E-Starter defekt ... und repariert

  • Hallo Leute,

    ich war vor ca. 2 Wochen auf einer kleinen Alpentour von ca. 1400 km. Ich hätts auch fast ohne Ausfälle bis nach Hause geschafft, wenn ich nicht noch kurz bei meinem Zweitmoppedhändler vorbeigeschaut hätte. Ich komme rein, schau wie weit er mit den Reifen von meinem anderen Mopped ist, setz mich wieder auf die DD, drücke den E-Starter und es passiert ... nix!

    Nachdem der Mechaniker mal kurz geschaut hat, haben wir gemerkt, dass der Schraubanschluss am E-Starter erstens locker und zweitens irgendwie verschmurgelt aussah.

    Zuhause habe ich den guten Nanyang-Starter dann mal ausgebaut und zerlegt. Fazit:
    Korrosionsschutz: besch...eiden, Stahl und Alu oxidieren lustig vor sich hin.
    Verschleiss: ein bisschen Staub von den Kohlen, die dürften aber nochmal für ca. 2-300.000 km gut sein.
    Fehlerquelle: Die Isolierung zwischen Anschlussgewinde und Gehäuse war verschmolzen (da frag man sich wieso...).
    Lösung: einfach die verschmurgelten Reste herausgekratzt und eine neue Nylonscheibe reingelegt und alles wieder eingebaut. Seitdem läufts problemlos!

    Das zerlegen des Anlasser hätte ich mir auch sparen können. Es hätte gereicht wenn ich die äußere Isolierscheibe ausgetauscht hätte. Dafür hätte ich den Starter noch nicht einmal ausbauen müssen. Aber nachher ist man immer schlauer... Vielleicht hilft die Info ja anderen, so das sie die Scheibe selber wechseln und nicht unnötig beim Händler 130 Euro hinterherschmeissen um nen neuen Starter zu bekommen. (+ 150 für den Einbau...)

    Tipp für alle die mal den Starter zerlegen und reinigen wollen: Beim zusammenbauen die vier (Kohlen-)Federn ausbauen, dann Rotor und Gehäuse zusammen bauen, Kohlen einsetzen, dann erst wieder die Federn einhängen. Ich habs erst anders probiert, aber vier Kohlen zurückdrücken und alles zusammen setzen ist schwierig wenn man weniger als 4 Hände hat.

    Schönen Gruß,

    Felix

    edit: Ganz vergessen, bei der Gelegenheit habe ich das Eisen mal auf meine Küchenwaage geworfen: 1943 gramm ohne Anbauteile!

  • Prima, danke für den Tipp.
    Auf dem Bild sieht man vermutlich noch den verschmorten Stromanschluss....

    Verschmoren tut sowas eigentlich nur, wenn es nicht richtig Kontakt hat und dann durch die hohen Stöme und den hohen Übergangswiderstand.
    (Also Korrosion oder lose Mutter)
    Als Tipp für die anderen: einfach mal öfters den Anschluss überprüfen oder besser noch etwas Polfett für die Autobatterie draufschmieren

    Udo

    Einmal editiert, zuletzt von ajax28 (4. Juli 2011 um 08:57)

  • Daß die Anlasser anderer Mopeds ebenso schnell am Gehäuse koordieren und gammelig aussehen, sollte man fariness-halber aber schon erwähnen. Das ist KEIN Aprilia-tyischer Fehler! Die verschmorte Anschlußsituation ist auf eine entweder mangelnde Montagesorgfalt oder auf eine nicht korrekt dichtende Gummikappe zurück zu führen!

    Da können selbst HONDA- Fahrer Bücher drüber schreiben...

    TIPP: Am Besten einmal im Jahr die Gummikappe entfernen, die Verschraubung kontrollieren und (wie oben bereits erwähnt) schön mit Polfett "einkleistern". Auf korrekten Sitz der Gummikappe bei Wiedermontage achten und "gut ist".

    Gruß Armin