Shiveristi und die Bandscheiben

  • Hallo zusammen,
    nachdem ich hier häufiger das Wort "Bandscheibe" im Zusammenhang mit Ängsten, Sorgen und Nöten bezüglich des Motorradfahrer-Daseins lese, dachte ich wir könnten das mal gesondert thematisieren. Ich würde anregen, dass jeder hier seine Erfahrungen preisgibt, damit man aus vielen einzelnen Aussagen vielleicht doch mal einen Trend erkennen kann.
    Denn die sogenannten "Experten" scheinen sich da relativ uneinig - der eine Orthopäde rät davon ab wieder aufs Motorrad zu steigen, der nächste sieht darin kein Problem, solange man dabei keine Beschwerden hat, wiederum andere (Allgemein)-Mediziner halten das Motorrad sogar für das bessere Verkehrsmittel im direkten Vergleich zum Auto. Und dann gibt es natürlich die lieben Mitmenschen die allesamt zu Experten mutieren, wenn sie wittern, dass man ein Problem hat - und auch da gibt es wieder solche und solche Stimmen.
    Was haben die behandelnden Ärzte euch gesagt - Wie geht ihr mit dem Problem um?
    Als Betroffener mache ich mal den Anfang:
    Im Herbst letzten Jahres wurden bei mir LWS-Bandscheibenschäden festgestellt - zunächst einmal bricht für einen natürlich die Welt zusammen. Mit damals 3 Wochen zuvor neu gekauften Shiver musste ich dann natürlich erstmal eine lange Pause einlegen. Dann rennt man von Arzt zu Arzt - merkt, dass jeder nur in seine eigene Tasche arbeitet (Rezepte für Physiotherapie oder Akkupunktur werden verschrieben - allerdings nur solange die in der hauseigenen Reha-Klinik eingelöst werden können. Rezepte für Fremdleistungen werden verweigert).
    Nach einer mehr oder weniger langen Genesungsphase darf man dann wieder arbeiten gehen, wo man mehr oder weniger 8h/Tag sitzend verbringt.
    Hier nun mein Standpunkt und meine Erfahrungen zum Thema Bandscheibenschäden und Motorradfahren:
    Wenn ich den ärztlichen Segen habe 8h am Stück auf einem Fleck zu sitzen, dann kann mir der Mensch nicht sagen, dass ich nie wieder ein paar Stunden lang aktiv auf dem Motorrad sitzen kann. Man sagt mir ich könne gerne Fahrrad fahren um meinen fauligen Kadaver wieder in Bewegung zu bringen (sportlicher Ausgleich) - das Fahrrad hat kein so herrlich gedämpftes Fahrwerk wie die Shiver.
    Mit dieser Einstellung im Hinterkopf habe ich dann, als ich schmerzfrei war, wieder die Shiver bestiegen und bin zunächst einmal kleinere Runden gefahren - in der Zwischenzeit war auch schon wieder eine 4-stündige Tour dabei (war nicht geplant, dass die so lang wird) - alles ohne Probleme. Ganz im Gegenteil: Manchmal merke ich, wie sich meine Rückenmuskeln im Laufe des Arbeitstages verspannen - der Zustand wird also schlechter. Immer wenn ich bisher dann mit dem Motorrad nach Feierabend den Heimweg etwas ausgedehnt habe, bin ich viel entspannter zu Hause angekommen als ich auf der Arbeit losgefahren bin. Ich empfinde die Sitzhaltung auf der Bella auch als viel angenehmer als in meiner 3er-Dose (wobei die schon sehr angenehm ist - im TT meiner Freundin krieg nach ner Stunde die Krise). Das Auf- und Absteigen fällt auch leichter als das Aus- und Einsteigen.
    Heute erst war ich wegen bevorstehender Dienstreise bei einem Amtsarzt - der Vertritt den Standpunkt, dass die Volkskrankheit "Bandscheibe" primär Stressbedingt ist - das passt hier insofern ins Bild, dass ich durch das Motorradfahren Stress abgebaut habe (das kennen wir ja schließlich alle) - und die Beschwerden sich dadurch gebessert haben.
    Parallel dazu mache ich nebenher Übungen um die Rückenmuskelatur zu stärken und fahre sehr viel aktiver Motorrad als vor der Diagnose (Das heißt ich gehe bei Ortsdurchfahrten [In den Ortschaften sind die Straßen hier in BaWü am schlechtesten], bei Unebenheiten denen ich nicht ausweichen kann, einen cm aus dem Sattel - so kommen die Schläge nicht am Kreuz an und man tut noch was für die Skelettmuskulatur.
    Soweit zu meinen Erfahrungen - ich will damit keinem raten mit einem akuten Bandscheibenvorfall aufs Motorrad zu steigen, möchte auch nochmals eingrenzend erwähnen, dass ich Probleme im Lendenwirbel-Bereich habe - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man bei Schäden an der Hals- oder Brustwirbelsäule das Motorrad wirklich für immer stehen lassen sollte. Ich möchte aber an dieser Stelle allen Mut machen, dass Bandscheibenprobleme nicht das Ende eine motorradfahrenden Lebens sein muss. Mit Aufbau der Stützmuskulatur und aktivem Fahren fahre ich bisher ganz gut. Ob es bei euch geht, müsst ihr selbst (und auf eigene Gefahr) herausfinden. Ich wünsch euch auf jeden Fall alles gute und dass ihr keine akuten Probleme mehr habt.

