HILFE, Motorblockgewinde bei der Ölablassschraube dreht durch!

  • Hallo,

    bin wohl der Depp der Nation! Hab letzte Woche Ölwechsel gemacht und wollte heute noch etwas Öl ablassen, da sind beim rausdrehen der Ablassschraube mehrere Gewindegänge an der Schraube drangeblieben. Natürlich sowiel das sie beim reindrehen durchdreht, schei......

    So wie es für mich aussieht muss ich wohl in die Werkstatt, oder? Ölwanne gibts ja keine. Sonst hätte ich ja mal schnell losgeschraubt und grösseres Gewinde reingeschnitten.

    Weiss jemand Rat?
    Idee über Kosten dafür? Falls die den motor zerlegen müssen?

    Und das wo ich endlich mal morgen von meiner Familie frei bekommen habe für ne Eifetour.

    Traurige Grüsse,
    Colonel
    P.S.: und fragt mich net wie fest ich die angezogen hatte, ist mir in meinen 39 Jahren noch nie passiert!

    3 Mal editiert, zuletzt von Colonel (1. Mai 2011 um 23:01)

  • Sieht nach ner guten Lösung aus, aber wie ist das mit den Spänen ? Muss der Motor auseinandergenommen werden?

    Könnte heulen :(

  • Diesmal hatte ich das andere Forum zuerst gelesen, die Antwort dort hätte ich mir also sparen können...

    Gegen das Eindringen der Späne machst du richtig dick Fett an die Bohrer, das Fett hält die Späne am Bohrer fest.
    Und nach der Reparatur gehst du nochmal vorsichtig mit einem eingefetten Wattestäbchen durch die Bohrung rein, um die evtl. nicht mit dem Bohrer herausgekommenen Reste einzusammeln. Das sollte reichen.

    Carsten

  • Danke auch hier für die Hilfe!

    Werde mich morgen mal informieren wo ich Helicoil bekomme. Leider ist meine Werkstatt 80 Kilometer weit weg!

  • Ich würde statt HeliCoil einen Gewindeeinsatz verenden. Das ist eine kleine Buchse mit Innen- und Außengewinde. Das Innengewinde entspriocht dem original und für das äuere muss man aufbohren und ein neues Gewinde mschneiden. Die Buchse wird dann mit einem Passtift fixiert. Ist stabiler und haltbarer als HeliCoil, hab ich bei meiner KTM exc für das untere Ölsieb mal gemacht, hält bis heute (3 Jahre) einwandfrei. Um keine Späne in den Motor zu bekommen ist das mit dem Fett schon mal eine gute Sache, anschließend würde ich mit reichlich warmen Öl (kann auch altes sein) nachspülen so das alle Reste auch wirklich raus kommen. Viel Erfolg . . .

    Geradeaus kann (beinahe) jeder . . . :wink

  • Pass blos mit dem Helicoil einbauen auf, das muss ja lotrecht zur Dichtfläche der Ablassschraube sitzen, ansonsten wird diese immer undicht sein. Ich hab das mal bei einer PKW Ölwanne versucht, freihand brauchst das garnicht erst versuchen, da machst nur alles noch schlimmer. Lass das lieber nen Fachmann/Betrieb machen.

    P.S: Das ist wohl eine Schwachstelle der Dorso, bei meiner musste der Händler schon nach dem 3. Ölwechsel ne andere Schraube verwenden, da scheint das Gewinde auch schon gelitten zu haben.

  • @Sandmann

    hmm,.... wo bekomm ich den so Gewindehülsen und wie werden die genau fixiert?

    Haste zufällig mal nen link?

  • SO HAB DIE LÖSUNG!

