1200er Dorsoduro nun an Lager

  • Hier mal ein Bericht :

    Aprilia Dorsoduro 1200

    2010-10-29 Für die neue Dorsoduro 1200 hat Aprilia einen neuen Zweizylinder-V-Motor mit 96 kW/130 PS entwickelt. Drumherum haben die Italiener eine rassige Funbike-Optik gestrickt, und in der Edelversion für 12 799 Euro locken sogar ein ABS sowie eine serienmäßige Traktionskontrolle. Damit ist das Aprilia Funbike-Konzept Dorsoduro den Kinderschuhen entwachsen, auch wenn die bislang angebotene 750er schon Fahrspaß pur verbreitet hat.

    Aber auch die 1200er weist das aufs Wesentliche reduzierte Design mit schmaler Sitzbank und die puristische Silhouette ohne allzu viel Plastik im Supermoto-Stil auf, die durch kantige seitliche Lufthutzen und modern gestylte Handprotektoren einen brachialen Touch verliehen bekommt. Hingucker für sich sind der moderne Verbundrahmen aus Stahl-Gitterrohrgeäst, das mit Leichtmetall-Gussteilen den Motor umgibt, und das seitlich liegende Federbein mit gelber Feder, das einen technischen Look verleiht. Als gelungener Kontrast prangt eine goldene Upside-Down-Gabel an der Front.

    Herzstück des Landstraßenjägers ist jedoch der neu entwickelte flüssigkeitsgekühlte 90-Grad-V-Motor mit knapp 1 200 ccm, ein Aggregat von hochmoderner Konstruktion mit Vierventiltechnik, zwei obenliegenden Nockenwellen und Einspritzanlage. Dieser Triebling schafft nicht nur beachtliche 96 kW/130 PS Maximalleistung und ein bäriges Drehmoment von 115 Nm, vielmehr ist es die Form der Darreichung, die diesen Motor so gelungen macht. Das besonders breite nutzbare Drehmoment bietet schon ab 2 500 U/min mehr als verwertbaren Vortrieb, die fleischige Drehzahlmitte ist es, die imponieren kann. Auch wenn es oben herum nicht unbedingt zäh wird - hier dominiert der Druck über die Drehfreude.

    Als Besonderheit werden bei der Aprilia die Drosselklappen nicht direkt vom Gaszug, sondern elektronisch gesteuert - Ride by wire genannt. Die Umsetzung der Gasgriffbefehle erfolgt fast verzögerungsfrei, spontan und direkt, der Motor hängt prima am Gas. Diese Technik erlaubt es, den Motor in drei verschiedenen Fahrmodi agieren zu lassen, mit denen sich die Charakteristik der Leistungsentfaltung beeinflussen lässt: Sport, Touring und Regen stehen zur Verfügung, die sich vor allem durch das Ansprechverhalten des Motors unterscheiden. "Touring" ist für flottes Vorwärtskommen völlig ausreichend, im "Sport"-Modus zeigt die 1200er dann ihr wahres Gesicht, aggressiv und angriffslustig. Den Regenmodus wählt man jedoch wirklich nur bei Nässe. Über diese Technologie verfügt auch die 750er, doch in der 1200er erscheint sie ausgereifter: Selbst im Sport-Modus halten sich die vom Gaswechsel bedingten Lastwechselreaktionen der feurigen Italienerin im Rahmen, sie beschleunigt nachvollziehbar und sauber entsprechend der Gasgriffstellung. Vom rumpeligen Motorlauf im unteren Drehzahlbereich beispielsweise im Stadtbetrieb zeigt sich die 1 200er geheilt, lediglich ab 6 500 Touren auftretende Vibrationen künden vom kernigen Verbrennungsablauf.