    Gruß Matt

    Streite nie mit einem Idioten - er zieht Dich auf sein Niveau herunter und schlägt Dich dort mit Erfahrung!

  • Hallo Matt,

    du hast das sehr schön beschrieben, mein Bandscheibenvorfall ist etwa 10 Jahre her. Ich hatte zum Glück kaum Schmerzen, bei mir waren nur ständig taubheitsgefühle in den Beinen. Mit Krankengymnastik habe ich das in den Griff bekommen. Mittlerweile fahre ich sogar wieder 10 und mehr Stunden auf dem Moped.

    Grüße Stefan

    Immer eine Handbreit Grip unterm Reifen

  • Hey Leidensgenossen !
    Wer das Geheule von mir lesen will ... bitte, ansonsten einfach zur letzten Zeile diese Vortrages vorspulen.
    Ich hab seit etwa meinem 21´ten Lebensjahr (mitlerweile 45) extreme Probleme mit der Nacken-&Rückenmuskulatur.
    Grund : bewiesener Ärztepfusch durch Spritzenschädigung der Nervenbahn des Infraspinatus.
    Das hatte bei mir zur Folge , daß meine rechte Schulter für drei Jahre kompl. gelähmt war. Durch etliche Monate von div Physiomaßnahmen und Masagen sowie Reizstrom-Punkturen hat dann ein anderer Nerv die Aufgabe übernommen....
    Egal...drei weitere Jahre hat es gedauert bis die Muskulatur sich wieder regeneriert hat.
    Versicherungen haben Schmerzensgeld gezahlt... der verurteilte Arzt ist mitlerweile verstorben... das Kapitel ist für alle abgeschlossen...
    Außer für mich. In den drei Jahen hat sich die Wirbelsäule S-förmig verformt.Ud das ist geblieben. Mitlerweile lebe ich fast ununterbrochen mit Schmerzmittel.
    IBU600 , Tilidin 100 ect...
    Im Sommer nach einigen Motorradtouren komme ich jedoch mit weniger Medikamenten aus.
    Ich vermute , daß das Motorradfahren die feinmotorischen Muskeln stärker beansprucht , die Durchblutung fördert und ich somit im ganzen Rückenbereich mobiler werde...
    Ende der Saison komme ich sogar teilweise ohne Tabletten aus.
    Letzten Oktober hat es mich doch im Lendenbereich sehr stark erwischt 6 Wochen Zwangsurlaub . Nerv wurde geklemmt , Füße taub und Schmerzen , Schmerzen, Schmerzen.
    Doc´s docterten und kamen zum Ergebins : Der Nerv ist gestresst ! hää ?
    Er wurde gereizt und hat nach der Reizung nicht aufgehört Schmerzen zu melgen. Phantomschmerzen...
    Also Schmerztherapie 5 Wochen Tabletten futtern... 3-Monatiges Attest beruflich kein Auto fahren, 5kg max tragen,Verbot von Köperhaltung in gestressten Positionen. Da ich Wartungstechiker im Aussendienst bin, war mein Abteilungsleiter begeistert.
    In zwei Wochen läuft das Attest aus . Mal sehen wie lange ich dann durch halte...

