Keine Reifenbindung und die Bedeutung

  • Ich möchte mal erklärt bekommen, was sich hinter dem Begriff "keine Reifenbindung" verbirgt...
    Bei mir im Schein steht kein Reifenhersteller...
    Ist das so , wie beim Auto? Hinten und Vorne egal, Hauptsache Größe und Geschwindigkeits-Index passt?

    Wenn ich das richtig verstehe , kann ich jeden Reifen der in den Dimensionen , die im Fahrzeugschein stehen und die Vorgaben erfüllen, auf die Felge ziehen ( sofern es eine Freigabe vom Reifenhersteller gibt) ... Richtig ?
    Darf man dann auch unterschiedliche Reifenhersteller verwenden ?
    z.B. Michelin vorne und hinten Pirelli ?

    Hintergrund meiner Fragen ist:
    Ich hab nun den Vorderreifen am Ende und würde gerne vom Tourenreifen auf einen Sportreifen zukünftig wechseln, der Hinterreifen hat aber noch gute 80% .
    Ich würde mir keinen Kopf machen und den Mix ohne Bedenken machen, müsste ich nicht im Mai zum TÜV

    Evtl kann mir einer hier weiter helfen...

    ...und Moin...
    Kai der Ammerländer

    ich hab hier voll den Endstress und du kommst mir mit so‘ner Scheiße... :ditsch

    WARNUNG: Beiträge dieses Benutzers können Spuren von Ironie, Sarkasmus, Uran, purer Boshaftigkeit, Fachwissen und Erdnüssen enthalten ... :aetsch

  • Beim Auto ist nicht hinten und vorne egal, sondern überall. D.h. du kannst vier verschiedene Hersteller oder Typen fahren. Beim Mopped kannst du zwei verschiedene fahren. Is so , sagt mein Händler und mein Reifenfutzi.


    Gruß Hotte

  • Ich bin mit HotteS einer Meinung. Auch wenn ich sowas persönlich wohl nicht fahren würde.

    Zusätzlich gilt Folgendes:

    - Ohne Bindung braucht man nicht mal eine Freigabe, die braucht man nur falls eine Bindung noch eingetragen ist.

    - Im COC (EG Übereinstimmungsbescheinigung) stehenteilweise weitere zulässige Reifendimensionen als im Fahrzeugschein.

    Loud pipes save lives :super

  • Da das Internet und diverse Foren zu dieser Frage stets zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, würde ich in Deinem Fall einfach den TÜV-Prüfer zu dem Du fährst vorher fragen.

    Ich meine auch, dass es bei "keine Reifenbindung" rechtlich egal ist, solange die Größe stimmt. Ob es aber empfehlenswert ist, zwei verschiedene Reifenfabrikate und damit auch nicht aufeinander abgestimmte Profile (gerade auf dem Motorrad) zu fahren, ist sicher eine andere Sache. Bei den Preisen von Motoradreifen würde ich den 100er im Zweifelsfall lieber investieren, bevor ich kilometerlang mit einem besch... Fahrverhalten kämpfe. Das ist ja schon beim Wechsel von nur einem abgefahrenen Vorder- oder Hinterreifen echt nervig, so dass ich schon das ein oder andere Mal beide runtergezogen habe, obwohl einer davon noch für etliche Kilometer gut gewesen wäre.

    Gruß
    Stephan

  • Erstmal herzlichen Dank für eure Antworten.
    Für mich ist damit auch schon das Thema geklärt. Super!

    Wer mich kennt , weiß dass ich solche Dinge nicht ohne Hintergedanken und Nachfragen durchführe.
    Auch die Reifenwahl , die ich vor habe ,ist schon in anderen Foren ein alter Hut.
    Ich hab vor Vorne einen Metzler M7RR und Hinten den Metzler Roadtec Z8 zu fahren. Bis der Hintere runter ist... Also absehbar... =);o):girl
    Beide Reifen sind in mehreren Foren als "Geniale Mischung" zitiert worden...
    Mir war nur nicht klar , ob diese "keine-Reifenbindung" auch wirklich im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden darf.
    Na denn . Danke...

    ...und Moin...
    Kai der Ammerländer

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  • Ich kann mich den anderen hier nur anschließen, fahre aktuell übrigens auch gemischt:
    vorne Michelin Pilot Power 3, hinten Metzeler Z8. Negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten
    kann ich keine feststellen - ich denke auch das das bei den heutigen modernen Reifen kaum noch
    ein Problem sein sollte, sind doch Mischung und Steifigkeit und so weiter meist auf sehr ähnlichem
    Niveau. Meine Kombination macht übrigens richtig Spaß, weil vorne immer deutlich mehr Haftung als hinten
    vorhanden ist - das ist gerade für mich als "ohne ABS Fahrer" sehr angenehm. Im März kommen dann
    allerdings einheitlich Metzeler M7RR drauf, damit kann es dann auch wieder auf die Renne gehen ;o)

  • Bei mir war es nicht so.