    Als gänzlich neue Technologie zeigt die 1200er Dorsoduro eine Traktionskontrolle, die Aprilia Traction Control ATC, die bislang nur wenigen exklusiven Supersportmotorrädern vorbehalten war. Über einen Hebel am linken Lenkerende lassen sich drei Regelstufen einstellen: Stufe 1 bedeutet volle Leistungsentfaltung für extrem sportliche Fahrweise, in Stufe 2 gibt's volle Leistungsentfaltung mit moderatem Krafteinsatz für sportlich relaxtes Fahren und die Stufe 3 reduziert die Leistungsabgabe fürs Fahren auf nassen Straßen und Strecken mit wenig Grip. Gerade die stärkste Stufe der Traktionskontrolle vermittelt ein gutes Gefühl und sorgt dafür, dass dem enormen Druck des Motors Fahrfreude und nicht Frust über zuviel Drehmoment folgt.

    Auf engen Kurvenstrecken kann das Dorsoduro-Fahrwerk mit besonderer Agilität gefallen, ohne dass die Stabilität darunter leiden würde. Mit einstellbaren Federelementen und knackigen Brembo-Stoppern an der Doppelscheibenbremsanlage vorn bietet die Aprilia dem Ambitionierten einen artgerechten Fahrgenuss. Aufrecht sitzend und mit der breiten Lenkstange zwischen den Armen wirft der Pilot die 223 Kilogramm leichte Aprilia mühelos durch die engen Radien der Landstraßen. Die Dorsoduro gehorcht aufs Wort, präzises Einlenken und gute Straßenlage begeistern. Beim Bremsen in Schräglage neigt die Aprilia nicht zum Aufstellen, die Bremsleistung ist gut, aber nicht extrem giftig. Etwas straff fällt die Grundabstimmung der Federelemente aus, doch die Präzision macht den kleinen Komfortnachteil wieder wett.

    Apropos Komfort: Der spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Die Sitzposition ist frontorientiert, ideal zum Angasen im Kurvenrevier, aber nicht unbedingt langstreckentauglich. Windschutz darf von der kleinen Lampenverkleidung niemand ernstlich erwarten, ebenso wenig wie Soziuskomfort. Und um dem Letzten klar zu machen, dass die Dorsoduro nichts als im Landstraßenrevier spielen will, fällt der Tank mit 15 Litern so klein aus, dass Etappen von vielleicht 180 Kilometern möglich sind. Aber: Diese Aprilia begeistert mit einem grandiosen Fahrerlebnis, edlen Details, sauberen Finish und innovativen Technologien. Wer darauf steht, bekommt die bezahlten 12 799 Euro mit reichlich Fahrspaß verzinst zurück. Thilo Kozik/mid

    Teststeno Aprilia Dorsoduro 1200:

    Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 90-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 1197 ccm, max. Leistung 96 kW/130 PS bei 8 700 U/min, max. Drehmoment 115 Nm bei 7 200 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Rahmen aus Stahl-Gitterrohr und Alu-Gussprofilen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit seitlich montiertem Federbein, Doppelscheibenbremse vorn, Einzelscheibe hinten, ABS, Sitzhöhe 87 cm, Tankinhalt 15,0 Liter, Leergewicht 223 kg, Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h; Preis 12 799 Euro (mit ABS und ATC).


    Link

  • Beim Händler in Achern hab ich am Mittwoch eine auf ner Palette gesehen. Sie hatten wohl gerade die Verpackung abgenommen.

    Es war Mittagspause und der Schlüssel ist gesteckt ;o)
    Recht unvorsichtig...

  • Werde ich mir nächste Woche mal ansehen, der Motor würde mich schon reizen, bei dem Hubraum und Drehmoment, sollte man immer
    ausreichend Durchzug in jedem Gang haben. Bin mal gespannt, wie die bollert, hoffentlich schön dumpf ab Standgas.

    Vielleicht meine nächste, mal sehen !?

    Nachts is es näher als übern Berg ! ;o)

  • Hätte schon erwartet das die 200 Kilo vollgetankt und fahrbereit unterboten werden!


    Träumen darf man natürlich ;)
    Aber auf welcher Basis sollte man >erwarten<, dass die 1200er weniger als das 750er Schwestermodell wiegt? *kopfkratz*

  • Naja vom Motor her ist in den gleichen Stücken Metall zwei größere Löcher drin...