    Aber um auf die Frage zurück zu kommen , ob Moped-fahren schlecht für den Rücken ist - von meiner Seite aus definitiv NEIN !
    Mitlerweile mache ich seit ca 10 Jahren Sport, Laufe 3 mal pro Woche 6,5 km, mache Fitnesstraining, Schwimme...nur um einigermaßen morgen aus dem Bett zu kommen...

    ...und Moin...
    Kai der Ammerländer

    ich hab hier voll den Endstress und du kommst mir mit so‘ner Scheiße... :ditsch

    WARNUNG: Beiträge dieses Benutzers können Spuren von Ironie, Sarkasmus, Uran, purer Boshaftigkeit, Fachwissen und Erdnüssen enthalten ... :aetsch

  • Servus,
    na da kann ich auch eine kleine Lektüre zu beisteuern, halte mich aber kurz.
    Ich bin nun Ende Vierzig und habe mit der Bandscheibe seit über zwanzig Jahren Probleme. Klassischer Bandscheibenvorfall mit Mitte 20 war der Auslöser. Heute bin ich soweit, dass ich zu 95% einem erneuten Vorfall erkenne und mich in Schonhaltung bringen kann. Nach 1-2 Tagen ist alles meist wieder OK. Moped fahre ich auch seit über 20 Jahren und habe noch NIE auch nur einen Tag aufs Fahren verzichten müssen/wollen wegen den Beschwerden. Auch habe ich noch nie, nach langen Touren, Schmerzen in dem Bereich erlebt durchs fahren.
    Ich persönlich kann keinerlei negative Auswirkungen auf die Bandscheibe erkennen. Meine Vermutung liegt darin, dass der Ausstoß von Endorphinen uns einfach glücklich macht und auch die Muskulatur entspannt? ergo . . . weiterfahren ;o)

    Die Mutter der Dummen, ist immer schwanger! :thumbup:

  • Hallo an alle Bandscheiben geplagten und die es noch oder nicht werden wollen,
    mich hat es im letzten Juli auch ordentlich erwischt. Hatte meine Bella ca 4 Wochen und wollte die XT660X mit dem Anhänger transportieren (Vorbereitung auf Verkauf). Beim Anhänger holen hing dieser fest und ich hab leicht gehockt 3x richtig gezogen, beim 3. Versuch spürte ich dann den "Messerstich" im Rücken und konnte nicht mehr hoch. Ende vom Lied , Bandscheibenvorfall LW 4/5 mit Schmerzen und Taubheit im linken Bein. Konnte zu der Zeit kaum 10 min auf den Beinen bleiben, an fahren nicht zu denken, da im rechten Fuß kein Gefühl mehr war und ich nicht mit der ganzen Fuhre umkippen wollte. Nach OP und Reha hab ich's dann doch wieder probiert und fand es sogar besser als die Sitzposition im Auto mit den Beinen nach vorn. Ja ich finde sogar das Mopped fahren eine gute Medizin ist, man bekommt den Kopf frei, hat ein Ziel für das man kämpft, treibt Sport damit man nicht wie ein nasser Sack auf dem Bock hockt. Gut man sollte auch nicht gleich auf der letzten Rille unterwegs sein, so gut waren die Schwestern im Krankenhaus auch nicht.
    Eine schmerzfreie Saison 2014 wünscht der vossybear.

    Sicher sieht die ``Bella``geil aus, aber bitte nicht am Lack lecken ! :heiss

  • Schlage mich seit Jahren mit Bandscheibenvorfall und -vorwölbung im Lendenbereich rum. Nachdem im ersten Jahr nach dem Vorfall fast nichts ging, hatte ich auch schon gedacht, das Motorradfahren kann ich ganz vergessen. Bin kaum ins und aus dem Auto gekommen und nach spätestens einer Stunde Fahrt war der Rücken verkrampft und schmerzte. Als es mir dann besser ging, habe ich das Motorradfahren wieder ausprobiert und es ging mir dabei besser, als mit dem Auto zu fahren. Heute kann ich einen ganzen Tag auf dem Motorrad fahren und habe keine Rückenprobleme aber die gleiche Zeit im Auto würde ich nicht aushalten.
    Auf dem Motorrad sitzt man nicht so statisch wie im Auto sondern dynamischer. Man verlagert seinen Körper in den Kurven und das Beschleunigen und Bremsen wirkt auch direkt auf den Fahrer, so haben der Körper und die Muskeln der Wirbelsäule immer An- und Entspannung.

