Informationen / History zur Firma Aprilia

    • Offizieller Beitrag

    Hi,

    habe mal nach Information zur Firma Aprilia gesucht, bitte schön:

    Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann der gelernte Schmied Alberto Beggio unweit von Venedig mit einer bescheidenen Fahrradproduktion. Nahezu nichts deutete damals darauf hin, dass die Familie Beggio im italienischen Örtchen Noale einmal die weltweit bekannte Motorrad- und Motorrollermarke Aprilia gründen sollte. Zwar waren Alberto Beggios Zweiräder von guter Qualität und sportlichem Charakter, nichtsdestotrotz waren es aber eben „nur“ Fahrräder. Seine Drahteselmodelle benannte der findige Tüftler Beggio zu Werbezwecken nach berühmten Automobilen. Sein edelstes Fabrikat trug den Namen einer damals sehr bekannten Limousine des Autoherstellers Lancia: Aprilia. Auch seine kleine, aber erfolgreiche Fahrradfirma benannte Alberto Beggio nach diesem Lancia-Modell. Bald darauf trat Beggios motorsportbegeisterter Sohn Ivan auf den Plan: Der begabte Mechaniker überredete den skeptischen Senior, ab 1964 auch leichte Motorräder herzustellen.

    Die erste Aprilia, die man als Motorrad bezeichnen könnte, war ein 50-ccm-Moped namens Daniela – benannt nicht etwa wieder nach einem Auto, sondern nach Ivans Schwester. Der Durchbruch auf dem Motorradmarkt ebenso wie im Motorradsport gelang den Beggios aber erst im Jahre 1970: Die erste Aprilia Scarabeo war geboren und machte vor allem in der Motocross-Ausführung von sich reden. Bis Mitte der 1970er Jahre wurde die Aprilia Scarabeo in verschiedenen Varianten mit 50 und 125 ccm Hubraum gebaut. Neben den sportlichen Fahreigenschaften überzeugte damals bereits die besondere Ästhetik, die bis heute jedem Aprilia-Motorrad zugeschrieben wird. Neben dem Design legte die Firma Aprilia jedoch auch immer größeren Wert auf sportliche Erfolge. Ab 1977 sammelte man mit einer verbesserten Version der Aprilia 125 RS Cross einige italienische Meistertitel und war auch in der 250-Kubikzentimeter-Klasse zunehmend erfolgreich. Bald darauf wurde die Produktpalette erweitert: Mit dem Amico erschien 1991 der erste Aprilia-Motorroller, der die Erfolgsgeschichte von Aprilia auf diesem Markt begründete. Denn als ebenso erfolgreich entpuppte sich zwei Jahre darauf die Roller-Version des Scarabeo. Auf den Geschmack gekommen knüpfte man in Noale mit der Aprilia Area 51 und der Aprilia Habana an diese beeindruckenden Verkaufserfolge an. Auch die verschiedenen Modelle der Aprilia SR 50 überzeugen bis heute viele Roller-Fans. Derzeit sorgt auch der Retro-Roller Aprilia Mojito schon aufgrund seines Designs unter Experten für Furore. Und wer einen kräftigeren Aprilia-Roller mag, wird sich mit dem topaktuellen Aprilia Leonardo 300 garantiert nicht untermotorisiert fühlen: 265 ccm und 15 kW (rund 20 PS) ermöglichen dem automatikgetriebenen Einzylinder-Viertakter eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 125 km/h. Die goldene Roller-Ära der 1990er wurde von Aprilia mühelos bis ins dritte Jahrtausend hinein verlängert.

    Auch in sportlicher Hinsicht waren die 1990er Jahre für Aprilia eine sehr erfolgreiche Zeit. In diesem Jahrzehnt gewannen Aprilia-Fahrer insgesamt neun Weltmeistertitel in den Klassen 125 und 250 ccm. Massimo Biaggi holte in der 250-Kubikzentimeter-Klasse von 1994 bis 1996 dreimal den Titel. Valentino Rossi wurde 1997 auf einem Aprilia-Motorrad Weltmeister in der 125-Kubikzentimeter-Klasse. Zwei Jahre später schaffte er dies auch bei den 250er-Maschinen. Diese Erfolge konnten in den folgenden Jahren teilweise von der Rennstrecke direkt auf die Straße übertragen werden. Die 1998 erschienene Aprilia RSV mille überzeugte mit ihrem viel beachteten V2-Motor von Rotax und stellt einen Meilenstein in der Aprilia-Geschichte dar, da sie als wichtiger Durchbruch des ehemaligen Fahrradherstellers im Bereich der schwereren Maschinen gilt. Als sehr geglückte Neuauflage erfolgreicher Werksrenner gilt die aktuelle Aprilia RS 125: Mit 142 Kilogramm ist die Maschine relativ leicht. Sie generiert bei 11.500 Umdrehungen pro Minute jedoch immerhin 31 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von rund 160 km/h. Zwischenzeitlich fiel Aprilia auch mit richtungweisenden technischen Innovationen auf.

    Im Jahr 2000 wurde der Aprilia-Ditech-Motor (Direct Injection Technology) vorgestellt, den ein elektronisch kontrolliertes Direkteinspritzsystem auszeichnet. Diese Technologie ermöglicht Öl- und Kraftstoffersparnisse von rund 30% bei drastisch reduzierten Emissionen ohne Leistungsverlust. Derzeit testet Aprilia auch die innovative Brennstoffzellen-Technologie.

    Ebenfalls im Jahr 2000 erwarb Aprilia die italienischen Traditionshersteller Moto Guzzi und Laverda. Die Aprilia-Gruppe wurde 2004 von PIAGGIO übernommen und gehört nun zum größten europäischen Motorradkonzern.

    gruß
    Markus :bier

    Grüße Markus :peace

  • wow ... cool ... wusste gar nicht das die mit Fahrrädern angefangen haben.
    Sind aber immer noch sehr auch den Roller markt fixiert oder sehe ich das falsch ?

  • Die Roller waren und sind nun mal ein großes Stück vom Aprilia-Kuchen, das Aprilia bisher das manchmal mehr schlechte als rechte Überleben gesichert hat. Das war Brot und Butter für Aprilia - die Motorräder sind, wie für die ganzen Japaner nun mal auch, nur schmückendes Beiwerk. Honda Motorrad beispielsweise macht sein Geld mit allem, was max. 125 ccm hat - die Motorräder stehen fast schon unter "ferner liefen"...

    Bleibt abzuwarten, was unter dem Dach von Piaggio nun passiert. Denn die Vespas, Piaggios und Gileras dieser Welt sind ja eigentlich schon genug, da ists dann schwer, neue Nischen zu finden...

    Man wird sehen, wie Piaggio das Dilemma löst, einerseits die Vielfalt nicht überhand nehmen zu lassen, aber andererseits markentreue Kunden nicht zu verprellen...

    Gruß
    Rossi

  • ja stimmt schon, wenn man mal überlegt wieviel in Asien mit dem Roller unterwegs sind ^^