    Habe mir die ganze Sache nochmal angeschaut und dabei folgendes festgestellt:

    Weiter innererhalb ist noch bestimmt über 10mm Gewinde erhalten, da die Originalschraube nur ca. 7mm (ohne Kupferscheibe 9mm) in das Innengewinde des Motorblocks eingeschraubt wird. Nur 7mm, das ist meiner Meinung nicht genug. Kein Wunder das die bei etwas Überbelastung durchdreht.
    Wenn man bedenkt wieviel Gewinde aber noch vorhanden ist, frage ich mich warum die Schraube so kurz ist??????
    Es werden ja nur 4 Gewindegänge benutzt (was bei sachgerechter Montage viellt. genügt)

    So wie die Sache aussieht ist es ganz einfach: Man suche eine Ablassschraube die ein wesentlich längeres Gewinde hat. Werde morgen mal schauen ob es sowas gibt. Sonst vielleicht eine aus dem Baumarkt. :heil

    hmm, bei Google bin ich noch nicht fündig geworden.
    Also suche Ölablassschrauben / Verschlussschraube mit Überlänge

    3 Mal editiert, zuletzt von Colonel (1. Mai 2011 um 22:56)

  • Heli-Coil ist schon 'ne feine Sache weil die Tragfähigkeit in Alu damit ansteigt. Da die Heli-Coil Einsätze aus Federstahl sind haben die eine hohe Scherfestigkeit. Da das Gewinde im Alu größer gebohrt wird um den Einsatz einzuziehen, wird auch die Gewindetragfläche im Alu größer und somit das mögliche Drehmoment, bevor sich der Eindsatz rauszieht.
    Nachteil bei der Ablaßschraube ist wie schon oben erwähnt die Genauigkeit, mit der das Gewinde geschnitten werden muß. Allerdings bekommt man die Schraube auch mit einer Hochtemperaturpaste wie Birkosit wieder dicht.
    Ansonsten ist Alu schon empfindlich, weil es keiner Kaltverfestigung unterliegt (wie ferritischer Stahl). Somit reist das Gewinde ziemlich unvermittelt aus. Somit ist es tatsächlich recht seltsam, das aprilia nur so eine kurze Schraube einsetzt.
    Eine längere Schraube zu bekommen könnte schwierig werden, weil die Ablaßschraube vermutlich über ein Feingewinde verfügt. Wenn jemand weiß was es für ein Gewinde ist, kann er es ja mal hier posten.
    Bei meiner alten ZR7 hat die Ablasschraube M12x1,5 (Normgewinde M12x1,75, Normfeingewinde erster Ordnung M12x1,25). Das hatte ich mit einem Drehmomentschlüssel versucht anzuziehen und es wurde weich bevor es geknackt hat. Seitdem habe ich es dreimal mit Birkosit eingesetzt und jedesmal kamen 1 - 2 Gänge beim rausdrehen mit raus. Jetzt muß ich es wohl reparieren.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

  • Hi. Ich rate ab von Eigenbastelei. Da ist fachmännische Arbeit gefragt. Und ein Drehmomentschlüssel hätte ev was gebracht.

    Greets, Roni

    Mir nach, ich folge euch !!!!!!

  • Also mit dem Drehmo. geb ich dir Recht. Ziehe so gut wie fast alles damit an. Durch die Arbeit hab ich nicht mit so zierlichen Gewinde und Materialien zu tun =) . Da ist ganz schnell passiert und ab sind die Teile. Nimm nur mal die Ablaßschraube vom Öl die bekommt nur 19 Nm das hab ich nie im Gefühl.

  • Die Sache hat sich erledigt! :peace
    Hab heute morgen nach langer Suche eine Schraube M16 x 1,5 40 gekauft und gekürzt auf 18mm Gewindelänge.
    Außerdem nen Satz Gewindeschneider, um den Übergang des zerstürten zum intakten Gewinde zur Sicherheit noch Mal nachzuschneiden. Nicht das sich die längere Schraube schief reindreht und mir das erhaltene Gewinde versaut.
    Dabei natürlich sehr aufgepasst das keine Späne (Krümmel) in den Motor gelangten.Etwas geschnitten und wieder raus, gewndeschneider gereinigt und weiter. Später hab ich zur Sicherheit die letzen Krümmel mit einigen Wattestäbchen enfernt. Außerdem noch mal etwas Öl eingefüllt, um die letzten Partikel auszuspülen.
    Denke wenn überhaupt, sind nur einige wenige Krümmelchen dringeblieben. Vielleicht mach ich demnächst noch mal Ölwechsel, dann sollte es aber gut sein.