    Ich habe den DEKRA Prüfer gefragt ob ich die Reifen müschen dürfe und er meine "Auf keinen Fall".
    Ich wollte von M3 auf Z8 wechseln aber der fordere Reifen war noch gut.

    Lg der Who...

  • Also die Verordnung soll dir dieser Prüfer mal zeigen. Hier steht nichts davon, Paragraph 36 StVO

    Nur weil so ein daher gelaufener Prüfer etwas sagt, muss das nicht unbedingt stimmen.

    In Hessen hat mich z.B. jede einzelne Prüfstelle vom Hof gejagt und für unzurechnungsfähig erklärt weil ich beim PKW eine Einzelabnahme nach Paragraph 19.2 durchführen wollte. Schlussendlich hab ich dann einen amtlich anerkannten Sachverständigen (aaStM/aaS) in Nordrhein-Westfalen gefunden der gewillt war mir zu helfen...

    Loud pipes save lives :super

  • Ammerländer, grundsätzlich gibt es keine Reifenbindung mehr. Diese wurde Anfang der 2000er abgeschafft, mit der Begründung des "freien Wettbewerbs" Bei meinem ersten Auto, war auch noch ein Reifentyp im Schein eingetragen... Heute gibt es nur noch Reifenempfehlungen der Hersteller.

    Grundsätzlich ist laut StVZO nur die Mischung von Radial- und Diagonalreifen an einem Kraftfahrzeug verboten. Ansonsten ist es dem Gesetzgeber völlig egal, ob die Sommer- und Winterreifen kombinierst oder unterschiedliche Hersteller/ Typen.

    Von diversen Verbänden wird aber grundsätzlich von einer wilden Kombination abgeraten und bspw. am PKW empfohlen, wenn überhaupt Kombination, dann wenigstens Achsweise gleichen Hersteller und Typ.

    Gänzlich unberüht von dieser Gleichgültigkeit sind jedoch die Abmaße und Geschwindikeits- und Traglastindiezes. Diese sind verbindlich in deinen Fahrzeugpapieren vorgeschrieben und dürfen nicht abweichen, es sei denn, du hast ein Gutachten dafür.

  • Alles ist eben möglich, nur....die Fahrversuche lass ich doch lieber die Reifenhersteller machen.
    Das heißt nicht das ich übervorsichtig bin, aber vorn und hinten gleiches drauf beruhigt und ich weiss ich hab reserven.
    Sparen kann ich anderswo...
    mfg

  • Das Thema ist aber hier nicht "Sparen" :)
    Es geht hier um die Reifenbindung und was es bedeutet... ;)

    ...und Moin...
    Kai der Ammerländer

    ich hab hier voll den Endstress und du kommst mir mit so‘ner Scheiße... :ditsch

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    Einmal editiert, zuletzt von Ammerländer (25. Januar 2016 um 20:28)

  • Que Sicherheit? Welcher Reifen in welcher Kombination ist nicht sicher, sobald der Satz über 200 EUR bleibt wohl kaum einer. Die Diskussion geht über Premium Produkte, also.... Gruß Dino

    Gruß
    Dinoz

    Sammelt fleißig grüne Smileys innerorts!:zylinderboy

  • Ich denke, fast alle erlaubten Reifenkombinationen halbwegs aktueller Reifen bieten mehr Reserven, als die meisten Fahrer ausnutzen können - mich eingeschlossen.

    Ich wäre vor 30 Jahren froh über Reifen heutiger Bauart gewesen. Da hat sich gewaltig was getan, die passive Sicherheit hat sich zudem durch Elektronik und bessere Fahrwerke deutlich verbessert. Ein Restrisiko bleibt immer, aber bange machen lasse ich mir das wegen der Reifenwahl auch nicht mehr.

    Gruß aus dem Siegerland :bier

  • Hallöle alle,
    ich kann das so nicht stehen lassen.
    Beim Mopped greift wohl der jeweilige Prüfer (Tüv, Dekra, Tatütata) zu, nach seinem eigenem Ermessen.
    Als ich letztens beim Tüv war, hatte ein BMW R 1200 Fahrer vorn einen Street und hinten einen Sport der gleichen Marke drauf. Er hat keinen TÜV bekommen da scheints bei Motorrädern ein gleiches Profil vorn wie hinten sein muss. Also die Reifenlauffläche ( Profil) gleich sein muss, obwohl sein Motorradfuzzi gesagt habe, daß sei egal beim Aufziehen.
    Ich persönlich würde keine 2 verschiedenen Marken aufziehen lassen, sogar bei einem Hersteller 2 vers. Typen ( Sport / Street - Attack 2/ Attack ) darauf verzichten.
    Heute sind die Reifen teils so unterschiedlich zu Fahren das doch gravierende Unterschiede sein können.
    Das dann an der Va oder Ha zu haben??? Nein danke.

