Verspannte Gabel nach Sturz

  • Guude ihr Leut!
    Kürzlich habe ich meine Shiver bei langsamer Fahrt auf die linke Seite gelegt. Ganz dumme Geschichte und hier auch nicht weiter wert ausgeführt zu werden. Abgesehen von leichten Schürfwunden gehts mir gut.
    Zum Thema: neben nem verbogenen Schalthebel, etwas versehrten Sturzpads und Lenkergewichten und ein paar Lackarbeiten hat offensichtlich der Lenker / die Gabelbrücke einen abgegkriegt. Ich war nicht schnell, ca. 15-20 kmh. Ich habe die Maschine kürzlich auf Montageständer aufgebockt (vorne und hinten) - dabei ist mir aufgefallen, dass der Lenker inklusive Lampenmaske nach rechts steht. Die Räder fluchten allerdings. Hat jemand hier schon Erfahrungdn sammeln können? Ich hoffe, dass lediglich die Gabelholme aufgrund des Stoßes verspannt bzw. verdreht sind. Einfedern ging (nach dem Abbocken) auch nur unter mittlerem Kraftaufwand. Ich würde die Fuhre mit einem passenden Heber als nächstes anheben, damit das Rad und die Gabel vorne entlastet sind. Anschließend würde ich die obere und untere Gabelbrücke lockern, die vordere Achse ausbauen und die Lenkkopfmutter etwas lösen und dann versuchen das ganze zu entspannen. Klingt das erfolgversprechend? Wie sind eure Erfahrungen?
    Danke vorab für eure Hilfe.
    Beste Grüße
    Kevin

  • klingt eigentl. vom Procedere her gut & richtig. Was mich nur ein wenig wundert: bei meinen 'Absteigern' war jedenfalls immer erst der Lenker krumm, bevor die Gabel was abgekriegt hat. Im Zweifel würd ich aber - auch nach erfolgreichem Rep.versuch in Eigenregie - bei der Werkstatt vorstellig werden. Better safe than sorry.

  • Hi,
    Gabel entspannen geht wie folgt:
    Achsschraube lösen ca. 1-2 Umdrehungen.
    Schrauben der unteren Gabelklemmung lösen obere bleiben zu.
    Draufsetzen abbremsen und mehrmals einfedern.
    Alles wieder fachgerecht (Drehmoment) anziehen. Fertig :]

    Wenn dann noch irgendwas schief steht hast Du ein Problem.

    LG Helmut

    Zuvill un zuwing is a Ding. :]

  • Ich würde vor dem Aufmachen der Gabelbrücke die Analyse etwas verfeinern.
    Wenn Du keinen Hauptständer hast, die Maschine mit einem Montageheber ruhig hinten gerade aufstellen und den Lenker so drehen das die Räder fluchten. Ggf. mit einen langen Richtscheit überprüfen. Dabei darauf achten, das sie wenn sie in der Spur hintereinander stehen auch gerade stehen oder anders formuliert wenn beide von der Spur her parallel stehen die Spur nicht versetzt ist.
    Jetzt von der Seite schauen, ob beide Gabelholme parallel stehen, beide Gabelbrücken parallel stehen und keines der Standrohre weiter durchgeschoben ist.

    Vermutlich findest Du jetzt schon eine Abweichung, wenn nicht, den Lenker nochmal genau anschauen.

    Wenn alles schick, vorgehen wie von Helmut beschrieben, wenn nicht erstmal ausrichten und danach Vorgehen wie von Helmut beschrieben.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

    Fahren statt putzen...

    Einmal editiert, zuletzt von miele (26. Januar 2019 um 10:29)

  • So, es gibt Neuigkeiten. Habe in Eigenregie schön alle (optisch) defekten Teile getauscht bzw. instandsetzen lassen. Blieb noch das (schwerwiegendste) Problem mit der Gabel. Habe sie zum Händler gebracht und dieser hat mir nach Inaugenscheinnahme und stellenweiser Demontage offeriert, dass die Gabel und die Steckachse offensichtlich krumm sind. Der Rahmen scheint ohne nähere Begutachtung in Ordnung zu sein. Da ich die Maschine ohnehin veräußern wollte, werde ich wohl nicht mehr in die Reparatur investieren. Werde die Maschine dann wohl oder übel am Stück verkaufen, da mir der Verkauf in Einzelteilen zu viel Aufwand bedeutet. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Alles weitere kann man dann ja ggf. besprechen.
    Viele Grüße

  • Uuuuh das is übel...

    Am wichtigsten ist aber, dass Dir nicht mehr passiert ist!

    Hatte letztes Jahr nach nem Unfall das gleiche Problem...
    Hatte dann auch hin und her überlegt und meine als Unfallfahrzeug verkauft.

    Hoffe Du bekommst deine noch für ein vernünftigen Preis los.

    VG Phil

    Waffeln sind Pfannkuchen mit Waschbrettbauch

  • Da mein Lenker einen leichten, nervigen Rechtsdrall bei Geradeausfahrt hatte,

    habe ich heute meine Gabel nach folgender Methode entspannt:

    - nur an linker Klemmfaust unten die beiden Schrauben gelöst (10Nm) bzw. auf der Seite ohne Achsmutter

    - an unteren Gabelklemmung links/rechts die 4 Schrauben gelöst (25Nm)

    - Vorderrad zwischen die Beine und von vorne den Lenker leicht nach rechts/links "gerüttelt",

    dabei war ein deutliches Knacken im linken Gabelholm zu hören.

    - danach aufgesessen und das VR gegen eine Wand gedrückt

    - jetzt, mit etwas Körpereinsatz, versucht die Gabel ein paarmal einzufedern

    Laut Netz kann man bei 2 verbauten Bremscheiben vorne, auch die Vorderbremse dabei ziehen

    - danach Moped senkrecht! (nicht auf dem Seitenständer) abgestellt, Lenker zeigt geradeaus

    - zuerst die untere Gabelklemmung, danach die Klemmfaust wieder angezogen

    - zusätzlich noch die Schrauben der Lenkerblöcke gelöst, VR wieder zwischen die Beine

    und Lenker nochmals leicht nach links/rechts "gerüttelt" und alles wieder angezogen

    Hurra, alles wieder in Butter, der Lenker ist wieder 1A ausgerichtet.

    Nachtrag: Subjektiv spricht die Gabel jetzt besser an.

    Hier noch ein Link aus dem G650X Forum, wo eine aufwändigere Methode gut beschrieben wird:

    Gabelholme ausrichten

    Grüße Stephan

    btw: Hatte keinen Rutscher o.Ä., doch die Vermutung,

    dass das Moped beim letzten Service mehr oder weniger unsanft auf die Seite gelegt wurde.

    Habe leider zu spät bemerkt, dass der Lenker leicht schief und der Schalthebel verbogen war.

    3 Mal editiert, zuletzt von SL333 (6. Mai 2020 um 10:42)