    Ich finde Mopped fahren ist Therapie für den Rücken und sollte per Rezept verordnet werden :peace

  • Moin zusammen Ihr "Leidensgenossen",
    da scheint ja eine Volkskrankheit zu grassieren.
    Meinereiner hatte seine "slipped disc" L5/S1 im Jahr 1990 im zarten Alter von 30. Nachdem die konventionelle Behandlung nicht anschlug, wurde dann in der Schildautalklinik Seesen mittels der Chemonukleolyse die Sache absolut zufriedenstellend behandelt. Zum damaligen Zeitpunkt spielte ich noch recht intensiv Handball, was eigentlich meiner erster Gedanke war aufzugeben. In Seesen beruhigte mich der Chefarzt aber und machte mir Mut, indem er auf aktuelle Sportler wie Henri Leconte oder Klaus Augenthaler verwies, die sich auch damit rumplagten.
    Bevor ich damals in die Klinik ging, fuhr ich in Shorts und T-Shirt mit meiner GN 400 einmal um den Topf, im Glauben, dass sich Moppedfahren wohl erledigt haette.
    Waehrend des Aufenthaltes in der Klinik kam meine damalige (1.) Frau ins Krankenhaus geschneit, um mir mitzuteilen, dass sie das Mopped inseriert haette, da es ja wohl unwahrscheinlich waere, dass ich wieder auf den Bock steigen wuerde. Ohne mich zu fragen, einfach so ! Dann rief auch noch sein Spacken an und fragte, wie er das Mopped denn starten koennte (Kickstarter only). Kurz erklaert, mein Nachbar hat ihm dann die letzten Einweisungen gegeben und, schwupp, war die Kiste verkauft. Was fuer einige von Euch sicherlich da schon ein Scheidungsgrund gewesen waere, wurde dann 14 Jahre spaeter nachgeholt.
    Zurueck zum Thema:
    OP verlief bestens. Ein dreiviertel Jahr spaeter stand ich wieder auf der Platte, um das Runde ins Eckige zu werfen. Mein Orthopaede (Schulfreund) tickte zwar ab, aber es funktionierte die naechsten 16 Jahre einwandfrei.
    Auf's Mopped habe ich mich dann zum 40. wieder geschwungen. Null Probleme mit der Rueckseite. Auch heute nicht. Touren bis zu 6-8 Stunden machen ueberhaupt nichts aus. Und ich merke auch, dass der die Muskulatur staendig in Anspannung ist und somit die einwirkenden Kraefte abfaengt.
    Also Maedels und Jungs, BSV muss nicht zwangsweise zum Ende des Moppedfahrens fuehren. Trainiert den Ruecken auf.
    Alles wird gut.

    Gruesse aus der Wueste

    Ralph

  • Summe aller Beiträge =

    Wer rastet der rostet :dance

    Ü 40 und Ü 50 eh alles am Arsch langsames sterben beginnt =)

    Man kann alles machen , der Schmerz bestimmt die Grenze

    Meide zu viel Arztbesuche kommste in ne Mühle Motto : Gehe nicht zum Fürst , wenn du nicht gerufen wirst !

    Moped verkaufen hilft keinem , auch dem Rücken nicht !

    Wer wegen des Rückenproblem keine Rente bekommt kann 10 Std.arbeiten aber Spass der weniger schadet geht dann nicht ???Unlogisch !


    Hier denke ich , wer sich selbst alles verwehrt was einem Antrieb und Freude gibt , tut sich nichts Gutes , man muß selber in sich rein hören und schauen was man selber will und für gut empfindet , und nicht was andere gerne sehen und wollen und füür richtig halten :!:

    :bier nie kampflos aufgeben:boxen

  • Ich glaube fast jeder hier hat "Rücken"...der eine mehr der andere weniger...

    auch ich darf mich in die Gruppe der Leidenden einreihen ....berufsbedingt :bye ....jedoch ist es erwiesen das viele Beschwerden zu beheben sind..und zwar durch kontrollierten Muskelaufbau.OP`s sind meistens (ist auch medizinisch nachgewiesen) überflüssig,auch oftmals bei einem Bandscheibenvorfall.
    I
    Wenn man sich weniger bewegt z.b.auf Grund der Schmerzen oder durch "körperliche Unterfunktion" ,verkümmert die Muskulatur am Rücken und der Wirbelsäule...diese trägt aber den Menschen da sie sich auch um die Wirbelsäule befindet und gibts ihm Halt.Verkümmert sie ..lastet das ganze Gewicht des Menschen auf den Knochen/Gelenken der Wirbelsäule...wodurch es zu einer Kompression der Bandscheiben (die ja bekanntlich zwischen den Wirbelkörpern lagern)...somit ist dann ,bei einer falschen Bewegung oder Anstrengung (z.B. etwas schweres heben/ziehen) der Bandscheibenvorfall vorprogrammiert.