    Mal angenommen, die Zylinder wären wirklich gleich groß (Außenmaße):
    Deswegen soll sie trotz z.B. zusätzlichem Ölkühler, dickerer Abgasanlage, größerem Tank(!) vollgetankt(!) leichter sein?

  • Allerdings kann man mit der DD 1.200 Factory (wenn´s nicht ein Blender wird wie die 750 Factory) dann die kleine DD knacken mit Magnesiumfelgen, Carbon Auspuff und leichterem Heck. Da sehe ich noch Spileraum.

    Wär zu schon um wahr zu sein, den 1.200er in meine Shiver, wie früher den 350er Motor in die RD250 ein zu bauen. Glaube aber nicht, dass der von der Höhe gleich ist und wie stoff100 schon sagt, gehört da auch noch mehr dazu.

    Gruß
    Dinoz

    Sammelt fleißig grüne Smileys innerorts!:zylinderboy

  • Die Zylinder sind unterschiedlich. Solche zusätzlichen Wanddicken in der 750er kann sich kein Mensch leisten. Sind sogar unterschiedliche Hersteller und Bearbeiter. Habe letztens eine Charge während der Produktion gesehen. ;o)

    Gruß,

    Ingo

  • Ich meine irgendwo gelesen zu haben dass der Motor an sich ohne Anbauteile nur knapp schwerer ist als der 750'er und dass das Zusatzgewicht allein in der Kurbelwelle liegt.
    Mich würd ja mal interessieren wie viel größer die Zylinder aussen wirklich sind. Die Bohrung der 1200'er ist ja 14mm größer als bei der 750'er. Ein bißchen Fleisch ließe sich bei den 750'er Zylindern sicher noch rausnehmen.

    Klar ist das Bike insgesamt schwerer. Allein schon durch den vergrößerten Rahmen, Tank und die Auspuffanlage. Ich denk aber der Motor hat am Gewichtszuwachs den geringsten Anteil.

  • Begründung? Der direkte Vergleich mit Ducati und KTM spricht für die Aprilia. Günstiger bei besserer Ausstattung.

  • ich finde sie zu teuer. :denk


    Für die gebotene Technik und Ausstattung (neuer moderner Motor, ordentliche Verarbeitung und gutes Material, elektronische Programme für Motorsteuerung, ABS und TC) ist der Preis imho angemessen.

    Aber erinnert euch: bei Neuerscheinung der 750er war deren Preis auch bedeutend höher als jetzt. Momentan kannst du eine neue 750 ohne ABS mit etwas Suchen für 7000 bekommen. Auf den Preis der 1200er übertragen, könnte es sein, dass du sie möglicherweise in einem Jahr anstatt für 12800 vielleicht für 11 bis 11.500 aushandeln kannst. Man müsste sich halt etwas gedulden und abwarten, bis der erste run vorbei ist. Ich denke, im Moment werden die Händler mit Anfragen überschüttet.

    Es gibt von Freundlichen bereits faire Angebote etwa über 12500 + 1. Inspektion - bei Barzahlung. Ich kann mir durchaus vorstellen, zu diesen Konditionen demnächst zuzugreifen (sobald ich die 750er quitt bekomme). Der Preis ist aber nicht alles. Wenn ein Freundlicher beispielsweise kulant ist, einen ordentlichlichen Service (z.B. Ersatzmaschine bei Inspektion) bietet und einen netten Umgangston pflegt, ist mir das auch nen höheren Kaufpreis wert.

  • für das geld würde ich mir die hier holen:

    http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/showDe…55&pageNumber=1

    Nichts für ungut, aber die spielt in einer ganz anderen Liga.
    Was nicht heißen soll, dass die XJR nicht toll ist, habe sie schließlich auch ein paar Jahre bewegen dürfen. Ist halt ein Dampfer, 5te rein und gut ist's.
    Und man sitzt sehr gemütlich, auch die Sozia.

    Aber die 12er DD ohne den ganzen el. Kram um Liste 11.790,- ist vom XJR Listenpreis von 10.990,- ja nicht so weit weg. Mal schauen wie sich der DD-Preis näxtes Jahr entwickelt. Wenn da nicht dieser kleine Tank wäre...