    Der Gesetzgeber schrieb mal bis anfang 2000 das Achsenprinzip vor. Die EU hatte das gekippt zusammen mit der neuen Führerscheinregelung.
    So geht aus dem aktuellen Auszug vom Reifen-Verband hervor:

    Mischbereifung Motorrad

    Eine Mischbereifung, unterschiedliche Reifenmodelle oder Reifenhersteller für Vorder- und Hinterreifen auf der Maschine, ist bei Motorrädern im allgemeinen zugelassen. Verboten ist eine Mischbereifung beim Motorrad nur, wenn eine sogenannte "Reifenfabrikatsbindung" ausdrücklich im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) vorgeschrieben ist. Die Angabe finden Sie in Ziffer 22. Falls im Fahrzeugschein eine Reifenbindung vermerkt ist, kann eine Reifenfreigabe beim Reifen- oder Motorradhersteller beantragt werden. In der Reifenfreigabe für das Motorrad bestätigt der Reifen- oder Motorradhersteller, dass der jeweilige Reifen für die Maschine geeignet ist.

    Einzelne Motorradhersteller verzichten mittlerweile auf die Reifenbindung. Allerdings werden gewissen Reifenmodelle, mit denen das Motorrad homologiert wurde, vom Hersteller empfohlen. Im Interesse der Sicherheit sollte aber jeder Motorradfahrer auf die Reifen zurückgreifen die der Motorradhersteller empfiehlt, auch wenn keine Reifenbindung im Fahrzeugschein eingetragen ist.
    Quelle:http://www.reifen-verband.de/reifen-technik/mischbereifung

    Wie gesagt ist das alles noch schwammig ausgelegt und dem jeweiligen Prüfer überlassen, ob es Tüv oder Mängelanzeige gibt.

    LG
    Harry

    4 Mal editiert, zuletzt von Pharao (28. Januar 2016 um 10:16)

  • Hey Pharao,
    was kannst Du so nicht stehen lassen?
    Die Aussagen zu Mischbereifung oder die Meinungen zur Sicherheit?

    EDIT:
    (Das folgende war Mist: Zum Thema Sport / Street Mischung vom gleichen Hersteller:
    Dafür geben die Hersteller doch sogar selber extra Freigaben heraus, haben
    also diese Kombinationen getestet und nichts bösartiges festellen können.)

    Ich hab nochmal nachgeschaut und tatsächlich keine Freigabe für die
    Kombination von Sport mit Street Reifen finden können. Ich dachte ich hätte
    das bei Metzeler mal so gesehen (M3 mit Z8 gemischt), ist aber nicht so.
    EDIT Ende.

    Und so unterschiedlich sind die Reifen nun wirklich nicht, ich mein es kommt
    doch keiner auf die Idee vorne TKC 80 und hinten Supercorsa zu fahren, obwohl
    das zulässig sein könnte.

    Zitat

    "Er hat keinen TÜV bekommen da scheints bei Motorrädern ein gleiches Profil vorn wie hinten sein muss."

    Das das Schwachsinn ist, haben hier nun wirklich genug Leute geschrieben! Das soll im März der TüV bei
    mir mal versuchen, mit so einer Argumentation die Plakette zu verweigern. Den lass ich so lange in den
    Gesetzesbüchern suchen, bis er merkt, dass das nirgends geschrieben steht. Und mit "Ermessen" des
    Prüfers ist da nix, Gesetz ist Gesetz. Und zwar das aktuelle, nicht das was der liebe Prüfer vor 30 Jahren
    mal auswendig gelernt hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von Sheepy (28. Januar 2016 um 13:02)

    • Offizieller Beitrag

    Ich für mich habe mich nicht für Mischbereifung entschieden.
    Selbst der Pirelli Angel-ST soll auf der Shiver nicht mit Angel-GT gemischt "getragen" werden,
    hatte ich schon in dem Beitrag #164 aufgeführt.

    Sonst halte ich es eher so wie 'Banditspiker' oben geschrieben hat.

    .

    Glück kann man nicht kaufen - aber ein Motorrad und damit fahren - dann ist man ganz nah dran. :)
    - (über 116.000km (seit Sept. 2011) mit zwei Shiver 750) - seit >40 tkm mit >MEGAöler = GPS-Kettenöler
    -vogelsberg-f6fo8.png
    ...das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. (Wikipedia)

  • Zitat

    fast alle erlaubten Reifenkombinationen halbwegs aktueller Reifen bieten mehr Reserven, als die meisten Fahrer ausnutzen können

    ich hab schon mal mehr genutzt:
    [gallery]3481[/gallery]

    *spässle* 8)