    Bewegung und Stärkung der Rückenmuskulatur,unter Anleitung eines erfahrenen Physiotherapeuten (am besten in einem Rehazentrum) bewirkt nach kurzer Zeit wahre Wunder....natürlich sollte man auch nach der offiziellen Behandlung darauf achten regelmäßig etwas für seinen Rücken zu tun...Gymnastik,Nordic Walking (unter vorheriger Schulung und mit Stöcken ...dann beansprucht man noch mehr Muskeln im Rücken/Schulterbereich),Laufen,Schwimmen etc.
    Richtiges Sitzen/gehen und heben sind ebenso wichtig...
    wichtig ist das die Muskulatur keine Chance bekommt wieder zu verkümmern....
    Der Spruch "wer rastet der rostet" ist da schon wirklich angebracht...und das bewegen auf dem Motorrad reizt viele der Rückenstrecker die sonst im Alltag nicht benutzt werden...deshalb fühlt man sich nach dem fahren auch besser.

    Ergo: Auch mit Rückenproblemen und/oder nach einem Bandscheibenvorfall kann an wieder (in den meisten Fällen) wieder Motorrad fahren ...vielleicht muß man das Motorrad wechseln (wegen der Sitzposition) aber es spricht sonst eigentlich nix dagegen.

    es grüßt die Schnegg

  • Scheint wohl mehr Leute
    hier zu betreffen, als ich annahm.
    Ich hatte diesen Thread auch erst entdeckt, sonst hätt ich
    mich gleich hier angeschlossen und keinen eigenen
    aufgemacht.

    Bei mir heißt der Übeltäter LW4/5, und er hat sich mir vor
    ca. 3 Jahren mit meinem ersten BSV vorgestellt. Nun
    hat es mich nach einer längeren Lungenentzündung wieder
    ereilt. Typisch :ddownnach längerem rumliegen.
    Aber diesmal viel heftiger und auch mit Konsequenten.

    Seit damals schon ging längeres Auto fahren überhaupt nicht.
    Da ich so wie so schon sehr groß bin, sitze ich immer
    sehr zusammengefaltet in den Dosen. Am besten
    gehen da noch Transporter und LKWs :dup

    Mit den Übungen aus der Physiotherapie, den Spaziergängen mit dem
    Hund und etwas Klettern, bekomm ich das bestimmt auch
    wieder in den Griff.
    Joggen geht nun leider nicht mehr und erst recht kein
    Marathon mehr :ddown Sehr doof, da das
    Laufen für mich ein super Ausgleich für die Psyche war.

    Mit Motorrad fahren war ich mir so unsicher, da mir mein
    Orthopäde sowie mein Physiotherapeut davon abrieten und meinten
    ich könne dies an den Nagel hängen. WAAAASSSSS 8o
    Ich habe erst 3.000 km auf meiner shiver gefahren und erst eine
    Saison :!: Die will ich nicht wieder her geben.

    Als ich sie fragte wo genau das Problem beim Motorrad fahren
    bestünde, sagten sie: 1. Nach vorn gebeugte Sitzhaltung ist bei BSV im
    Lendenbereich sehr schlecht und dazu kommt 2. Stauchen die Vibrationen
    und Schläge bei Straßenunebenheiten aufgrund der harten Federung und harten
    Sitze direkt auf den Wirbel.

    Beide meinten, der Rücken muss bei allem gerade sein.
    Brustschwimmen geht nur mit spezieller Technik ohne ein
    Hohlkreuz zu machen. Kraulen (Schwimmen) geht gar nicht,
    da Torsionsbewegungen (Drehung des Wirbels) sehr schlecht sind.
    Auch bei Fahrrad meinten sie, es ginge nur ein Hollandrad.
    Als muss wohl mein Rennrad in die Tonne!

