem Meßschieber, oder von mir aus auch mit einer Koordinatenmeßmaschine machen, nur nötig ist es nicht.

    Und unerfahrenen Schraubern zu vermitteln, dass es kein Hexenwerk ist, ist sehr wohl ein hilfreicher und wichtiger Beitrag. :bier

    .

    nur wo nix mehr tropft is nix mehr drin 
    „Wörter sind sehr einfach. Wer kann machen, machen. Wer kann nicht machen, sprechen. Wer kann nicht sprechen, der schreiben“. G.T.

  • Wer seine Kette selber (reinigt &) schmiert sollte an und für sich auch im Auge haben ob sonstige Wartungen bezüglich dem Antrieb vorzunehmen sind. Das lernt man nach einer Weile eigentlich ganz von alleine, spätestens aber wenn man bei einer Ausfahrt von anderen Fahrern "einen Kommentar bekommt". :pfeif

    Bei neuen qualitativen Kettensätzen die dem ursprünglich verbauten entsprechen, kann man getrost davon ausgehen, dass die Kette noch genug Spielraum zum Einstellen der Kettenspannung (meist am Beginn bei 1/4 bis 1/3) hat. Schiebt sich die Hinterachse durch das Nachspannen ins hintere Drittel, wird es Zeit für einen Neuen Satz, da das Ritzel dann ebenfalls stark abgenutzt ist. Sollte die Kette deutlich ungleich gelängt sein oder fest hängende Kettenglieder haben (meiste durch Überalterung, gerissene O-Ringe, mangelnde Schmierung) ist ebenfalls ein neuer Satz fällig...

    Die eigene Gesundheit sollte es einem doch auf alle Fälle wert sein, oder...? :denk

    PS: Benötige eh gerade einen neuen 520'er Satz für meinen Eintopf... :peinlich Keine Ahnung warum, aber die kleine SLR kommt nur maximal 15tkm mit einem Kettensatz... :jester

  • PS: Benötige eh gerade einen neuen 520'er Satz für meinen Eintopf... :peinlich Keine Ahnung warum, aber die kleine SLR kommt nur maximal 15tkm mit einem Kettensatz... :jester

    Spendier Ihr mal einen automatischen Kettenöler, wenn Du sie noch lange fahren willst. Ich finde es schon beeindruckend was das bringt. Der saut zwar schon mal etwas aber bei der Shiver hat bei mir der zweiten Kettensatz dreimal so lange gehalten wie der erste.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

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  • War auch eher etwas ironisch gemeint, aber die mangelnde Haltbarkeit liegt eindeutig an meinem Fahrstil mit der Kleinen.... :egal

    Und so schlimm ist das ja auch nicht, der Satz ist da schnell gewechselt und es macht Spass daran zu schrauben.... :]