    Jetzt habe das komplette Innengewinde des Motorblocks ausgenutzt, sicher besser als vorher. Kleiner Nachteil ist, das fehlende Magnet an der Schraube und die grössere Schlüsselweite der Schraube (von 22 auf 24). 24er Nuss passt aber trotzdem drauf ohne zu hindern.

    Danke noch Mal für alle guten und schnellen Ratschläge!!!! Top Forum!!!!

    Die Ideen waren mir aber doch zu riskant. Bei Helicoil hätte ich drei Probleme gehabt: Keine Bohrmaschine für die Grösse des Bohrers und das Risko des Freihandbohrens bei so einer Grösse. Einmal verhakt, Loch zu gross. Ausserdem wären mir das dann doch zuviele Späne.
    Gleiches gilt für Gewindehülsen.

    Im Autozubehörladen gabs auch noch eine andere Lösung wo man nicht bohren muss. Man bekommt ein Set mit einem M17er Gewindeschneider und passenden Ablassschrauben. Doch auch da wären mehr Spänne gefallen als bei meiner Lösung. Außerdem kostet das Set 86,- Euro. Für einen Gewindeschneider der von M16 auf M17 aufschneidet + Ablassschraube.
    Mein Reperaturpreis: -ca. 2,- Euro die Schraube + 35,- Euro für Gwindeschneider mit Schneideisen

    Bei allen Lösungen hätte ich aber wieder nur ungefähr 7mm Gewinde des Motorgehäuses benutzt. Jetzt hab ich betsimmt 12mm. Innengewinde war ca. 20mm (jetzt -7-8mm zerstört) tief.

    Ende gut alles gut. sogar meine kleine Eifeltour hat noch (verspätet) geklappt! :dance

    Vielleicht überlegt ja auch der Ein oder Andere sich ne längere Schraube zuzulegen, hält auf jedenfall mehr aus.

    In diesem Sinne noch nen schönen Abend!

    Colonel

    2 Mal editiert, zuletzt von Colonel (2. Mai 2011 um 22:36)

  • Längere Schraube klingt nach 'ner guten Idee... Gibt es bei Tante Louise in M16x1,5 mit Magnet und Gewindelänge 15,3mm. Best.Nr. 10002913 für 4,95€ :]
    Alternative Lösung ist vieleicht ein Ölablassventil von Stahlbus für 34,95 bei Polo, Best.Nr. 60171200530.
    Einmal reinschrauben und künftig nur noch Kappe abschrauben und Anschlußstück mit Schlauch drauf. Nie wieder ausgerissene Gewinde... ;o)

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

    Einmal editiert, zuletzt von miele (2. Mai 2011 um 23:20)

  • miele

    Die Louis-Schraube wäre bei mir jetzt auch zu kurz gewesen. Für alle Anderen sicher ne Möglichkeit. Das Maß 15,3mm bezieht sich bestimmt auf die Gesamtlänge mit Schraubenkopf.

    Beim Poloventil sieht genauso aus.

  • Das Drama hatte ich letzte Woche auch -.-

    Schraube raus und das komplette Gewinde von den 4 Gängen in die die Originale greift gleich mit... dachte das kann nicht wahr sein
    Die Bohrung im Motorblock ist echt einfach glatt als wär dort nie ein Gewinde drin gewesen...
    Und das ganze passiert natürlich am Samstag nachmittags um 10 vor 16Uhr :D

    Aber dank dem freundlichen ATU-Männlein, dem ich das Problem kurz geschildert habe hab ich nun auch ne längere Peugeot-Schraube (mit nem verdammten Innenvierkant!!) verbaut und mit ner Kupferdichtung die nur einen und nicht 2mm stark ist wie die Originale...

    Hält wieder, mal sehn wieviel Ölwechsel das Gewinde weiter drin mitmacht...