    Was ich für mich rausgefunden habe, ist dass ich ggf. an der
    Sitzposition auf dem Bike was ändern muss und es vielleicht
    mit einem weicheren Sitz oder weicherer Federung versehen werde.
    Mal sehen wie es mir im Frühjahr so geht.

    Ich möchte mich auf jeden Fall ganz ganz dolle für Eure Erfahrungsberichte
    danken :thumbup:

    Da ich nach der Aussage der beiden (Arzt und Therapeut) etwas geknickt war.

    Wenn die schmerzen besser sind, werde ich wieder fleißig die Übungen machen und
    mich dann im Frühjahr langsam ans Biken ran tasten und dann werd ich sehen
    was mir gut tut und was nicht.

    Nochmals Danke. Ihr habt mir echt weiter geholfen
    .... Geteiltes Leid, ist wirklich halbes Leid :dup

  • Zitat

    Joggen geht nun leider nicht mehr

    ??? sagt wer?

    Kenne einige, die nach einem Bandscheibenvorfall langsam wieder ins Joggen eingestiegen sind und irgendwann auch wieder Marathon gelaufen sind. Mein Kollege machte sogar einen Ironman nach ein Paar Jahren. Das schlimmste, sagt er ist nichtstun.

    VG Mike (Auch Läufer mit BandS-Vorwölbung...) allerdings nur Dorsofahrer.

  • Meine Leuftchnik hatte ich dem Rückenleiden angepasst und
    sehr flach und statisch aufgesezt und abgerollt. Dazu habe ich
    mir Laufschuhe für die Straße mit einer sehr guten Dämpfung gekauft.

    Ob Joggen nun gut oder schlecht ist, ist unklar, da
    es verschine Theorien gibt. Is beim Motorrad fahren wohl das gleiche :denk

  • Sodele, jetzt mal meinen Senf zu den Bandscheiben.
    Vor ca. 31 Jahren hatte ich den ersten im jugendlichen Alter von 21 Jahren beim LW3/4. Der wohl am häufigste geschädigte Wirbel überhaupt. Eine Physotherapie mit Aufbau der Rückenmuskulatur half darüber weg. Nach stärkung der Rückenmuskel war ich schmerzfrei. Dann mit 39 der nächste Schlag, LWS 5/6 mit ausdruck in den Spinalkanal, somit leichte Taubheit der unteren Gliedmaßen, super! Nach der Diagnose sollte sofort eine OP folgen, aber nicht mit mir ! Nach längeren Verhandeln mit den Ärzten wieder mit Physio und Heilpraktiker den Schmerz innerhalb von 8 Monaten besiegt und weiterhin stärkung der Rückenmuskulatur. Dann kam Weihnachten 2000 und durch einen Arbeitsunfall bei dem ein schwerer Gegenstand ( Scheinwerfer) mir auf den linken Halsbereich fiel der nächste Vorfall. Bandscheibenvorfall HWS C5/6 und C6/7 also doppelt mit ausbruch in den Spinalkanal, abriss des C7 Nerves und somit Schädigung des Plexus ( Nervensystem im Brustbereich für Arm,Hand, Schulter). Was darauf folgte war eine 8 Jährige Tortur durch alle Medikamente und Therapien. Geblieben sind die Taubheit der linken Hand und des Unterarmes ( deshalb Mana weil ich keine rückmeldung der Hand beim Kuppeln bekomme). Erst 2009 hat dann eine Kur in einer Neurologie Reha den erfolg gebracht das nach 8 Jahren ich im Schulter - Arm Bereich schmerzfrei wurde und Medikamente absetzen konnte. Allerdings versuche ich mein Leben nun den Körperbedürfnissen anzupassen. Mäßig Sport( weshalb ich kräftig zugelegt habe) und bedachtes Handeln bei schweren Lasten. Auch innerhalb des Betriebes bin ich gewechselt.
    In der Reha wurde ich trotz BSV auf ein Rudergerät gesetzt und sollte dort Physiotraining machen und ich sage euch, die ersten Minuten waren eine Tortur, ich wusste gar nicht wo ich überall Muskeln habe, die am nächsten Tag, sich mit Muskelkater ins leben zurück melden.
    Nach mehreren trainigseinheiten ging es aber und machte 1tens Spass und 2tens tat es mir sehr gut.
    Mittlerweile habe ich ein Rudergerät zuhause und nutze es sporadisch um Muskeln agil zu halten da fast der ganze Körper in Bewegung ist. Wurde auch von dem Physiofutzi als beste Trainigsmethode gewertet um Rücken- Bauch- Schulter zu kräftigen. Klar sollte am Anfang nur langsam und bedacht darauf Trainiert werden um Muskelgruppen zu reaktivieren, nachher kann das Programm gesteigert werden. Mit tut es gut und eine 10 min SITZUNG pro Tag lang schon, mehr muss nicht sein um die Mukkis auf trab zu bringen.
    Somit kann ich alle hier verfassten Threads gut nachvollziehen und mir vorstellen wer hier welche Torturen bislang durchlebt hat.
    Lasst aber den Kopf nicht hängen, das Leben geht weiter.
    Und Moppedfahren ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit sich von den Strapazen des Alltags zu erholen.

    Lg
    Harry

  • hallo ihr Kranken alle!

    meine Geschichte geht in Kurzform etwa so:
    Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich mit Ende Zwanzig. Ist im Prinzip völlig unbehandelt geblieben. Durch gute körperliche Konstitution (also quasi voeher schon) und anschließend entsprechend viel Sport (im Studio) mit entsprechenden Übungen etc. beschwerde-frei. Was aber garnicht ging war z.B.: all-Style-jitsu (Kampfsport halt...)- zu viele extreme Verrenkungen - das habe ich dann eben gelassen.
    Moppedfahren: eine "entspannte" aufrechte Sitzposition ist (zumindest für mich) nicht unbedingt die beste für den Rücken: auf einer MZ Baghira habe ich mal eine Tages-Tour Stilfzer Joch und zurück gemacht (von Lindau aus) - da bin ich vor Rückenschmerzen fast gestorben. Grad auf dem Rückweg wusste ich nimmer wie ich auf dem Bock sitzen sollte...
    Allerdings eine zwei-Wochen-Tour durch Italien mit der 748 ging prima: ausser Nacken und Handgelenke...

  • ...natürlich sollte man auch nach der offiziellen Behandlung darauf achten regelmäßig etwas für seinen Rücken zu tun...Gymnastik,Nordic Walking (unter vorheriger Schulung und mit Stöcken ...dann beansprucht man noch mehr Muskeln im Rücken/Schulterbereich),Laufen,Schwimmen etc.
    Richtiges Sitzen/gehen und heben sind ebenso wichtig...
    wichtig ist das die Muskulatur keine Chance bekommt wieder zu verkümmern....

    Das kann ich so bestätigen !!
    Und so albern es für manche auch wirkt, mit "Langlaufskistöcken" durch den Wald zu latschen (ich schreib das ganz bewusst so flapsig), die Wirkung von Nordic Walking ist für den Rücken unglaublich.
    Ich mach das seit fünf Jahren und habe nahezu keine Rückenbeschwerden mehr. Allerdings sehe ich oft genug Leute in Parks und Wäldern ihre Stöcke eher durch den Wald tragen, statt richtig damit zu laufen. Einen vernünftigen Nordic Walking Kurs sollte man sich schon gönnen und gelegentlich seine Haltung mal überprüfen lassen. Ein guter Lehrer bietet hierfür Auffrischungen an...
    Zeitweilig habe ich in einem Mehrspartensportverein eine Nordic Walking Gruppe geleitet. Wir hatten nahezu die komplette Zeit des Bestehens der Gruppe im Verein einen Sportlehrer dabei, der auf Nordic Walking spezialisiert ist.
    Für den Rücken ist zur Mobilisierung eine der einfachsten Übungen übrigens das Drehen des Oberkörpers gegen die Hüfte. Das kann jeder schon beim gewöhnlichen Gehen machen. Einfach wie beim Joggen die Arme beim Gehen mitnehmen und dabei den Schultergürtel mit drehen.
    Ich komm ins Grübeln wenn Ärzte den Patienten von Torsionsbewegungen der Wirbelsäule abraten...

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

  • frank
    zu Nordic Walking soviel: werde nie wieder darüber lästern :headshake
    meine Nachbarin/Freundin/Vermieterin hat mich als Probanden benutzt als Sie Ihren TrainerSchein gemacht hatte. richtig unterwiesen und angewendet werden da Muskelpartien "geweckt" . . .  :heil

    Die Mutter der Dummen, ist immer schwanger! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
    -vogelsberg-f6fo8.png
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)